Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Ich sorge schon für den Ausgleich«, sagte er gelassen. »Wenn sie nächsten Monat kommt und ein Abortivum braucht, werde ich ihr dafür genug Geld abnehmen, um nicht nur den Schaden zu reparieren, sondern auch drei neue Vitrinen bauen zu lassen. Und sie wird ohne Widerrede bezahlen.« Er lächelte flüchtig, doch ohne den Humor, den er bis jetzt an den Tag gelegt hatte. »Es kommt einfach nur auf den richtigen Zeitpunkt an.«

Mir entging nicht, dass seine schwarzen Augen wissend über meine Gestalt hinweghuschten. Mir war zwar noch nichts anzusehen, doch ich war mir vollkommen sicher, dass er es wusste.

»Und wirkt die Arznei, die Ihr der Vicomtesse nächsten Monat verabreichen werdet?«, fragte ich.

»Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an«, wiederholte er und legte den Kopf fragend auf die Seite. »Früh genug, und alles wird gut. Doch es ist gefährlich, zu lange zu warten.«

Sein warnender Unterton war nicht zu überhören, und ich lächelte ihn an.

»Nicht für mich«, sagte er. »Nur, um es zu wissen.«

Er entspannte sich wieder.

»Ah. Das hätte ich auch nicht gedacht.«

Gerumpel auf der Straße verkündete die Vorüberfahrt der blau und silber dekorierten Kutsche der Vicomtesse. Der Bedienstete gestikulierte und brüllte von hinten, und Passanten sahen sich gezwungen, in Türeingängen oder Seitengassen Schutz zu suchen, um nicht unter die Räder zu kommen.

»À la lanterne«, murmelte ich. Es kam ja nur selten vor, dass mir meine ungewöhnliche Perspektive auf die Gegenwart tatsächlich Genugtuung bereitete, doch dies war eine solche Gelegenheit.

Seine Miene war etwas verwundert.

»Oh. Nun denn, Ihr hattet gesagt, dass Ihr Heil-Ziest als Abführmittel verwenden würdet? Ich würde ihn eher bei Husten empfehlen.«

»Tatsächlich? Und warum?«

Und ohne die Vicomtesse mit einem weiteren Wort zu erwähnen, setzten wir uns wieder und widmeten uns dem Geschäftlichen.




Kapitel 9

Der Glanz von Versailles

Ich schloss die Tür des Wohnzimmers leise hinter mir und blieb einen Moment stehen, um Mut zu schöpfen. Zu meiner Stärkung versuchte ich mich an einem tiefen Atemzug, doch die Enge des Walbeinkorsetts ließ ihn als ersticktes Keuchen entweichen.

Jamie, der in eine Handvoll Bestellungen vertieft war, hob bei dem Geräusch den Kopf und erstarrte mit großen Augen. Sein Mund öffnete sich, doch es kam kein Geräusch heraus.

»Wie gefällt es dir?« Ich hantierte etwas umständlich mit der Schleppe, während ich das Zimmer betrat und dabei sacht den Rock wogen ließ, um die hauchzarten Seidenfalten des Überrocks besser zur Geltung zu bringen.

Jamie schloss den Mund und kniff mehrmals nacheinander die Augen zu.

»Es ist … äh … rot, nicht wahr?«, stellte er fest.

»Das kann man wohl sagen.« Sang-du-Christ, um genau zu sein. Christi Blut, die modischste Farbe der Saison, so hatte man es mir zumindest zu verstehen gegeben.

»Nicht jede Frau könnte sie tragen, Madame«, hatte die Näherin verkündet, klar und deutlich, obwohl sie den Mund voller Stecknadeln hatte. »Aber Ihr, mit dieser Haut! Mutter Gottes, die Männer werden Euch den ganzen Abend unter den Röcken herumkriechen!«

»Wenn es einer versucht, trete ich ihm auf die Finger«, sagte ich. Das war schließlich ganz und gar nicht die beabsichtigte Wirkung. Doch ich wollte auf jeden Fall nicht zu übersehen sein. Jamie hatte mich gedrängt, mir etwas anfertigen zu lassen, womit ich aus der Menge herausstechen würde. Trotz seiner frühmorgendlichen Umnebelung hatte sich der König offensichtlich an sein Erscheinen beim Lever erinnert, und wir waren zu einem Ball in Versailles eingeladen worden.

»Ich brauche das Gehör der Männer mit dem Geld«, hatte Jamie gesagt, als wir gemeinsam einen Plan schmiedeten. »Und da ich selbst weder besonders gut gestellt bin noch Einfluss habe, muss ich das bewerkstelligen, indem ich sie dazu bewege, meine Gesellschaft zu suchen.« Er seufzte tief und sah mich an, zu diesem Zeitpunkt noch ganz und gar unglamourös in meinen wollenen Morgenmantel gehüllt.

»Und ich fürchte, in Paris bedeutet das, dass wir uns in der Gesellschaft blicken lassen müssen; bei Hofe erscheinen, wenn es sich bewerkstelligen lässt. Sie werden ja wissen, dass ich Schotte bin; also werden mich die Leute selbstverständlich nach Prinz Charles fragen und danach, ob Schottland auf die Rückkehr der Stuarts brennt. Dann kann ich ihnen diskret versichern, dass die meisten Schotten dafür bezahlen würden, die Stuarts nicht zurückzubekommen – obwohl es mir etwas gegen den Strich geht, das zu sagen.«

»Ja, das machst du am besten diskret«, pflichtete ich ihm bei. »Sonst hetzt der Bonnie Prince bei deinem nächsten Besuch die Hunde auf dich.« Da er über Charles’ Aktivitäten im Bilde sein wollte, stattete Jamie dem kleinen Haus am Montmartre wöchentliche Pflichtbesuche ab.

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