Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

»Und vielleicht will Jamie mich ja überhaupt nicht heiraten!«, sagte ich. »Was ist damit?« Dougal tat diese Frage als unwichtig ab.

»Jamie ist Soldat; er wird tun, was man ihm sagt. Und das wirst du ebenso tun«, sagte er betont, »es sei denn natürlich, du gehst lieber in ein englisches Gefängnis.«

Ich funkelte ihn an. Seit wir Randalls Gemächer so überstürzt verlassen hatten, war ich nicht zur Ruhe gekommen, und jetzt, da ich meine einzige Wahl schwarz auf weiß vor Augen hatte, war ich beinahe atemlos vor Aufregung.

»Ich will mit ihm sprechen«, verlangte ich abrupt. Dougals Augenbrauen fuhren in die Höhe.

»Jamie? Warum?«

»Warum? Weil du mich zwingen willst, ihn zu heiraten, und soweit ich das beurteilen kann, hast du mit ihm noch gar nicht darüber gesprochen!«

Was Dougal betraf, war das zwar eindeutig irrelevant, doch er gab schließlich nach und zog sich in Begleitung seiner Helfershelfer zurück, um Jamie unten aus dem Schankraum zu holen.

Kurz darauf tauchte Jamie auf. Seine Miene spiegelte verständlicherweise Verwunderung wider.

»Hast du gewusst, dass Dougal uns verheiraten will?«, wollte ich unverblümt wissen.

Seine Miene hellte sich auf. »Oh, aye. Das wusste ich.«

»Aber«, sagte ich, »ein junger Mann wie du hat doch gewiss … Ich meine, gibt es denn sonst niemanden, an dem du, äh, Interesse hast?« Im ersten Moment sah er mich verständnislos an, dann dämmerte es ihm.

»Oh, ob ich jemandem versprochen bin? Nein, ich bin kein besonders guter Heiratskandidat.« Er sprach hastig weiter, als hätte er das Gefühl, dass das wie eine Beleidigung klingen könnte. »Ich meine, ich habe keinen nennenswerten Besitz und nicht viel mehr als meinen Sold zum Leben.«

Er rieb sich das Kinn und betrachtete mich skeptisch. »Dann ist da das kleine Problem mit dem Kopfgeld, das auf mich ausgesetzt ist. Kein Vater möchte, dass seine Tochter einen Mann heiratet, der jederzeit festgenommen und gehängt werden könnte. Hast du das bedacht?«

Ich winkte ab, als sei seine Gesetzlosigkeit eine Kleinigkeit im Vergleich mit dieser ganzen monströsen Idee. Ich versuchte es ein letztes Mal.

»Stört es dich, dass ich nicht mehr unberührt bin?« Er zögerte einen Moment, ehe er antwortete.

»Nein«, sagte er langsam, »solange es dich nicht stört, dass ich es bin.« Er grinste, weil mir der Mund offen stehen geblieben war, und wandte sich wieder zur Tür.

»Ich finde, wir sollten beide wissen, was wir tun«, sagte er. Die Tür schloss sich leise hinter ihm; die Brautwerbung war eindeutig vorbei.

Als die Papiere ordnungsgemäß unterzeichnet waren, begab ich mich vorsichtig die steile Treppe hinunter zum Schanktisch in der Gaststube.

»Whisky«, sagte ich zu der zerknitterten alten Kreatur auf der anderen Seite. Die blinzelte mich zwar mit trüben Augen an, doch auf Dougals Kopfnicken schob mir der Mann eine Flasche und ein Glas hinüber. Letzteres war dick und grünlich, ein bisschen verschmiert, und es hatte eine Kitsche im Rand, doch es war oben offen, und das war alles, was im Moment zählte.

Sobald das Brennen im Hals nachließ, hatte der Whisky tatsächlich eine gewisse trügerische Ruhe zur Folge. Ich fühlte mich losgelöst und nahm die Einzelheiten meiner Umgebung mit merkwürdiger Intensität wahr: das kleine Buntglasfenster über dem Schanktisch, das den schäbigen Wirt und seine Waren in buntes Licht tauchte, den geschwungenen Griff eines kupfernen Schöpflöffels, der neben mir an der Wand hing, eine Schmeißfliege, die versuchte, sich aus einer klebrigen Pfütze auf dem Tisch zu kämpfen. Weil ich eine gewisse Kameradschaft zu ihr empfand, schubste ich sie mit der unteren Kante meines Glases aus der Gefahrenzone.

Allmählich wurde mir bewusst, dass hinter der geschlossenen Tür am anderen Ende des Gastraums laute Stimmen erklangen. Dougal war dort verschwunden, nachdem sein Handel mit mir abgeschlossen war, vermutlich um die Absprache mit dem anderen Vertragspartner unter Dach und Fach zu bringen. Es freute mich zu hören, dass sich der Bräutigam in spe dem Geräuschpegel nach querstellte, obwohl er vorhin keine Einwände gehabt zu haben schien. Womöglich hatte er mich ja nur nicht kränken wollen.

»Lass dich nicht unterkriegen, Junge«, murmelte ich und trank noch einen Schluck.

Einige Zeit später spürte ich dumpf, wie mir eine Hand die Finger öffnete, um mir das grünliche Glas abzunehmen. Eine andere Hand lag stützend unter meinem Ellbogen.

»Himmel, sie ist ja stockbetrunken«, sagte eine Stimme in meinem Ohr. Die Stimme war unangenehm rauh, dachte ich, als hätte ihr Besitzer Schmirgelpapier gegessen. Ich kicherte leise bei diesem Gedanken.

»Ruhe jetzt!«, sagte das unangenehme Krächzen. Dann wurde die Stimme leiser, weil sich ihr Besitzer abwandte, um mit jemandem zu sprechen. »Um den Verstand gesoffen … was soll man auch erwarten …«

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