Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

Jamie trat vor mich hin, so dass ich Dougal einen Moment nicht mehr sehen konnte.

»Du bist müde, Dougal«, sagte er ruhig, beruhigend. »Du bist müde, und du siehst Gespenster, Mann. Geh jetzt nach unten. Ich werde …«

Er kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden. Dougal hörte ihm gar nicht zu; seine tiefliegenden grünen Augen waren auf mein Gesicht gerichtet, und der MacKenzie hatte den Dolch aus der Scheide an seiner Taille gezogen.

»Ich schneide dir die Kehle durch«, sagte er leise zu mir. »Ich hätte es schon tun sollen, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Das hätte uns allen großes Leid erspart.«

Ich war mir gar nicht so sicher, ob er damit nicht recht hatte, doch das bedeutete nicht, dass ich vorhatte, ihn seinen Fehler wiedergutmachen zu lassen. Ich trat drei hastige Schritte zurück, dann prallte ich rücklings gegen den Tisch.

»Zurück, Mann!« Jamie schob sich vor mich und hielt schützend den Unterarm hoch, als Dougal zum Angriff auf mich ansetzte.

Der MacKenzie schüttelte den Kopf wie ein Stier, und seine rotgeränderten Augen sahen nur mich.

»Sie ist mein«, sagte er heiser. »Hexe. Verräterin. Geh beiseite, Junge. Ich würde dir nie etwas tun, aber bei Gott, wenn du diese Frau beschützt, dann töte ich dich auch, und wenn du noch so sehr mein Ziehsohn bist.«

Er sprang an Jamie vorbei und packte meinen Arm. Obwohl er erschöpft und halb verhungert und zudem nicht mehr der Jüngste war, war er immer noch ein respekteinflößender Mann, und seine Finger bohrten sich tief in meine Haut.

Ich schrie auf vor Schmerz und trat panisch nach ihm, als er mich jetzt auf sich zu zerrte. Er griff nach meinem Haar und bekam es auch zu fassen. Dann zwang er meinen Kopf weit zurück. Sein Atem traf heiß und sauer auf mein Gesicht. Kreischend schlug ich nach ihm und grub ihm die Nägel in die Wange, um mich zu befreien.

Die Luft in seinen Lungen explodierte, als Jamies Faust ihn in die Rippen traf, und seine Finger lösten sich aus meinem Haar, als ihm Jamies andere Faust betäubend auf die Schulter krachte. Plötzlich frei, prallte ich mit dem Rücken gegen den Tisch und jaulte vor Schreck und Schmerz.

Jetzt fuhr Dougal zu Jamie herum, nahm die gebeugte Haltung eines Kämpfers ein und hielt den Dolch mit der Spitze nach oben.

»Nun denn, so sei es«, sagte er keuchend. Er wankte ein wenig hin und her und verlagerte das Gewicht, während er nach dem besten Angriffspunkt suchte. »Blut lügt nun einmal nicht. Du verdammte Fraserbrut. Du bist doch zum Verrat geboren. Komm her zu mir, Füchslein. Ich töte dich schnell, um deiner Mutter willen.«

Das kleine Speicherzimmer bot nicht viel Raum für ein Manöver. Kein Platz, ein Schwert zu ziehen, und da sein Dolch fest in der Tischplatte steckte, war Jamie praktisch unbewaffnet. Er ahmte Dougals Haltung nach, und sein wachsamer Blick heftete sich auf die Spitze des drohenden Dolches.

»Steck ihn ein, Dougal«, sagte er. »Wenn du tatsächlich auch nur einen Gedanken an meine Mutter verschwendest, dann hör mir zu, um ihretwillen!«

Statt einer Antwort stach der MacKenzie plötzlich zu, ein brutaler Aufwärtshieb.

Jamie fuhr zur Seite und wich auch dem weiten Schwung des Messers aus, der von der anderen Seite kam. Jamie hatte die Beweglichkeit der Jugend auf seiner Seite – doch Dougal hatte das Messer.

Mit einem Satz war Dougal da, und der Dolch glitt an Jamies Seite empor. Er schlitzte ihm das Hemd auf und hinterließ einen dunklen Streifen auf seiner Haut. Er zischte schmerzvoll auf und fuhr zurück, dann griff er nach Dougals Handgelenk und packte es, als sich die Klinge senkte.

Der matte Glanz der Klinge blitzte einmal auf, dann verschwand sie zwischen den ringenden Körpern. Sie wanden sich in der Umklammerung des anderen wie Liebende, und das Zimmer füllte sich mit dem Geruch von Männerschweiß und Rage. Wieder erhob sich die Klinge, und zwei Hände kämpften um ihren runden Griff. Ein Zug und ein Ruck, ein plötzliches, angestrengtes Grunzen, eines voller Schmerz. Dougal trat stolpernd zurück, das Gesicht verkrampft und schweißüberströmt, den Dolch bis zum Heft im Hals versenkt.

Keuchend fiel Jamie halb zu Boden und stützte sich auf den Tisch. Seine Augen waren dunkel vor Schreck; sein Haar war schweißdurchtränkt, und die zerrissenen Kanten seines Hemdes färbten sich mit Blut von seinem Kratzer.

Von Dougal kam ein furchtbares Geräusch, ein Laut des Grauens und der Atemnot. Jamie fing ihn, als er taumelte und fiel, und Dougals Gewicht zwang ihn in die Knie. Dougals Kopf lag auf Jamies Schulter, Jamies Arme schlossen sich um seinen Ziehvater.

Ich ließ mich neben ihnen auf die Knie sinken, streckte helfend die Hände aus, versuchte, Dougal zu fassen zu bekommen. Es war zu spät. Sein kräftiger Körper erschlaffte, dann verkrampfte er sich und glitt Jamie aus den Armen. Dougal lag zusammengekrümmt am Boden; seine Muskeln zuckten unwillkürlich, während er nach Atem rang wie ein Fisch auf dem Trockenen.

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