Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

1386 Sie blieb zu Traisenmauer bis an den vierten Tag.Der Staub in den Strassen derweil nicht stille lag:Aufstob er allenthalben wie in hellem Brand.Da ritten Etzels Leute durch das Oesterreicherland.1387 Es war dem K"onig Etzel gemeldet in der Zeit,Dass ihm vor Gedanken schwand sein altes Leid,Wie herrlich Frau Kriemhild z"oge durch das Land.Da eilte hin der K"onig, wo er die Minnigliche fand.1388 Von gar manchen Sprachen sah man auf den WegenVor K"onig Etzeln reiten viel der k"uhnen Degen,Von Christen und von Heiden manches breite Heer.Als sie die Herrin fanden, sie zogen fr"ohlich einher.1389 Von Reussen und von Griechen ritt da mancher Mann;Die Polen und Walachen zogen geschwind heranAuf den guten Rossen, die sie herrlich ritten.Da zeigte sich ein Jeder in seinen heimischen Sitten.1390 Aus dem Land zu Kiew ritt da mancher MannUnd die wilden Peschenegen. Mit Bogen hub man anZu schiessen nach den V"ogeln, die in den L"uften flogen;Mit Kr"aften sie die Pfeile bis zu des Bogens Ende zogen.1391 Eine Stadt liegt an der Donau im Oesterreicherland,Die ist geheissen Tulna. Da ward ihr bekanntManche fremde Sitte, die sie noch niemals sah.Da empfiengen sie gar Viele, denen noch Leid vonihr geschah.1392 Es ritt dem K"onig Etzel ein Ingesind voran,Fr"ohlich und pr"achtig, h"ofisch und wohlgethan,Wohl vierundzwanzig F"ursten, m"achtig und hehr:Ihre K"onigin zu schauen, sie begehrten sonst nichts mehr.1393 Ramung, der Herzog aus Walachenland,Mit siebenhundert Mannen kam er vor sie gerannt.Wie fliegende V"ogel sah man sie alle fahren.Da kam der F"urst Gibeke mit viel herrlichen Scharen.1394 Hornbog der schnelle ritt mit tausend MannVon des K"onigs Seite zu seiner Fraun heran.Sie prangten und stolzierten nach ihres Landes Sitten.Von den Heunenf"ursten ward auch da herrlich geritten.1395 Da kam vom D"anenlande der k"uhne HawartUnd Iring der schnelle, vor allem Falsch bewahrt;Von Th"uringen Irnfried, ein waidlicher Mann:Sie empfiengen Kriemhilden, dass sie viel Ehre gewann,1396 Mit zw"olfhundert Mannen, die z"ahlte ihre Schar.Da kam der Degen Bl"odel mit dreitausend gar,K"onig Etzels Bruder aus dem Heunenland:Der ritt in stolzem Zuge, bis er die K"onigin fand.1397 Da kam der K"onig Etzel und Herr DieterichMit seinen Helden allen. Da sah man ritterlichManchen edeln Ritter bieder und auch gut.Davon ward Kriemhilden gar wohl erhoben der Muth.1398 Da sprach zu der K"onigin der edle R"udiger:"Frau, euch will empfangen hier der K"onig hehr.Wen ich euch k"ussen heisse, dem sei der Kuss geg"onnt:Wisst, dass ihr Etzels Recken nicht alle gleich empfangenk"onnt."1399 Da hob man von der M"ahre die K"onigin hehr.Etzel der reiche nicht s"aumt’ er l"anger mehr:Er schwang sich von dem Rosse mit manchem k"uhnenMann;Voller Freuden kam er zu Frau Kriemhilden heran.1400 Zwei m"achtige F"ursten, das ist uns wohlbekannt,Giengen bei der Frauen und trugen ihr Gewand,Als der K"onig Etzel ihr entgegen giengUnd sie den edlen F"ursten mit K"ussen g"utlich empfieng.1401 Sie schob hinauf die Binden: ihre Farbe wohlgethanErgl"anzt’ aus dem Golde. Da sagte mancher Mann,Frau Helke k"onne sch"oner nicht gewesen sein.Da stand in der N"ahe des K"onigs Bruder Bl"odelein.1402 Den rieth ihr zu k"ussen R"udiger der Markgraf reichUnd den K"onig Gibeke, Dietrichen auch zugleich:Zw"olf der Recken k"usste Etzels K"onigin;Da blickte sie mit Gr"ussen noch zu manchem Ritter hin.1403 W"ahrend K"onig Etzel bei Kriemhilden stand,Thaten junge Degen wie Sitte noch im Land:Waffenspiele wurden sch"on vor ihr geritten;Das thaten Christenhelden und Heiden nach ihrenSitten.1404 Wie ritterlich die Degen in Dietrichens LehnDie splitternden Sch"afte in die L"ufte liessen gehnHoch "uber Schilde aus guter Ritter Hand!Vor den deutschen G"asten brach da mancherSchildesrand.1405 Von der Sch"afte Krachen vernahm man lauten Schall.Da waren aus dem Lande die Recken kommen allUnd auch des K"onigs G"aste, so mancher edle Mann:Da gieng der reiche K"onig mit der K"onigin hindann.1406 Sie fanden in der N"ahe ein herrlich Gezelt.Erf"ullt war von H"utten rings das ganze Feld;Da war nach den Beschwerden Rast f"ur sie bereit.Da geleiteten die Helden darunter manche sch"one Maid1407 Zu Kriemhild der K"onigin, die dort darnieder sassAuf reichem Stuhlgewande; der Markgraf hatte dasSo pr"achtig schaffen lassen, sie fandens sch"on und gut.Da stand dem K"onig Etzel in hohen Freuden der Muth.1408 Was sie zusammen redeten, das ist mir unbekannt;In seiner Rechten ruhte ihre weisse Hand.So sassen sie in Minne, als R"udiger der DegenDem K"onig nicht gestattete, Kriemhildens heimlichzu pflegen.
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