Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

1472 Als Etzel seine Fiedler hin zum Rheine sandte,Da flogen diese M"aren von Lande zu Lande:Mit schnellen Abgesandten bat er und entbotZu seinem Hofgelage; da holte Mancher sich den Tod.1473 Die Boten ritten hinnen aus der Heunen LandZu den Burgunden, wohin man sie gesandtZu dreien edeln K"onigen und ihrer Mannen Heer:Dass sie zu Etzeln k"amen; da beeilten sie sich sehr.1474 Zu Bechlaren ritten schon die Boten ein.Ihnen diente man da gerne und liess auch das nicht sein:Ihre Gr"usse sandten R"udger und GotelindDen Degen an dem Rheine und auch des MarkgrafenKind.1475 Sie liessen ohne Gaben die Boten nicht hindann,Dass desto sanfter f"uhren Die Etzeln unterthan.Uten und ihren S"ohnen entbot da R"udiger,Ihnen so gewogen h"atten sie keinen Markgrafen mehr.1476 Sie entboten auch Brunhilden Alles, was lieb und gut,Ihre st"ate Treue und dienstbereiten Muth.Da wollten nach der Rede die Boten weiter ziehn;Gott bat sie zu bewahren Gotlind die edle Markgr"afin.1477 Eh noch die Boten v"ollig durchzogen Baierland,Werbel der Schnelle den guten Bischof fand.Was der da seinen Freunden hin an den Rhein entbot,Davon hab ich nicht Kunde; jedoch sein Gold also roth1478 Gab er den Boten milde. Als sie wollten ziehn,"Sollt ich sie bei mir schauen," sprach Bischof Pilgerin,"So w"ar mir wohl zu Muthe, die Schwesters"ohne mein:Ich mag leider selten zu ihnen kommen an den Rhein."1479 Was sie f"ur Wege fuhren zum Rhein durch das Land,Kann ich euch nicht bescheiden. Ihr Goldund ihr GewandBlieb ihnen unbenommen; man scheute Etzels Zorn:So gewaltig herrschte der edle K"onig wohlgeborn.1480 Binnen zw"olf Tagen kamen sie an den Rhein,Gen Worms in die Veste, Werbel und Schwemmelein.Da sagte mans dem K"onig und seinen Mannen an,Es k"amen fremde Boten; Gunther zu fragen begann.1481 Da sprach der Vogt vom Rheine: "Wer machtuns bekannt,Von wannen diese G"aste ritten in das Land?"Davon wuste Niemand, bis die Boten sahHagen von Tronje: der begann zu Gunthern da:1482 "Wir h"oren Neues heute, daf"ur will ich euch stehn:Etzels Fiedelspieler die hab ich hier gesehn;Die hat eure Schwester gesendet an den Rhein:Ihres Herren Willen sollen sie uns willkommen sein."1483 Sie ritten ohne Weilen zu dem Saal heran:So herrlich fuhr wohl nimmer eines F"ursten Fiedelmann.Des K"onigs Ingesinde empfieng sie gleich zur Hand;Herberge gab man ihnen und bewahrte ihr Gewand.1484 Ihre Reisekleider waren reich und so wohlgethan,Sie mochten wohl mit Ehren sich so dem K"onig nahn;Doch wollten sie nicht l"anger sie dort am Hofe tragen."Ob Jemand sie begehre?" liessen da die Boten fragen.1485 Da waren auch bed"urftige Leute bei der Hand,Die sie gerne nahmen: denen wurden sie gesandt.Da schm"uckten mit Gewanden so reich die G"aste sich,Wie es K"onigsboten herrlich stand und wonniglich.1486 Da gieng mit Urlaube hin, wo der K"onig sassEtzels Ingesinde: gerne sah man das.Herr Hagen gleich den Boten vom Sitz entgegen sprang,Sie freundlich zu begr"ussen: des sagten ihm die KnappenDank.1487 Da hub er um