Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

1944 "Mir wird so k"uhl der Harnisch," sprach da Volker:"Die Nacht, w"ahn ich, wolle nun nicht w"ahren mehr.Ich f"uhl es an den L"uften, es ist nicht weit vom Tag."Da weckten sie gar Manchen, der da im Schlafe noch lag.1945 Da schien der lichte Morgen den G"asten in den Saal.Hagen begann zu fragen die Recken allzumal,Ob sie zum M"unster wollten in die Messe heut.Nach christlichen Sitten erscholl der Glocken Gel"aut.1946 Der Gesang war ungleich; kein Wunder m"ocht es sein,Dass Christen mit Heiden nicht stimmten "uberein.Da wollten zu der Kirche Die in Gunthers Lehn:Man sah sie von den Betten allzumal da erstehn.1947 Da schn"urten sich die Recken in also gut Gewand,Dass nie Helden wieder in eines K"onigs LandBessre Kleider brachten. Hagen war es leid;Er sprach: "Ihr th"atet besser, ihr tr"ugt hier anderlei Kleid.1948 "Nun ist euch doch allen die M"are wohl bekannt:Drum statt der Rosenkr"anze nehmt Waffen an die Hand;Statt wohlgesteinter H"ute die lichten Helme gut,Da wir so wohl erkennen der argen Kriemhilde Muth.1949 "Wir m"ussen heute streiten, das will ich euch sagen.Statt seidner Hemden sollt ihr Halsbergen tragenUnd statt der reichen M"antel gute Schilde breit:Z"urnt mit euch Jemand, dass ihr wehrhaftig seid.1950 "Meine lieben Herren, Freund und Mannen mein,Tretet in die Kirche mit lauterm Herzen einUnd klagt Gott dem reichen eure Sorg und Noth:Denn wisst unbezweifelt, es naht uns allen der Tod.1951 "Ihr sollt auch nicht vergessen, was je von euch geschah,Und fleht vor eurem Gotte and"achtig da.Lasst euch alle warnen, gute Recken hehr:Es wend es Gott im Himmel, so h"ort ihr keine Messemehr,"1952 So giengen zu dem M"unster die F"ursten und ihr Lehn.Auf dem heiligen Friedhof, da hiess sie stille stehnHagen der k"uhne, damit man sie nicht schied.Er sprach: "Noch weiss ja Niemand, was vonden Heunen geschieht.1953 "Setzt, meine Freunde, die Schilde vor den FussUnd lohnt es, beut euch Jemand feindlichen Gruss,Mit tiefen Todeswunden: das ist, was euch Hagen r"ath.So werdet ihr befunden, wie’s euch am l"oblichstensteht."1954 Volker und Hagen die beiden stellten daSich vor das weite M"unster: was darum geschah,Sie wolltens dazu bringen, dass sich die K"oniginMit ihnen dr"angen m"usse; wohl war gar grimmigihr Sinn.1955 Da kam der Wirth des Landes und auch sein sch"onesWeib;Mit reichem Gew"ande war ihr geziert der LeibUnd manchem schnellen Degen, der im Geleit ihr war.Da flog der Staub zur H"ohe vor der K"onigin Schar,1956 Als der reiche K"onig so gewaffnet sahDie F"ursten und ihr Ingesind, wie bald sprach er da:"Was seh ich meine Freunde unter Helmen gehn?Leid war mir meiner Treue, w"ar ihnen Leidhier geschehn.1957 "Das wollt ich ihnen b"ussen, wie sie es d"auchte gut.Wenn ihnen wer beschwerte das Herz und den Muth,So lass ich sie wohl schauen, es sei mir wahrlich leid:Was sie gebieten m"ogen, dazu bin ich gern bereit."1958 Zur Antwort gab ihm Hagen: "Uns ist kein Leidgeschehn.Es ist der Herren Sitte, dass sie gewaffnet gehnBei allen Gastgeboten zu dreien vollen Tagen.Was uns hier gesch"ahe, wir w"urden es Etzeln klagen."1959 Wohl vernahm die K"onigin Hagens Rede da.Wie feindlich sie dem Degen unter die Augen sah!Sie wollte doch nicht melden den Brauch in ihrem Land,Wie lang bei den Burgunden sie den auch hatte gekannt.1960 Wie grimm und stark die K"onigin ihnen abhold w"are,H"atte Jemand Etzeln gesagt die rechte M"are,Er h"att es wohl gewendet, was nun doch geschah:In ihrem hohen Uebermuth verschwiegen sie es Alle da.1961 Da schritt mit vielem Volke Kriemhild zur Kirchenth"ur:Doch wollten diese Beiden weichen nicht vor ihrZweier H"ande Breite: das war den Heunen leid.Da muste sie sich dr"angen mit den Helden allbereit.1962 Etzels K"ammerlinge die dauchte das nicht gut:Wohl h"atten