Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Wie bekommen sie denn den Zucker von hier an die Küste?«, fragte ich neugierig, weil ich an den schmalen Pfad denken musste, über den wir gekommen waren. »Mit Maultieren?« Ich strich mir die Zedernnadeln von den Schultern meiner Jacke, um wieder präsentabel auszusehen.

»Nein«, antwortete Jamie zerstreut. »Sie schicken ihn auf Lastkähnen den Fluss hinunter. Der Fluss ist gleich dort jenseits des kleinen Passes, den du hinter dem Haus sehen kannst.« Er wies mit dem Kinn darauf, während er mit einer Hand sein Pferd zum Stehen brachte und sich mit der anderen den Reisestaub von den Rockschößen klopfte.

»Fertig, Sassenach?«

»Fertig.«

Rose Hall war ein zweistöckiges Haus, langgezogen und elegant proportioniert, und es hatte ein teures Schieferdach anstelle der Bleche, mit denen die meisten Plantagenhäuser gedeckt waren. Eine lange Veranda zog sich komplett an der einen Hauswand entlang, und Glastüren führten darauf hinaus.

Ein großer gelber Rosenbusch wuchs neben der Eingangstür an einem Spalier empor und ergoss sich über die Dachkante. Er duftete so betörend, dass mir die Luft wegblieb – doch vielleicht war es auch nur die Aufregung, die mir den Atem verschlug. Ich blickte mich um, während wir darauf warteten, dass jemand an die Tür kam, und hielt Ausschau nach möglichen weißen Gestalten in der Nähe der Zuckerraffinerie.

»Ja, Sah?« Eine Sklavin in den mittleren Jahren öffnete die Tür und blickte neugierig zu uns hinaus. Sie war kräftig und trug ein weißes Baumwollkleid; ein roter Turban war um ihren Kopf geschlungen, und ihre Hautfarbe glich dem tiefen, sanften Gold im Herzen der Blüten am Rosenspalier.

»Mr. und Mrs. Malcolm würden gern mit Mrs. Abernathy sprechen«, sagte Jamie höflich. Die Frau wirkte ziemlich verblüfft, als gäbe es hier nicht häufig Besucher, doch nach einem Moment der Unentschlossenheit trat sie nickend zurück und hielt uns die Tür weit auf.

»Bitte warten im Salon, Sah«, sagte sie in einem sanften Singsang, der das Wort wie »Sallong« klingen ließ. »Ich frage Herrin, will sie sehen.«

Es war ein großes, langes Zimmer mit eleganten Proportionen, erhellt durch große Fenster, die an einer Seite bis zum Boden reichten. Am anderen Ende des Zimmers befand sich der offene Kamin, ein gewaltiges Konstrukt mit einem steinernen Sims und einer polierten Schieferplatte, die fast die ganze Wand einnahm. Man hätte problemlos einen Ochsen darauf grillen können, und das Vorhandensein eines langen Spießes deutete darauf hin, dass die Besitzerin dies gelegentlich auch tat.

Die Sklavin hatte uns zu einem Weidensofa geführt und uns eingeladen, uns zu setzen. Ich nahm Platz und sah mich um, doch Jamie schlenderte rastlos durch das Zimmer und schaute durch die Fenster, die auf die Zuckerrohrfelder unterhalb des Hauses hinausblickten.

Es war ein merkwürdiges Zimmer mit gemütlichen Korb- und Rattanmöbeln und vielen dicken, weichen Kissen, aber auch mit kleinen, ungewöhnlichen Kuriositäten dekoriert. Auf einer Fensterbank waren einige silberne Handglocken der Größe nach aufgereiht. Neben mir auf dem Tisch standen mehrere hockende Figuren aus Stein oder Terrakotta; eine Art primitive Götzenbilder.

Sie waren geformt wie Frauen, entweder mit gewaltigen Schwangerschaftsbäuchen oder mit enormen Brüsten und übertriebenen Hüften, und alle strahlten eine deutliche, etwas verstörende Sexualität aus. Ich war eigentlich nicht prüde, aber ich hätte zu keiner Zeit erwartet, so etwas als Wohnzimmerschmuck vorzufinden.

Die jakobitischen Souvenirs waren da schon orthodoxer. Eine silberne Schnupftabakdose, ein gläserner Flakon, ein verzierter Fächer, eine große Servierplatte – selbst der große Webteppich auf dem Boden; alles war mit der weißen Rose der Stuarts verziert. Das war nicht ungewöhnlich – viele Jakobiten, die nach der Schlacht von Culloden aus Schottland geflohen waren, hatten ihr Glück auf den Westindischen Inseln gesucht. Ich fand den Anblick ermutigend. Vielleicht würde eine Hausbesitzerin, die mit den Jakobiten sympathisierte, einem schottischen Landsmann gern behilflich sein und uns in Bezug auf Ian entgegenkommen. Falls er hier ist, warnte eine leise Stimme in meinem Kopf.

Im Inneren des Hauses erklangen Schritte, und es raschelte an der Tür neben dem Kamin. Jamie stieß einen kleinen Grunzlaut aus, als hätte ihm jemand einen Hieb versetzt, und als ich den Kopf hob, sah ich die Herrin des Hauses ins Zimmer treten.

Ich erhob mich, und der kleine Silberbecher in meiner Hand fiel scheppernd zu Boden.

»Wie ich sehe, hast du dir deine Mädchenfigur erhalten, Claire.« Sie hatte den Kopf schiefgelegt, und ihre grünen Augen glitzerten belustigt.

Ich war zu gelähmt vor Überraschung, um zu antworten, doch mir ging der Gedanke durch den verdatterten Kopf, dass man das von ihr nicht behaupten konnte.

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