die Kunde sie zu befragen an,Wie Etzel sich gehabe und Die ihm unterthan.Da sprach der Fiedelspieler: "Nie besser stands im Land,Das Volk war niemals froher, das sei euch wahrlichbekannt."1488 Er f"uhrte sie dem Wirthe zu; der K"onigssaal war voll:Da empfieng man die G"aste, wie man immer sollBoten freundlich gr"ussen in andrer K"onge Land.Werbel der Recken viel bei K"onig Gunthern fand.1489 Der K"onig wohlgezogen zu gr"ussen sie begann:"Willkommen, beide Fiedler, die Etzeln unterthan,Mit euern Heergesellen: wozu hat euch gesandtEtzel der reiche zu der Burgunden Land?"1490 Sie neigten sich dem K"onig. Da sprach Werbelein:"Euch entbietet seine Dienste der liebe Herre meinUnd Kriemhild eure Schwester hieher in dieses Land:Sie haben uns euch Recken auf gute Treue gesandt."1491 Da sprach der reiche K"onig: "Der M"are bin ich froh.Wie gehabt sich Etzel," der Degen fragte so,"Und Kriemhild meine Schwester in der HeunenLand?"Da sprach der Fiedelspieler: "Das mach ich gern euchbekannt.1492 "Besser wohl gehabten sich K"onge nirgend mehrUnd fr"ohlicher, das wisset, als die F"ursten hehrUnd ihre Degen alle, Freund und Untertan.Sie freuten sich der Reise, da wir schieden hindann,"1493 "Nun Dank ihm f"ur die Dienste, die er mir entbeut,Ihm und meiner Schwester: gern erfahr ich heut,Dass sie in Freuden leben, der K"onig und sein Lehn;Meine Frage war nach ihnen in grossen Sorgengeschehn."1494 Die beiden jungen K"onige waren auch gekommen,Die hatten diese M"are eben erst vernommen.Geiselher der junge die Boten gerne sahAus Liebe zu der Schwester; gar minniglich sprach er da:1495 "Ihr Boten sollt uns beide hochwillkommen sein;K"amet ihr geritten nur "ofter an den Rhein,Ihr f"andet hier der Freunde, die ihr gerne m"ochtet sehn.Euch sollte hier zu Lande wenig Leides geschehn."1496 "Wir versehn uns alles Guten zu euch," sprachSchwemmelein;"Ich k"onnt euch nicht bedeuten mit den Worten mein,Wie minnigliche Gr"usse euch Etzel hat gesandtUnd eure edle Schwester, die da in hohen Ehren stand.1497 "An eure Lieb und Treue mahnt euch die K"oniginUnd dass ihr st"ats gewogen war euer Herz und Sinn.Zuv"orderst euch, Herr K"onig, sind wir hieher gesandt,Dass ihr geruht zu reiten zu ihnen in der Heunen Land.1498 "Es soll auch mit euch reiten euer Bruder Gernot.Etzel der reiche euch Allen das entbot,Wenn ihr nicht kommen wolltet, eure Schwester sehn,So m"ocht er doch wohl wissen, was euch von ihmwar geschehn,1499 "Dass ihr ihn also meidet und auch sein Reich und Land.W"ar euch auch die K"onigin fremd und unbekannt,So m"ocht er selbst verdienen, ihr k"amet ihn zu sehn:Wenn ihr das leisten wolltet, so w"ar ihm Liebesgeschehn."1500 Da sprach der K"onig Gunther: "Nach der siebten NachtWill ich euch bescheiden, wes ich mich bedachtHab im Rath der Freunde; geht derweilen hinZu eurer Herberge und findet gute Ruh darin."1501 Da sprach wieder Werbel: "K"onnt es nicht geschehn,Dass wir unsre Fraue, die reiche Ute, sehn,Eh wir m"uden Degen fragten nach der Ruh?"Da sprach wohlgezogen der edle Geiselher dazu:1502 "Das soll euch