sie den Recken gern erz"urnt den Muth,Wenn sie es wagen d"urften vor dem K"onig hehr.Da gab es gross Gedr"ange und doch nichts anderes mehr.1963 Als nach dem Gottesdienste man auf den Heimweg sann,Da kam hoch zu Rosse mancher Heunenmann.Auch war bei Kriemhilden manche sch"one Maid;Wohl Siebentausend z"ahlte der K"onigin Heergeleit.1964 Kriemhild mit ihren Frauen in den Fenstern sassBei Etzeln dem reichen; gerne sah er das.Sie wollten reiten sehen die Helden auserkannt:Hei! was man fremder Recken vor ihnen auf dem Hofefand!1965 Nun war auch mit den Rossen der Marschall gekommen.Der k"uhne Dankwart hatte mit sich genommenDer Herren Ingesinde von Burgundenland:Die Rosse wohlgesattelt man den k"uhnen Niblungenfand.1966 Als zu Rossen kamen die F"ursten und ihr Herr,Da begann zu rathen der k"uhne Volker,Sie sollten buhurdieren nach ihres Landes Sitten.Da wurde von den Helden bald gar herrlich geritten.1967 Was der Held gerathen, Niemanden wohl verdross;Der Buhurd und der Waffenklang wurden beide gross.In dem weiten Hofe kam da mancher Mann;Etzel mit Kriemhild es selbst zu schauen begann.1968 Auf den Buhurd kamen sechshundert Degen.Dietrichens Recken, den G"asten entgegen.Mit den Burgunden wollten sie sich im Spiel ergehn;Wollt es ihr Herr verg"onnen, so w"ar es gerne geschehn.1969 Hei! Was gute Recken ritten da heran!Dietrich dem Helden ward es kund gethan.Mit Gunthers Ingesinde das Spiel er verbot;Er schonte seiner Leute: das that ihm sicherlich Noth.1970 Als Dietrichs Gefolge so vermied den Streit,Da kamen von Bechlaren R"udigers Geleit,F"unfhundert unter Schilden, vor den Saal geritten.Leid wars dem Markgrafen: er h"att es gern nicht gelitten.1971 Er kam zu ihnen eilends gedrungen durch die ScharUnd sagte seinen Mannen: sie w"urden selbst gewahr,Dass im Unmuth w"aren Die Gunthern unterthan:Wenn sie das Kampfspiel liessen, so w"ar ihm Liebesgethan.1972 Als von ihnen schieden die Helden allbereit,Da kamen die von Th"uringen, h"orten wir Bescheid,Und vom D"anenlande der K"uhnen tausend Mann.Von Stichen sah man fliegen viel der Splitter hoch hinan.1973 Irnfried und Hawart ritten zum Buhurd hin;Ihrer harrten Die vom Rheine mit hochf"ahrtgem SinnZum Lanzenspiel mit Denen vom Th"uringerland:Durchbohrt von Stichen wurde mancher sch"oneSchildesrand.1974 Da kam der Degen Bl"odel, dreitausend in der Schar.Etzel und Kriemhild nahmen sein wohl war,Da vor ihnen Beiden das Ritterspiel geschah.Die K"onigin es gerne aus Hass der Burgunden sah.1975 Sie gedacht in ihrem Sinne, schier w"ars auch so geschehn:"Und th"aten sie wem Leides, so d"urft ich mich versehn,Dass es zum Ernste k"ame: an den Feinden meinW"urd ich dann gerochen; des wollt ich ohne Sorge sein."1976 Schrutan und Gibeke ritten zum Buhurd auch,Hornbog und Ramung, nach heunischem Gebrauch.Sie hielten vor den Helden aus Burgundenland:Die Sch"afte flogen wirbelnd "uber des K"onigssaales Wand.1977 Wie sie da Alle ritten, das war doch eitel Schall.Von St"ossen auf die Schilde das Haus und den SaalH"orte man ertosen durch manchen Gunthers-Mann.Das Lob sich sein Gesinde mit grossen Ehren gewann.1978 Da ward ihre Kurzweil so stark und so gross,Dass den Satteldecken der blanke Schweiss entflossVon den guten Rossen, so die Helden ritten.Sie versuchten an den Heunen sich mit hochf"ahrtgenSitten.1979 Da sprach der k"uhne Volker, der edle Spielmann:"Zu feig sind diese Degen, sie greifen uns nicht an.Ich h"orte immer sagen, dass sie uns abhold sein:Nun k"onnte die Gelegenheit ihnen doch nicht g"unstgersein."1980 "Zu den St"allen wieder," sprach der K"onig hehr,"Ziehe man die Rosse; wir reiten wohl noch mehrIn den Abendstunden, wenn die Zeit erschien.Ob dann den Burgunden den Preis wohl giebtdie K"onigin?"1981 Da sahn sie Einen reiten so stattlich daher,Es thats von allen Heunen kein Anderer mehr.Er