Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Geillis Duncan hatte immer schon einen ausladenden weißen Busen und großzügig gerundete Hüften besessen. Sie hatte zwar ihre sahnige Haut nicht eingebüßt, doch sie war in jeder sichtbaren Dimension deutlich ausladender und großzügiger geworden. Sie trug ein loses Musselingewand, unter dem ihr Körper bei jeder Bewegung wabbelte und wankte. Ihr zartes Gesicht war in einer Fettschicht versunken, doch ihre leuchtend grünen Augen waren unverändert von Bosheit und Humor erfüllt.

Ich holte tief Luft und fand meine Stimme wieder.

»Ich hoffe, du verstehst mich jetzt nicht falsch«, sagte ich und ließ mich langsam wieder auf das Korbsofa sinken, »aber wieso bist du nicht tot?«

Sie lachte, und das klare Silber in ihrer Stimme erinnerte an eine junge Frau.

»Das hast du wohl gedacht, wie? Nun, da bist du nicht die Erste – und ich würde behaupten, auch nicht die Letzte.«

Ihre Augen kniffen sich vor Belustigung zu leuchtenden grünen Dreiecken zusammen, und sie ließ sich in ihren Sessel sinken, nickte Jamie beiläufig zu und klatschte scharf in die Hände, um eine Sklavin zu rufen. »Sollen wir eine Tasse Tee trinken?«, fragte sie mich. »Dann kann ich dir hinterher den Teesatz lesen. Ich habe schließlich einen guten Ruf als Wahrsagerin – und warum auch nicht?« Sie lachte erneut, und der Schabernack rötete ihr die runden Wangen. Falls sie über mein Auftauchen so schockiert war wie ich über das ihre, überspielte sie es meisterhaft.

»Tee«, sagte sie zu der schwarzen Dienstmagd, die auf ihren Ruf hin erschien. »Den guten in der blauen Dose, aye? Und die kleinen Nussplätzchen. Ihr nehmt doch einen Bissen?«, fragte sie wieder an mich gewandt. »Es ist schließlich ein besonderer Anlass. Ich habe mich immer gefragt«, sagte sie und legte den Kopf schief wie eine Möwe, die ihre Chancen einschätzte, einen Fisch zu fangen, »ob sich unsere Wege nach diesem Tag noch einmal kreuzen würden.«

Mein Herzschlag verlangsamte sich allmählich, und der Schreck ging in einer gewaltigen Woge der Neugier unter. Ich konnte spüren, wie mir Dutzende von Fragen kamen, und so griff ich einfach nach der erstbesten.

»Wusstest du, wer ich bin?«, fragte ich. »Als du mir in Cranesmuir begegnet bist?«

Sie schüttelte den Kopf, so dass sich einzelne Strähnen ihres cremeweißen Haars lösten und ihr am Hals hinunterglitten. Sie betätschelte halbherzig ihren Haarknoten, während sie mich weiter neugierig betrachtete.

»Anfangs nicht, nein. Obwohl ich natürlich das Gefühl hatte, dass du etwas Seltsames an dir hast – nicht, dass ich damit allein gewesen wäre. Du bist unvorbereitet durch die Steine gekommen, oder? Nicht mit Absicht, meine ich?«

Ich verkniff mir die Worte »nicht beim ersten Mal« und sagte stattdessen: »Nein, es war ein Unfall. Aber du bist mit Absicht gekommen – aus dem Jahr 1968?«

Sie nickte und beobachtete mich konzentriert. Die aufgedunsene Haut zwischen ihren Augenbrauen lag in Falten, die sich jetzt ein wenig vertieften.

»Aye – um Prinz Tearlach zu helfen.« Ihr Mund verzog sich, als hätte ihr etwas nicht geschmeckt, und ganz plötzlich drehte sie den Kopf zur Seite und spuckte aus. Der Speichelklecks klatschte hörbar auf dem glänzenden Holzfußboden auf.

»An gealtaire salach Atailteach!«, sagte sie. »Dreckiger italienischer Feigling!« Ihre Augen verfinsterten sich und glommen unangenehm. »Hätte ich es gewusst, wäre ich nach Rom gereist und hätte ihn umgebracht, solange noch Zeit dazu war. Möglich, dass sein Bruder Henry auch nicht besser gewesen wäre – ein weinerlicher Pfaffe, der nichts in der Hose hatte. Nicht, dass es etwas geändert hätte. Nach Culloden ist ein Stuart so nutzlos wie der andere.«

Sie seufzte und verlagerte ihre Körpermasse, so dass der Rattansessel unter ihr ächzte. Sie winkte mit einer ungeduldigen Geste ab und ließ die Stuarts Stuarts sein.

»Das hat sich erst einmal erledigt. Du bist also zufällig gekommen – bist um das Datum eines Feuerfestes durch die Steine gegangen, oder? So passiert es meistens.«

»Ja«, sagte ich verblüfft. »Es war am Beltane. Aber was meinst du damit, ›meistens‹? Sind dir noch viele andere wie … wir begegnet?«, schloss ich zögernd.

Sie schüttelte zerstreut den Kopf. »Nicht viele.« Sie schien über etwas nachzudenken, obwohl es vielleicht nur die Tatsache war, dass der Tee auf sich warten ließ; sie griff nach der Silberglocke und läutete sie heftig.

»Diese verdammte Clotilda! Wie uns?«, wandte sie sich wieder dem Thema zu. »Nein, außer dir nur einem, von dem ich es wüsste. Es hat mich beinahe umgeworfen, als ich die kleine Narbe an deinem Arm gesehen habe und begriffen habe, dass du bist wie ich.« Sie berührte ihren wogenden Oberarm, wo die kleine Impfnarbe unter dem aufgebauschten weißen Musselin verborgen war. Wieder legte sie den Kopf schief wie ein Vogel und betrachtete mich mit ihren leuchtend grünen Augen.

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