Niemand wehren; wollt ihr vor sie gehn,So ist auch meiner Mutter Will und Wunsch geschehn,Denn sie sieht euch gerne um die Schwester mein,Frau Kriemhilde: ihr sollt ihr willkommen sein."1503 Geiselher sie brachte hin, wo er Uten fand.Die sah die Boten gerne aus der Heunen LandUnd empfieng sie freundlich mit wohlgezognem Muth.Da sagten ihr die M"are die Boten h"ofisch und gut.1504 "Meine Frau l"asst euch entbieten," sprachda Schwemmelein,"Dienst und st"ate Treue, und wenn es m"ochte sein,Dass sie euch "ofter s"ahe, so glaubet sicherlich,Wohl keine andre Freude auf Erden w"unschte sie sich."1505 Da sprach die K"onigin Ute: "Dass kann nun nicht sein.So gern ich "ofter s"ahe die liebe Tochter mein,So wohnt zu fern uns leider die edle K"onigin:Nun geh ihr immer selig die Zeit mit Etzeln dahin.1506 "Ihr sollt mich wissen lassen, eh ihr von hinnen m"usst,Wenn ihr reiten wollet; ich sah in langer FristBoten nicht so gerne, als ich euch gesehn."Da gelobten ihr die Knappen, ihr Wille solle geschehn.1507 Zu den Herbergen giengen Die von Heunenland.Der reiche K"onig hatte die Freunde nun besandt.Gunther der edle fragte Mann f"ur Mann,Was sie dar"uber d"achten? Wohl Manche huben da an,1508 Er m"oge wohl reiten in K"onig Etzels Land.Das riethen ihm die Besten, die er darunter fand.Hagen nur alleine, dem war es grimmig leid.Zum K"onig sprach er heimlich: "Mit euch selbst seidihr im Streit.1509 Ihr habt doch nicht vergessen, was ihr von uns geschehn:Vor Kriemhilden m"ussen wir st"ats in Sorge stehn.Ich schlug ihr zu Tode den Mann mit meiner Hand:Wie d"urften wir wohl reiten hin in K"onig Etzels Land?"1510 Da sprach der reiche K"onig: "Meiner Schwester Z"urnenschwand.Mit minniglichem Kusse, eh sie verliess diess Land,Hat sie uns verziehen, was wir an ihr gethan,Es w"are denn, sie st"ande bei euch, Herr Hagen, noch an."1511 "Nun lasst euch nicht betr"ugen," sprach Hagen,"was auch sagenDiese Heunenboten: wollt ihrs mit Kriemhild wagen,Da verliert ihr zu der Ehre Leben leicht und Leib:Sie weiss wohl nachzutragen, dem K"onig Etzelsein Weib!"1512 Da sprach vor dem Rathe der K"onig Gernot:"Ihr m"ogt aus guten Gr"unden f"urchten dort den TodIn heunischen Reichen; st"anden wir drum anUnd mieden unsre Schwester, das w"ar "ubel gethan."1513 Da sprach zu dem Degen der junge Geiselher:"Da ihr euch, Freund Hagen, schuldig wisst so sehr,So bleibt hier im Lande, euer Heil zu weisen;Nur lasst, die sichs getrauen, mit uns zu den Heunenfahren."1514 Darob begann zu z"urnen von Tronje der Held:"Ich will nicht, dass euch Jemand sei bei der Fahrt gesellt,Der an den Hof zu reiten sich mehr getraut als ich:Wollt ihrs nicht bleiben lassen, ich beweis’ es euchsicherlich."1515 Da sprach der K"uchenmeister Rumold der Degen:"Der Heimischen und Fremden m"ogt ihr zu HausepflegenNach euerm Wohlgefallen: da habt ihr vollen Rath;Ich glaube nicht, dass Hagen euch noch je vergeiselt hat.1516 "Wollt ihr nicht Hagen folgen, so r"ath euch Rumold,Der ich euch dienstlich gewogen bin und hold,Dass ihr im Lande bleibet nach dem Willen meinUnd lasst