Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

1561 Wie man dort gebarte, vernahmt ihr nun genug.Wohl kamen nie gefahren in solchem stolzen ZugSo hochgemuthe Degen in eines K"onigs Land;Sie hatten, was sie wollten, beides, Waffen und Gewand.1562 Der Vogt vom Rheine kleidete aus seinem HeergeleitDer Degen tausend sechzig, so gab man uns Bescheid,Und neuntausend Knechte zu dem Hofgelag;Die sie zu Hause liessen, beweinten es wohl hernach.1563 Da trug man ihr Ger"athe zu Worms "ubern Hof.Wohl sprach da von Speier ein alter BischofZu der sch"onen Ute: "Unsre Freunde wollen fahrenZu dem Gastgebote: m"oge Gott sie da bewahren."1564 Da sprach zu ihren S"ohnen Ute, die Fraue gut:"Ihr solltet hier verbleiben, Helden hochgemuth.Getr"aumt hat mir heute von "angstlicher Noth,Wie all das Gev"ogel in diesem Lande w"are todt."1565 "Wer sich an Tr"aume wendet," sprach dawider Hagen,"Der weiss noch die rechte Kunde nicht zu sagen,Wie es m"og am Besten um seine Ehre stehn:Es mag mein Herr nur immer mit Urlaub hinzu Hofe gehn.1566 "Wir wollen gerne reiten in K"onig Etzels Land:Da mag wohl K"ongen dienen guter Helden Hand,So wir da schauen sollen Kriemhildens Hochzeit."Hagen rieth die Reise; doch ward es sp"ater ihm leid.1567 Er h"att es widerrathen, nur dass GernotMit ungef"ugen Reden ihm Spott entgegenbot.Er mahnt’ ihn an Siegfried, Frau Kriemhildens Mann:Er sprach: "Darum steht Hagen die grosse Reisenicht an."1568 Da sprach von Tronje Hagen: "Nicht Furcht ist’s,dass ich’s thu.Gebietet ihr es, Helden, so greift immer zu:Gern will ich mit euch reiten in K"onig Etzels Land."Bald ward von ihm zerhauen mancher Helmund Schildesrand.1569 Die Schiffe standen fertig zu fahren "uberrhein;Was sie an Kleidern hatten, trugen sie darein.Sie fanden viel zu schaffen bis zur Abendzeit;Sie huben sich von Hause zur Reise freudig bereit.1570 Sie schlugen auf im Grase sich H"utten und GezeltJenseits des Rheines, wo das Lager war bestellt.Da bat noch zu verweilen Gunthern sein sch"ones Weib;Sie herzte nachts noch einmal des Mannes waidlichenLeib.1571 Fl"oten und Posaunen erschollen morgens fruhDen Aufbruch anzuk"undigen: da griff man bald dazu.Wem Liebes lag im Arme, herzte des Freundes Leib;Mit Leid trennte Viele des K"onig Etzel Weib.1572 Der sch"onen Ute S"ohne die hatten einen Mann,Der k"uhn war und bieder; als man die Fahrt begann,Sprach er zu dem K"onige geheim nach seinem Muth.Er sprach: "Ich muss wohl trauern, dass ihr die Hofreisethut."1573 Er war geheissen Rumold, ein Degen auserkannt.Er sprach: "Wem wollt ihr lassen Leute nun und Land?Dass Niemand doch euch Recken wenden magden Muth!Die M"aren Kriemhildens dauchten mich niemals gut."1574 "Das Land sei dir befohlen und auch mein S"ohnelein;Und diene wohl den Frauen: das ist der Wille mein.Wen du weinen siehest, dem tr"oste Herz und Sinn;Es wird uns nichts zu Leide Kriemhild thun,die K"onigin."1575 Eh man schied von dannen, berieth der K"onig hehrSich mit den h"ochsten Mannen; er liess nicht ohne WehrDas Land und die Burgen: die ihrer sollten pflegen,Zum Schutze liess er denen manchen auserw"ahltenDegen.1576 Die Rosse standen aufgez"aumt den Mannenwie den Herrn:Mit minniglichem Kusse zog da Mancher fern,Dem noch in hohem Muthe lebte Seel und Leib;Das muste bald beweinen manches waidliche Weib.1577 Wehruf und Weinen h"orte man genug;Auf dem Arm die K"onigin ihr Kind dem K"onig trug:"Wie wollt ihr so verwaisen uns beide auf ein Mal?Verbleibet uns zu Liebe," sprach sein jammerreichGemahl.1578 "Frau, ihr sollt nicht weinen um den Willen mein,Ihr m"ogt hier ohne Sorgen in hohem Muthe sein:Wir kommen bald euch wieder mit Freuden wohlgesund."Sie schieden von den Freunden minniglich zur selbenStund.1579 Als man die schnellen Recken sah zu den Rossen gehn,Fand man viel der Frauen in hoher Trauer stehn.Dass sie auf ewig schieden, sagt’ ihnen wohl der Muth:Zu grossem Schaden kommen, das thut Niemanden gut.1580 Die schnellen Burgunden begannen ihren Zug.Da ward in dem Lande das Treiben gross genug;Beiderseits des Rheines weinte Weib und Mann.Wie auch das Volk gebarte, sie fuhren fr"ohlich hindann.1581 Niblungens Helden zogen mit ihnen ausIn tausend Halsbergen: die hatten dort zu HausViel sch"one Fraun gelassen und sahn sie nimmermehr.Siegfriedens Wunden die schmerzten Kriemhilden sehr.1582 Nur schwach in jenen Zeiten war der Glaube noch:Es sang ihnen Messe ein Kaplan jedoch:Der kam gesund zur"ucke, obwohl aus grosser Noth;Die andern blieben alle dort im Heunenlande todt.
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