Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Diesmal war ihr Lachen aufrichtig belustigt. »Oh, das hätte ich, in der Tat. Hab’s aber nur selten getan. Die Leute geben nämlich normalerweise kein Geld für die Wahrheit aus. Aber manchmal … wusstest du, dass Jean-Paul Marats Mutter vorhatte, ihr Kind Rudolphe zu nennen? Ich habe ihr gesagt, Rudolphe stünde unter einem schlechten Stern. Hin und wieder habe ich mich gefragt – wäre er mit einem Namen wie Rudolphe wohl auch Revolutionär geworden, oder hätte er sich stattdessen als Poet ausgetobt? Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, Fuchs – ob ein Name etwas ändern könnte?« Ihre Augen sahen Jamie an wie grünes Glas.

»Oft«, sagte er und stellte seine Tasse hin. »Dann war es Dougal, der Euch aus Cranesmuir fortgeschafft hat?«

Sie nickte und erstickte einen kleinen Rülpser. »Aye. Er ist gekommen, um das Baby zu holen – allein, aus Angst, jemand könnte herausfinden, dass er der Vater ist, aye? Aber ich habe mich geweigert, es loszulassen. Als er dann näher gekommen ist, um es mir zu entwinden – nun, da habe ich ihm den Dolch aus dem Gürtel geschnappt und ihn dem Kind an die Kehle gehalten.« Ein kleines Lächeln der Genugtuung umspielte ihre schönen Lippen.

»Habe ihm gesagt, ich würde es umbringen, wenn er mir nicht beim Leben seines Bruders und dem eigenen schwören würde, mir zur Flucht zu verhelfen.«

»Und er hat dir geglaubt?« Mir wurde übel bei der Vorstellung, dass eine Mutter ihrem Neugeborenen ein Messer an die Kehle hielt, und sei es nur zum Schein.

Ihr Blick richtete sich wieder auf mich. »Oh ja«, sagte sie leise, und ihr Lächeln wurde breiter. »Dougal kannte mich schließlich.«

Mitten im kalten Dezember war Dougal der Schweiß ausgebrochen, und da er den Blick nicht vom Gesicht seines schlafenden Sohns losreißen konnte, hatte er schließlich zugestimmt.

»Als er sich über das Kind gebeugt hat, habe ich daran gedacht, ihm den Dolch stattdessen selbst in den Hals zu rammen«, sinnierte sie. »Doch es wäre um einiges schwieriger gewesen, allein zu fliehen, also habe ich es nicht getan.«

Jamies Miene änderte sich zwar nicht, doch er griff nach seinem Tee und trank einen großen Schluck.

Dougal hatte den Dorfschulzen John MacRae und den Kirchendiener herbeigeholt und mittels diskreter Bestechung dafür gesorgt, dass die verhüllte Gestalt, die man am nächsten Morgen auf einem Gitterrost zu dem Pechfass schleppen würde, nicht Geillis Duncan sein würde.

»Ich dachte, sie würden vielleicht Stroh nehmen«, sagte sie, »aber er hatte eine bessere Idee. Großmütterchen Joan MacKenzie war drei Tage zuvor gestorben und sollte am selben Nachmittag beerdigt werden. Ein paar Steine in den Sarg und den Deckel festgenagelt, fertig, wie? Eine echte Leiche, bestens zum Verbrennen.« Sie lachte und leerte ihre Tasse mit einem Schluck.

»Nicht jeder bekommt seine eigene Beerdigung zu sehen, von der eigenen Hinrichtung ganz zu schweigen, aye?«

Es war tiefster Winter gewesen, und der kleine Ebereschenhain vor dem Dorf war kahl, vom eigenen toten Laub umweht, auf dem Boden vereinzelte rote Beeren wie Blutstropfen.

Es war ein bewölkter Tag, der Graupel oder Schnee verhieß, aber das Dorf war dennoch vollzählig erschienen; eine Hexenverbrennung war ein Ereignis, das sich niemand entgehen lassen wollte. Vater Bain, der Dorfpriester, war vor drei Monaten an einer Verletzung gestorben, die sich entzündet hatte, doch sie hatten für den besonderen Anlass einen Priester aus einem Nachbardorf herbeigeholt. Dieser hatte die Strecke mit einem Weihrauchfässchen parfümiert, das er vor sich hinhielt, und auf dem Weg zu dem Wäldchen die Totenmesse gesungen. Hinter ihm kamen der Dorfschulze und seine beiden Helfer, die den Gitterrost samt seiner schwarzgewandeten Bürde hinter sich herschleiften.

»Großmütterchen Joan hätte bestimmt ihre Freude daran gehabt«, sagte Geilie und ließ ihre weißen Zähne aufglänzen, während sie das Bild vor ihrem inneren Auge sah. »Normalerweise wären nicht mehr als vier oder fünf Leute zu ihrer Beerdigung gekommen – so hatte sie das ganze Dorf da, und Weihrauch und Gebete dazu!«

MacRae hatte die Leiche losgebunden und sie mit baumelnden Gliedmaßen zu dem wartenden Pechfass getragen.

»Das Gericht hatte mir die Gnade der Strangulation vor der Verbrennung gewährt«, erklärte Geillis ironisch. »Sie waren also darauf vorbereitet, dass es eine Leiche sein würde – das war kein Problem. Das Einzige, was jemand hätte sehen können, war, dass Großmütterchen Joan nur halb so viel wog wie ich so kurz nach der Schwangerschaft, aber es schien niemandem aufzufallen, dass sie MacRae federleicht in den Armen lag.«

»Du warst dabei?«, sagte ich.

Sie nickte selbstzufrieden. »Oh, aye. Fest in einen Umhang gehüllt – wie alle anderen, wegen des Wetters –, aber das wollte ich mir nicht entgehen lassen.«

Als der Priester sein letztes Gebet wider die Übel der Zauberei gesprochen hatte, hatte MacRae seinem Helfer die Kiefernfackel abgenommen und war vorgetreten.

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