den K"onig Etzel dort bei Kriemhilden sein.1517 "Wo k"onntet ihr auf Erden so gut als hier gedeihn?Ihr m"ogt vor euern Feinden daheim geborgen sein,Ihr sollt mit guten Kleidern zieren euern Leib,Des besten Weines trinken und minnen manches sch"oneWeib.1518 "Dazu giebt man euch Speise, so gut sie in der WeltEin K"onig mag gewinnen. Euer Land ist wohl bestellt:Der Hochzeit Etzels m"ogt ihr euch mit Ehren wohlbegebenUnd hier mit euern Freunden in guter Kurzweile leben.1519 "Und h"attet ihr nichts Anderes davon zu zehren hier,Ich gab euch Eine Speise die F"ulle f"ur und f"ur,In Oel gesottne Schnitten. Das ist, was Rumold r"ath,Da es gar so "angstlich, ihr Herrn, dort bei den Heunensteht.1520 "Hold wird euch Frau Kriemhild doch nimmer,glaubet mir;Auch habt ihr und Hagen es nicht verdient an ihr.Und wollt ihr nicht verbleiben, wer weiss,wie ihrs beklagt:Ihr werdets noch erkennen, ich hab euch Wahrheitgesagt.1521 "Drum rath ich euch zu bleiben. Reich ist euer Land:Ihr k"onnt hier besser l"osen, was ihr gabt zu Pfand,Als dort bei den Heunen: wer weiss, wie es da steht?Verbleibt hier, ihr Herren: das ist, was Rumoldeuch rath."1522 "Wir wollen nun nicht bleiben," sprach da Gernot."Da es meine Schwester so freundlich uns entbotUnd Etzel der reiche, was f"uhren wir nicht hin?Die nicht mit uns wollen, m"ogen bleiben immerhin."1523 "In Treuen," sprach da Rumold, "ich will der Eine sein,Der um Etzels Hofgelag kommt nimmer "uberrhein.Wie setzt’ ich wohl das Bessre aufs Spiel, das ich gewann?Ich will mich selbst so lange am Leben lassen,als ich kann."1524 "So denk ichs auch zu reiten," sprach Ortweinder Degen:"Ich will der Gesch"afte zu Hause mit euch pflegen."Da sprachen ihrer Viele, sie wollten auch nicht fahren:"Gott woll euch, liebe Herren, bei den Heunen wohlbewahren."1525 Der K"onig Gunther z"urnte, als er ward gewahr,Sie wollten dort verbleiben, der Ruhe willen zwar:"Wir wollens drum nicht lassen, wir m"ussen an die Fahrt;Der waltet guter Sinne, der sich allezeit bewahrt."1526 Zur Antwort gab da Hagen: "Lasst euch zum VerdrussMeine Rede nicht gereichen: was auch geschehen muss,Das rath ich euch in Treuen, wenn ihr euch gern bewahrt,Dass ihr nur wohlger"ustet zu dem Heunenlande fahrt.1527 "Wenn ihrs euch unterwindet, so entbietet euer Heer,Die Besten, die ihr findet und irgend wisst umher,Aus ihnen Allen w"ahl ich dann tausend Ritter gut:So mag euch nicht gef"ahrden der argen KriemhildeMuth."1528 "Dem Rathe will ich folgen," sprach der K"onig gleich.Da sandt er seine Boten umher in seinem Reich.Bald brachte man der Helden dreitausend oder mehr.Sie dachten nicht zu finden so grosses Leid und Beschwer.1529 Sie ritten hohes Muthes durch K"onig Gunthers Land.Sie verhiessen Allen Ross’ und Gewand,Die ihnen geben wollten zum Heunenland Geleit.Da fand viel gute Ritter der K"onig zu der Fahrt bereit.1530 Da liess von Tronje Hagen Dankwart den Bruder seinAchtzig ihrer Recken f"uhren an den Rhein.Sie kamen stolz gezogen; Harnisch und GewandBrachten viel die schnellen K"onig Gunthern in das Land.1531 Da