Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Du weißt es«, erwiderte sie nüchtern, »und ich weiß es auch, wie du schlauerweise feststellst. Aber es gibt massenweise Menschen auf der Welt, die es nicht wissen, und wir sind gerade einem davon begegnet.«

Die weiße Tür begann, sich zu öffnen.

»Hoffen wir, dass es hier von solchen Menschen wimmelt«, sagte Roger und wischte sich über die Stirn, »oder dass du eine gute Lügnerin bist.«

Während sich Claire erhob und der winkenden Mrs. Andrews zulächelte, antwortete sie ihm aus dem Mundwinkel.

»Ich? Ich, die ich für den König von Frankreich Seelen gelesen habe?« Sie strich sich den Rock glatt, so dass er hin- und herschwang. »Das wird ein Kinderspiel.«

Roger verneigte sich ironisch und zeigte auf die Tür. »Après vous, Madame.«

Als sie vor ihm eintrat, fügte er murmelnd hinzu: »Après vous, le déluge.« Ihre Schultern erstarrten, doch sie drehte sich nicht um.

Zu Rogers großer Überraschung war es ein Kinderspiel. Er wusste nicht, ob es an Claires kunstfertiger Vortäuschung falscher Tatsachen lag oder an Dr. McEwans Zerstreutheit, doch ihre Legitimation wurde nicht in Frage gestellt. Der Mann schien gar nicht auf die Idee zu kommen, dass es höchst unwahrscheinlich war, dass die Mitarbeiter der Vergabestelle in Oxford in die Einöde von Inverness vordrangen, um Erkundigungen über den Hintergrund einer potentiellen Studentin einzuziehen. Doch Dr. McEwan schien mit den Gedanken anderswo zu sein, dachte Roger; vielleicht überlegte er ja einfach nicht so präzise wie sonst.

»Nun jaaaa … Mrs. Edgars ist fraglos ein kluger Kopf. Sehr klug«, sagte der Direktor, als müsste er sich selbst überzeugen. Er war ein hochgewachsener, hagerer Mann, dessen Oberlippe an die eines Kamels erinnerte, weil sie wackelte, während er zögernd nach jedem neuen Wort suchte. »Haben Sie … hat sie … also …« Er verstummte, und seine Lippe zuckte. »Sind Sie Mrs. Edgars je persönlich begegnet?«, entfuhr es ihm schließlich.

»Nein«, sagte Roger und warf Dr. McEwan einen strengen Blick zu. »Deshalb erkundigen wir uns ja nach ihr.«

»Gibt es möglicherweise etwas …«, Claire hielt diplomatisch inne, »wovon Sie glauben, dass das Komitee es wissen sollte, Dr. McEwan?« Sie beugte sich mit großen Augen vor. »Sie wissen doch, Auskünfte wie diese unterliegen absoluter Verschwiegenheit. Aber es ist so wichtig, dass wir vollständig informiert sind; es geht um eine Vertrauensposition.« Ihre Stimme senkte sich verschwörerisch. »Das Ministerium, verstehen Sie?«

Roger hätte sie am liebsten erwürgt, doch Dr. McEwan nickte wissend, und seine Lippe schlackerte wie wild.

»Oh ja, verehrte Dame. Ja, natürlich. Das Ministerium. Ich verstehe absolut. Ja, nun ja, ich … hm, vielleicht … ich möchte Sie auf keinen Fall auf falsche Gedanken bringen. Und es ist zweifellos eine wunderbare Gelegenheit …«

Jetzt hätte Roger sie gern beide erwürgt. Anscheinend bemerkte Claire, dass seine Hand in seinem Schoß vor Verlangen unwillkürlich zuckte, denn sie gebot dem Gestottere des Direktors entschlossen Einhalt.

»Im Grunde interessieren wir uns für zweierlei«, sagte sie energisch. Sie schlug ihr Notizbuch auf und legte es auf ihr Knie, als benötigte sie es als Gedächtnisstütze. Sherry für Mrs. T. besorgen, las Roger aus dem Augenwinkel. Schinkenaufschnitt fürs Picknick.

»Erstens möchten wir wissen, was Sie über Mrs. Edgars’ wissenschaftliche Eignung denken, und zweitens, was Sie von ihrem Charakter halten. Von Ersterer haben wir uns natürlich bereits selbst ein Bild gemacht«, sie machte ein kleines Häkchen in das Notizbuch, neben den Eintrag Travelerschecks einlösen, »aber Ihre Kenntnis ist natürlich viel fundierter und detaillierter.« Inzwischen nickte Dr. McEwan nur noch hypnotisiert.

»Also …« Er holte kurz Luft, warf einen Blick auf die Tür, um sich zu vergewissern, dass sie geschlossen war, und beugte sich vertraulich über seinen Schreibtisch. »Die Qualität ihrer Arbeit – nun, was das betrifft, kann ich Sie, glaube ich, zufriedenstellen. Ich zeige Ihnen ein paar Dinge, an denen sie gearbeitet hat. Was das andere betrifft …« Roger hatte das Gefühl, dass er im Begriff war, erneut dem Lippenzucken anheimzufallen, daher beugte er sich drohend vor.

Dr. McEwan lehnte sich abrupt zurück und zog ein verblüfftes Gesicht. »Eigentlich ist es gar nichts Großes«, sagte er. »Es ist nur … nun ja, sie nimmt das Ganze so ernst. Vielleicht erscheint ihr Interesse hin und wieder ein wenig … obsessiv?« Seine Stimme hob sich fragend. Seine Augen huschten von Roger zu Claire wie die einer Ratte, die in der Falle saß.

»Und konzentriert sich dieses ernsthafte Interesse möglicherweise auf die Steinkreise?«, deutete Claire vorsichtig an.

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