Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

1409 Da liess man unterbleiben das Kampfspiel "uberall;Mit Ehren ward beendet der laute Freudenschall.Da giengen zu den H"utten Die Etzeln unterthan;Herberge wies man ihnen ringsum allenthalben an.1410 Den Abend und nacht"uber fanden sie Ruhe da,Bis man den lichten Morgen wieder scheinen sah.Da kamen hoch zu Rosse viel Helden ausersehn;Hei! was sah man Kurzweil zu des K"onigs Ehrengeschehn!1411 Nach W"urden es zu schaffen der F"urst die Heunen bat.Da ritten sie von Tulna gen Wien in die Stadt.In sch"onem Schmucke fand man da Frauen ohne Zahl.Sie empfiengen wohl mit Ehren K"onig Etzels Gemahl.1412 In Ueberfluss und F"ulle war da f"ur sie bereit,Wes sie nur bedurften. Viel Degen allbereitSahn froh dem Fest entgegen. Herbergen wies man an;Die Hochzeit des K"onigs mit hohen Freuden begann.1413 Man mochte sie nicht alle herbergen in der Stadt:Die nicht G"aste waren, R"udiger die bat,Dass sie Herberge nahmen auf dem Land.Wohl weiss ich, dass man immer den K"onigbei Kriemhilden fand.1414 Dietrich der Degen und mancher andre HeldDie hatten ihre Musse mit Arbeit eingestellt,Auf dass sie den G"asten tr"osteten den Muth;R"udger und seine Freunde hatten Kurzweile gut.1415 Die Hochzeit war gefallen auf einen Pfingstentag,Wo der K"onig Etzel bei Kriemhilden lagIn der Stadt zu Wiene. F"urwahr so manchen MannBei ihrem ersten Manne sie nicht zu Diensten gewann.1416 Durch Gabe ward sie Manchem, der sie nicht kannte,kund.Dar"uber zu den G"asten hub Mancher an zur Stund:"Wir w"ahnten, Kriemhilden benommen w"ar ihr Gut,Die nun mit ihren Gaben hier so grosse Wunder thut."1417 Diese Hochzeit w"ahrte siebzehn Tage lang.Von keinem andern K"onig weiss der Heldensang,Der solche Hochzeit hielte: es ist uns unbekannt.Alle, die da waren, die trugen neues Gewand.1418 Sie hatte nie gesessen daheim in NiederlandVor so manchem Recken; auch ist mir wohlbekannt,War Siegfried reich an Sch"atzen, so hatte er doch nichtSo viel der edeln Recken, als sie hier sah in Etzels Pflicht.1419 Wohl gab auch nie ein K"onig bei seiner HochzeitSo manchen reichen Mantel, lang, tief und weit,Noch so gute Kleider, als man hier gewann,Die Kriemhildens willen alle wurden vertan.1420 Ihre Freunde wie die G"aste hatten Einen Muth:Sie dachten nichts zu sparen, und w"ars das beste Gut.Was Einer w"unschen mochte, man war dazu bereit;Da Standen viel der Degen vor Milde bloss und ohne Kleid.1421 Wenn sie daran gedachte, wie sie am Rheine sassBei ihrem edeln Manne, ihre Augen wurden nass;Doch hehlte sie es immer, dass es Niemand sah,Da ihr nach manchem Leide so viel der Ehren geschah.1422 Was Einer that aus Milde, das war doch gar ein WindGegen Dietrichen: was Botlungens KindIhm gegeben hatte, das wurde gar verwandt.Da begieng auch grosse Wunder des milden R"udigerHand.1423 Auch aus Ungarlande der Degen Bl"odeleinLiess da ledig machen manchen ReiseschreinVon Silber und von Golde: das ward dahin gegeben.Man sah des K"onigs Helden so recht fr"ohlich alle leben.1424 Des K"onigs Spielleute, Werbel und Schwemmelein,Wohl an tausend Marken nahm Jedweder einBei dem Hofgelage (oder mehr als das),Als die sch"one Kriemhild bei Etzeln unter Krone sass.1425 Am achtzehnten Morgen von Wien die Helden ritten.In Ritterspielen wurden der Schilde viel verschnittenVon Speren, so da f"uhrten die Recken an der Hand:So kam der K"onig Etzel mit Freuden in der HeunenLand.1426 In Heimburg der alten verblieb man "uber Nacht.Da konnte Niemand wissen recht des Volkes Macht,Mit welchen Heerkr"aften sie ritten durch das Land.Hei! was sch"oner Frauen man in seiner Heimat fand!1427 In Misenburg der reichen fieng man zu segeln an.Verdeckt ward das Wasser von Ross und auch von Mann,Als ob es Erde w"are, was man doch fliessen sah.Die wegem"uden Frauen mochten sich wohl ruhen da.1428 Zusammen war gebunden manches Schifflein gut,Dass ihnen wenig schaden Woge mocht und Flut;Dar"uber ausgebreitet manch k"ostlich Geleit,Als ob sie noch immer beides hatten, Land und Feld.1429 Nun ward auch in Etzelnburg die M"are kund gethan:Da freute sich darinnen beides, Weib und Mann.Etzels Ingesinde, des einst Frau Helke pflag,Erlebte bei Kriemhilden noch manchen fr"ohlichen Tag.1430 Da stand ihrer harrend gar manche edle Maid,Die seit Helkens Tode getragen Herzeleid.Sieben K"onigst"ochter Kriemhild noch da fand;Durch die so ward gezieret K"onig Etzels ganzes Land.1431 Herrat die Jungfrau noch des Gesindes pflag,Helkens Schwestertochter, in der viel Tugend lag,Dietrichs Verlobte, eines edeln K"onigs Spross,Die Tochter Nentweinens, die noch viel Ehren genoss.1432 Auf der G"aste Kommen freute sich ihr Muth;Auch war dazu verwendet viel kostbares Gut.Wer k"onnt euch des bescheiden, wie der K"onigsass seitdem?Den Heunen ward nicht wieder eine K"onigin so genehm.1433 Als der F"urst mit seinem Weibe geritten kam vom Strand,Wer eine Jede f"uhrte, das ward da wohl benanntKriemhild der edeln: sie gr"usste desto mehr.Wie sass an Helkens Stelle sie bald gewaltig und hehr!1434 Getreulichen Dienstes ward ihr viel bekannt.Die K"onigin vertheilte Gold und Gewand,Silber und Gesteine: was sie des "uberrheinZum Heunenlande brachte, das muste gar vergeben sein.1435 Auch wurden ihr mit Diensten ergeben allzumalDie Freunde des K"onigs und denen er befahl,Dass Helke nie die K"onigin so gewaltiglich gebot,Als sie ihr dienen musten bis an Kriemhildens Tod.1436 Da stand in solchen Ehren der Hof und auch das Land,Dass man zu allen Zeiten die Kurzweile fand,Wonach einem Jeden verlangte Herz und Muth;Das schuf des K"onigs Liebe, dazu der K"onigin Gut.
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