kam der k"uhne Volker, ein edler Spielmann,Mit dreissig seiner Degen zu der Fahrt heran.Ihr Gewand war herrlich, ein K"onig mocht es tragen.Er wollte zu den Heunen, liess er dem K"onige sagen.1532 Wer Volker sei gewesen, das sei euch kund gethan.Es war ein edler Herre; ihm waren unterthanViel der guten Recken in Burgundenland;Weil er fiedeln konnte, war er der Spielmann genannt.1533 Hagen w"ahlte tausend, die waren ihm bekannt;Was sie in starken St"urmen gefrommt mit ihrer HandUnd sonst begangen hatten, das hatt er oft gesehn:Auch alle Andern musten ihnen Ehre zugestehn.1534 Die Boten Kriemhildens der Aufenthalt verdross;Die Furcht vor ihrem Herren war gewaltig gross:Sie hielten alle Tage um den Urlaub an.Den g"onnt’ ihnen Hagen nicht: das ward aus Vorsichtgethan.1535 Er sprach zu seinem Herren: "Wir wollen uns bewahren,Dass wir sie reiten lassen, bevor wir selber fahrenSieben Tage sp"ater in K"onig Etzels Land:Tr"agt man uns argen Willen, das wird so besser gewandt.1536 "So mag sich auch Frau Kriemhild bereiten nicht dazu,Dass uns nach ihrem Rathe Jemand Schaden thu.Will sie es doch versuchen, so f"ahrt sie "ubel an:Wir f"uhren zu den Herren manchen auserw"ahltenMann."1537 Die S"attel und die Schilde und all ihr Gewand,Das sie f"uhren wollten in K"onig Etzels Land,War nun bereit und fertig f"ur manchen k"uhnen Mann.Etzels Spielleute rief man zu Gunthern heran.1538 Da die Boten kamen, begann Herr Gernot:"Der K"onig will leisten, was Etzel uns entbot.Wir wollen gerne kommen zu seiner LustbarkeitUnd unsre Schwester sehen; dass ihr des ausser Zweifelseid."1539 Da sprach der K"onig Gunther: "Wisst ihr uns zu sagen,Wann das Fest beginnt, oder zu welchen TagenWir erwartet werden?" Da sprach Schwemmelein:"Zur n"achsten Sonnenwende da soll es in Wahrheitsein."1540 Der K"onig erlaubte das, war noch nicht geschehn,Wenn sie Frau Brunhilden w"unschten noch zu sehn,Dass sie mit seinem Willen spr"achen bei ihr an.Dem widerstrebte Volker: da war ihr Liebes gethan.1541 "Es ist ja Frau Brunhild nun nicht so wohlgemuth,Dass ihr sie schauen m"ochtet," sprach der Ritter gut."Wartet bis morgen, so l"asst man sie euch sehn."Sie w"ahnten sie zu schauen, da konnt es doch nichtgeschehn.1542 Da liess der reiche K"onig, er war den Boten hold,Aus eigner hoher Milde daher von seinem GoldAuf breiten Schilden bringen; wohl war er reich daran.Ihnen ward auch reiche Schenkung von seinen Freundengethan.1543 Geiselher und Gernot, Gere und Ortewein,Wie sie auch milde waren, das leuchtete wohl ein:So reiche Gaben boten sie den Boten an,Dass sie’s vor ihrem Herren nicht getrauten zu empfahn.1544 Da sprach zu dem K"onig der Bote Werbelein:"Herr K"onig, lasst die Gaben nur hier im Lande sein.Wir k"onnens nicht verf"uhren, weil uns der Herr verbot,Dass wir Geschenke n"ahmen: auch thut es uns wenigNoth."1545 Da ward der Vogt vom Rheine dar"uber ungemuth,Dass sie verschm"ahen wollten so reichen K"onigs Gut.Da musten sie empfahen sein Gold und sein Gewand,Dass sie es mit sich f"uhrten heim in K"onig Etzels Land.1546 Sie wollten