Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Nein!«, sagte ich, als ich ihn erblickte und begriff, wohin wir unterwegs waren. »Jamie, nein! Ich gehe nicht!«

Er antwortete mir nicht, sondern gab nur seinem Pferd die Sporen und galoppierte voraus, so dass mir nichts anderes übrigblieb, als ihm zu folgen.

Meine Gefühle waren in Aufruhr; zu dem Grauen der kommenden Schlacht und dem Entsetzen über Dougals Tod gesellte sich nun die Aussicht auf die Steine. Dieser verfluchte Steinkreis, durch den ich hierhergekommen war. Jamie hatte eindeutig vor, mich zurückzuschicken, zurück in meine eigene Zeit – falls so etwas denn möglich war.

Sollte er doch vorhaben, was er wollte, dachte ich und folgte ihm mit zusammengebissenen Zähnen über den schmalen Pfad durch die Heide. Keine Macht der Erde würde mich dazu bringen, ihn jetzt zu verlassen.

Wir standen zusammen auf dem Hügel, vor der Ruine der kleinen Kate, die unterhalb der Hügelkuppe stand. Hier lebte seit Jahren niemand mehr; die Leute aus der Gegend sagten, der Hügel sei verwunschen – ein Feenhügel.

Jamie hatte mich halb hinaufgeschoben, halb gezerrt, ohne meinen Protest zu beachten. Doch an der Kate hatte er angehalten und war mit keuchender Brust zu Boden gesunken.

»Also schön«, sagte er schließlich. »Jetzt haben wir ein bisschen Zeit; hier wird uns niemand finden.«

Er setzte sich auf den Boden und hüllte sich in sein wärmendes Plaid. Im Augenblick regnete es nicht, doch der Wind wehte kalt von den nahen Bergen herüber, auf deren Gipfeln noch Schnee lag und die Pässe verstopfte. Er ließ den Kopf vornüber auf die Knie fallen, erschöpft von unserer Flucht.

Ich saß dicht bei ihm, in meinen Umhang gehüllt, und spürte, wie sich sein Atem allmählich verlangsamte, als die Panik nachließ. Lange saßen wir schweigend da, denn wir hatten Angst, uns zu bewegen auf unserem prekären Hochsitz über dem Chaos unter uns. Chaos, von dem ich das Gefühl hatte, dass ich mitgeholfen hatte, es zu erzeugen.

»Jamie«, sagte ich schließlich. Ich streckte die Hand aus, um ihn zu berühren, doch dann zog ich sie zurück und ließ sie sinken. »Jamie – es tut mir leid.«

Er blickte weiter in die Leere hinaus, die unter uns das Moor verdunkelte. Im ersten Moment glaubte ich, er hätte mich gar nicht gehört. Er schloss die Augen. Dann schüttelte er ganz sacht den Kopf.

»Nein«, sagte er leise. »Das braucht es nicht.«

»Doch.« Der Schmerz verschlug mir fast den Atem, doch ich hatte das Gefühl, es sagen zu müssen, ihm sagen zu müssen, dass ich wusste, was ich ihm angetan hatte.

»Ich hätte zurückgehen sollen, Jamie – wenn ich damals gegangen wäre, als du mich von Cranesmuir aus hierhergebracht hast. Vielleicht …«

»Aye, vielleicht«, unterbrach er mich. Er schwang abrupt zu mir herum, und ich konnte seinen Blick auf mich gerichtet sehen. Er war von Sehnsucht erfüllt und einem Schmerz, der dem meinen glich, doch keine Wut und kein Tadel.

Wieder schüttelte er den Kopf.

