Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Dann verstummte er. Nicht um der Wirkung auf die Männer willen, zu denen er sprach, sondern wegen der Worte selbst – denn indem er sie gesprochen hatte, hatte er sich unerwartet mit seinem eigenen Gewissen konfrontiert gesehen.

Bis zu diesem Punkt hatte er den Rechtfertigungen der Revolution skeptisch gegenübergestanden und ihren Zielen erst recht; wegen der Dinge, die Claire, Brianna und Roger Mac ihm erzählt hatten, stand er gezwungenermaßen auf der Seite der Rebellen. Doch indem er diese uralten Worte sprach, gelangte er zu der Überzeugung, von der er gedacht hatte, er täusche sie nur vor – und ihm kam der Gedanke, dass er tatsächlich für mehr als das Wohlergehen seiner eigenen Familie in den Kampf zog.

Und am Ende bist du genauso tot, dachte er resigniert. Ich glaube kaum, dass es weniger schmerzhaft ist, wenn man weiß, dass es für eine gute Sache ist – aber vielleicht ja doch.

»In einer Woche breche ich auf«, sagte er leise und ließ sie mit offenen Mündern stehen.

Er war davon ausgegangen, dass seine Männer aus Ardsmuir kommen würden: die drei Lindsay-Brüder, Hugh Abernathy, Padraig MacNeill und der Rest. Nicht erwartet, aber herzlich willkommen waren Robin McGillivray und sein Sohn Manfred.

Ute McGillivray hatte ihm verziehen, wie er mit gewisser Belustigung feststellte. Außer Robin und Freddie waren fünfzehn Mann aus Salem gekommen, alles Verwandte der respekteinflößenden Frau McGillivray.

Eine große Überraschung war dagegen Hiram Crombie, der sich als Einziger der Fischersleute entschlossen hatte, sich ihm anzuschließen.

»Ich habe die Angelegenheit im Gebet überdacht«, unterrichtete ihn Hiram, der es tatsächlich fertigbrachte, eine noch frömmelndere Unglücksmiene aufzusetzen als sonst, »und ich glaube, dass Ihr recht habt, was den Eid angeht. Ich gehe zwar davon aus, dass wir alle Euretwegen gehängt und um Heim und Herd gebracht werden – aber ich komme dennoch mit.«

Die anderen hatten sich – nach großem Murren und Streiten – dagegen entschieden. Er machte ihnen keine Vorwürfe. Nachdem sie die Zeit nach Culloden, die gefahrvolle Reise in die Kolonien und die anfänglichen Strapazen des Exils überlebt hatten, war das Letzte, was sich ein denkender Mensch wünschen konnte, die Waffen gegen den König zu erheben.

Die größte Überraschung erwartete ihn jedoch, als seine kleine Kompanie hinter Coopersville auf die Straße nach Süden einbog.

An der Kreuzung wartete eine Kompanie von etwa vierzig Mann. Er näherte sich ihr argwöhnisch, und ein einzelner Mann galoppierte aus der Menge hervor und zog mit ihm gleich – Richard Brown, mit bleichem, grimmigem Gesicht.

»Ich höre, Ihr geht nach Wilmington«, sagte Brown ohne Umschweife. »Wenn Ihr einverstanden seid, reiten meine Männer und ich mit Euch.« Er hustete und fügte hinzu: »Natürlich unter Eurem Kommando.«

Hinter sich hörte er Claires leises »Hmpf!« und unterdrückte ein Lächeln. Er war sich der Phalanx zusammengekniffener Augen in seinem Rücken wohl bewusst. Er fing Roger Macs Blick auf, und sein Schwiegersohn nickte kaum merklich. Der Krieg brachte seltsame Weggemeinschaften zusammen; das wusste Roger Mac genauso gut wie er – und was ihn selbst anging, so hatte er während des Aufstands schon an der Seite von Schlimmeren als Richard Brown gekämpft.

»Dann seid uns willkommen«, sagte er und verneigte sich im Sattel. »Ihr und Eure Männer.«

In der Nähe eines Örtchens namens Moore’s Creek trafen wir auf eine andere Milizkompanie und kampierten mit ihr unter den Sumpfkiefern. Tags zuvor war ein schlimmer Eissturm hindurchgefegt, und der Boden war mit abgebrochenen Ästen übersät, die teilweise den Umfang meiner Taille hatten. Dies erschwerte uns zwar das Vorwärtskommen, hatte aber seine Vorteile, was das Aufschichten von Lagerfeuern betraf.

Ich warf einen Eimer hastig gesammelter Zutaten für einen Eintopf in den Kessel – Schinkenreste mit Knochen, Bohnen, Reis, Zwiebeln, Karotten, zerkrümelte alte Brötchen – und hörte dabei dem Kommandeur der anderen Miliz, Robert Borthy, zu, wie er Jamie – nicht besonders ernst – über den Zustand des Highland-Emigranten-Regiments berichtete. So lautete die offizielle Bezeichnung unserer Gegner.

»Alles in allem können es nicht mehr als fünf- oder sechshundert sein«, sagte er gerade ebenso belustigt wie verächtlich. »Der alte MacDonald und seine Helfershelfer versuchen seit Monaten überall, sie zu rekrutieren, und wie ich höre, ist es so mühsam, als wollte man Wasser mit einem Sieb schöpfen.«

Bei einer Gelegenheit hatte Alexander McLean, einer der Helfer des Generals, alle Highlander und Irland-Schotten der Gegend zu einem Stelldichein gerufen – und sie klugerweise mit einem Fass Schnaps gelockt. Es waren tatsächlich etwa fünfhundert Mann aufgekreuzt – doch sobald das Fass leer war, hatten sie sich wieder verdrückt, und McLean war allein zurückgeblieben – und völlig orientierungslos.

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