Ute schauen vor ihrer Wiederkehr.Die Spielleute brachte der junge GeiselherZu Hof vor seine Mutter; sie entbot der K"onigin,Wenn man ihr Ehre biete, so bed"unk es sie Gewinn.1547 Da liess die K"onigswitwe ihre Borten und ihr GoldVertheilen um Kriemhildens, denn der war sie hold,Und K"onig Etzels Willen an das Botenpaar.Sie mochtens wohl empfahen: getreulich bot sie es dar.1548 Urlaub genommen hatten nun von Weib und MannDie Boten Kriemhildens; sie fuhren froh hindannBis zum Schwabenlande: dahin liess GernotSeine Helden sie begleiten, dass sie nirgend litten Noth.1549 Als die von ihnen schieden, die sie sollten pflegen,Gab ihnen Etzels Herschaft Frieden auf den Wegen,Dass ihnen Niemand raubte ihr Ross noch ihr Gewand.Sie ritten sehr in Eile wieder in der Heunen Land.1550 Wo sie Freunde wusten, da machten sie es kund,In wenig Tagen k"amen die Helden von BurgundVom Rhein hergezogen in der Heunen Land.Pilgerin, dem Bischof, ward auch die M"are bekannt.1551 Als sie vor Bechlaren die Strasse niederzogen,Da ward um die M"are R"udger nicht betrogen,Noch Frau Gotelinde, die Markgr"afin hehr.Dass sie sie schauen sollten, des freuten beide sich sehr.1552 Die Spielleute spornten die Rosse m"achtig an.Sie sanden K"onig Etzeln in seiner Stadt zu Gran,Gruss "uber Gr"usse, die man ihm her entbot,Brachten sie dem K"onige: vor Liebe ward er freudenroth.1553 Als Kriemhild der K"onigin die M"are ward bekannt,Ihre Br"uder wollten kommen in ihr Land,Da ward ihr wohl zu Muthe: sie gab den Boten LohnMit reichlichen Geschenken; sie hatte Ehre davon.1554 Sie sprach: "Nun sagt mir beide, Werbelund Schwemmelein,Wer will von meinen Freunden beim Hofgelage sein,Von den h"ochsten, die wir luden hieher in dieses Land?Sagt an, was sprach wohl Hagen, als ihm die M"ahreward bekannt?"1555 "Er kam zu ihrem Rathe an einem Morgen fruh;Wenig gute Spr"uche redet’ er dazu,Als sie die Fahrt gelobten nach dem Heunenland:Die hat der grimme Hagen die Todesreise genannt.1556 "Es kommen eure Br"uder, die K"onge alle drei,In herrlichem Muthe. Wer mehr mit ihnen sei,Dar"uber ich des Weitern euch nicht bescheiden kann.Es will mit ihnen reiten Volker der k"uhne Fiedelmann."1557 "Des mag ich leicht entbehren," sprach die K"onigin,"Dass ich auch Volkern s"ahe her zu Hofe ziehn;Hagen bin ich gewogen, der ist ein Degen gut:Dass wir ihn schauen sollen, des hab ich fr"ohlichenMuth."1558 Hin gieng die K"onigstochter, wo sie den K"onig sah.Wie ininnigliche Worte sprach Frau Kriemhild da:"Wie gefallen euch die M"aren, viel lieber Herre mein?Wes mich je verlangte, das soll nun bald vollendet sein."1559 "Dein Will ist meine Freude," der K"onig sprach da so:"Ich w"ar der eignen Freunde nicht so von Herzen froh,Wenn sie kommen sollten hieher in unser Land.Durch deiner Freunde Liebe viel meiner Sorgeverschwand."1560 Des K"onigs Amtleute befahlen "uberallMit Gest"uhl zu schm"ucken Pallas und SaalF"ur die lieben G"aste, die da sollten kommen.Durch die ward bald dem K"onig viel hoher Freudebenommen.
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