»Nein«, sagte er noch einmal, »ich weiß, was du meinst, a nighean donn. Doch so ist es nicht. Auch wenn du damals gegangen wärst, hätte sich alles vielleicht trotzdem genauso zugetragen. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Vielleicht wäre es schneller gegangen. Vielleicht wäre es anders verlaufen. Vielleicht – nur vielleicht – auch gar nicht. Doch es haben noch mehr Menschen ihre Hand im Spiel gehabt als nur wir beide, und ich lasse nicht zu, dass du die Schuld allein auf dich nimmst.«

Seine Hand berührte mein Haar und strich es mir aus den Augen. Eine Träne rollte mir über die Wange, und er fing sie mit dem Finger auf.

»Nicht das«, sagte ich und wies mit einer Handbewegung in die Dunkelheit mit den Armeen und Charles und dem verhungerten Mann im Wald und dem kommenden Gemetzel. »Nicht das. Das, was ich dir angetan habe.«

Jetzt lächelte er voll Zärtlichkeit und strich mir mit der Handfläche über die Wange, warm auf meiner frühlingskalten Haut.

»Aye? Und was habe ich dir angetan, Sassenach? Dich aus deiner eigenen Welt geholt und dich in die Armut und Gesetzlosigkeit geführt, dich auf Schlachtfelder gebracht und dein Leben aufs Spiel gesetzt. Wirfst du mir das vor?«

»Du weißt genau, dass ich das nicht tue.«

Er lächelte. »Aye, nun ja, ich auch nicht, meine Sassenach.« Das Lächeln schwand aus seinem Gesicht, als er zur Kuppe des Hügels über uns aufblickte. Die Steine waren zwar nicht zu sehen, doch ich konnte ihre bedrohliche Nähe spüren.

»Ich gehe nicht fort, Jamie«, wiederholte ich hartnäckig. »Ich bleibe bei dir.«

»Nein.« Er schüttelte den Kopf. Er sprach zwar sanft, doch sein Ton war entschlossen und duldete keine Widerrede. »Ich muss zurück, Claire.«

»Jamie, das kannst du nicht tun!« Ich packte drängend seinen Arm. »Jamie, sie müssen doch Dougal jetzt gefunden haben! Sicher hat es Willie Coulder jemandem erzählt.«

Перейти на страницу:

Похожие книги

Неудержимый. Книга XXIV
Неудержимый. Книга XXIV

🔥 Первая книга "Неудержимый" по ссылке -https://author.today/reader/265754Несколько часов назад я был одним из лучших убийц на планете. Мой рейтинг среди коллег был на недосягаемом для простых смертных уровне, а силы практически безграничны. Мировая элита стояла в очереди за моими услугами и замирала в страхе, когда я брал чужой заказ. Они правильно делали, ведь в этом заказе мог оказаться любой из них.Чёрт! Поверить не могу, что я так нелепо сдох! Что же случилось? В моей памяти не нашлось ничего, что могло бы объяснить мою смерть. Благо, судьба подарила мне второй шанс в теле юного барона. Я должен снова получить свою силу и вернуться назад! Вот только есть одна небольшая проблемка… Как это сделать? Если я самый слабый ученик в интернате для одарённых детей?!

Андрей Боярский

Приключения / Самиздат, сетевая литература / Попаданцы / Фэнтези
Два капитана
Два капитана

В романе «Два капитана» В. Каверин красноречиво свидетельствует о том, что жизнь советских людей насыщена богатейшими событиями, что наше героическое время полно захватывающей романтики.С детских лет Саня Григорьев умел добиваться успеха в любом деле. Он вырос мужественным и храбрым человеком. Мечта разыскать остатки экспедиции капитана Татаринова привела его в ряды летчиков—полярников. Жизнь капитана Григорьева полна героических событий: он летал над Арктикой, сражался против фашистов. Его подстерегали опасности, приходилось терпеть временные поражения, но настойчивый и целеустремленный характер героя помогает ему сдержать данную себе еще в детстве клятву: «Бороться и искать, найти и не сдаваться».

Андрей Фёдорович Ермошин , Вениамин Александрович Каверин , Дмитрий Викторович Евдокимов , Сергей Иванович Зверев

Приключения / Приключения / Боевик / Исторические приключения / Морские приключения