hatt in den Fenstern wohl ein Liebchen traut:Er ritt so wohl gekleidet als eines werthen Ritters Braut.1982 Da sprach wieder Volker: "Wie blieb’ es ungethan?Jener Weiberliebling muss einen Stoss empfahn.Das mag hier Niemand wenden, es geht ihm an den Leib:Nicht frag ich, ob drum z"urne dem K"onig Etzelsein Weib."1983 "Nicht doch," sprach der K"onig, "wenn ichs erbittenkann:Es schelten uns die Leute, greifen wir sie an:Die Heunen lasst beginnen; es kommt wohl bald dahin."Noch sass K"onig Etzel am Fester bei der K"onigin.1984 "Ich will das Kampfspiel mehren," sprach Hagenjedoch:"Lasst diese Frauen und die Degen nochSehn, wie wir reiten k"onnen: das ist wohlgethan;Man l"asst des Lobs doch wenig die Recken Gunthersempfahn."1985 Volker der schnelle ritt wieder in den Streit.Das schuf da viel der Frauen grosses Herzeleid.Er stach dem reichen Heunen den Sper durch den Leib:Das sah man noch beweinen manche Maid und manchesWeib.1986 Alsbald r"uckt’ auch Hagen mit seinen Helden an:Mit sechzig seiner Degen zu reiten er begannDahin, wo von dem Fiedler das Spiel war geschehn.Etzel und Kriemhild konnten Alles deutlich sehn.1987 Da wollten auch die K"onige den k"uhnen Fiedler gutUnter den Feinden nicht lassen ohne Hut.Da ward von tausend Helden mit grosser Kunst geritten.Sie thaten, was sie l"ustete, mit gar hochf"ahrtgen Sitten.1988 Als der reiche Heune zu Tode war geschlagen,Man h"orte seiner Freunde Wehruf und Klagen.All das Gesinde fragte: "Wer hat das gethan?""Das hat gethan der Fiedler, Volker der k"uhneSpielmann."1989 Nach Schwertern und Schilden riefen gleich zur HandDes Markgrafen Freunde von der Heunen Land:Zu Tode schlagen wollten sie den Fiedelmann.Der Wirth von seinem Fenster daher zu eilen begann.1990 Da hob sich von den Heunen allenthalben Schall.Abstiegen mit dem Volke die K"onge vor dem Saal;Zur"uck die Rosse stiessen Die Gunthern unterthan.Da kam der K"onig Etzel den Streit zu schlichten heran.1991 Einem Vetter dieses Heunen, den er da bei ihm fand,Eine scharfe Waffe brach er ihm aus der HandUnd schlug sie all zur"ucke: er war in grossem Zorn."Wie h"att ich meine Dienste an diesen Helden verlorn!1992 "Wenn ihr diesen Spielmann h"attet drum erschlagen,Ich liess’ euch alle h"angen! das will ich euch sagen.Als er erstach den Heunen, sein Reiten wohl ich sah,Dass es wider seinen Willen nur durch Strauchelngeschah.1993 "Ihr sollt meine G"aste mit Frieden lassen ziehn."So ward er ihr Geleite. Die Rosse zog man hinZu den Herbergen. Sie hatten manchen Knecht,Der ihnen war zu Diensten mit allem Fleisse gerecht.1994 Der Wirth mit seinen Freunden gieng zum Saal zur"uck:Da regte sich kein Z"urnen mehr vor seinem Blick.Man richtete die Tische, das Wasser man auch trug.Da hatten Die vom Rheine der starken Feinde genug.1995 Unlieb war es Etzeln, doch folgte manche ScharDen F"ursten, die mit Waffen wohl versehen war,Im Unmuth auf die G"aste, als man zu Tische gieng,Den Freund bedacht zu r"achen, wenn es g"unstgeZeit verhieng.1996 "Dass ihr in Waffen lieber zu Tische geht als bloss,"Sprach der Wirth des Landes, "die Unart ist zu gross;Wer aber an den G"asten den kleinsten Frevel wagt,Der b"usst es mit dem Haupte: das sei euch Heunengesagt."1997 Bevor da niedersassen die Herren, das w"ahrte lang,Weil zu sehr mit Sorgen jetzt Frau Kriemhild rang.Sie sprach: "F"urst von Berne, heute muss ich flehnZu dir um Rath und H"ulfe: meine Sachen "angstlichstehn."1998 Zur Antwort gab ihr Hildebrand, eine Recke tugendlich:"Wer schl"agt die Nibelungen, der thut es ohne mich,Wie viel man Sch"atze b"ote; es wird ihm wahrlich leid.Sie sind noch unbezwungen, die schnellen Ritterallbereit."1999 "Es geht mir nur um Hagen, der hat mir Leid gethan,Der Siegfrieden mordete, meinen lieben Mann.Wer den von ihnen schiede, dem w"ar mein Gold bereit:Entg"alt es anders Jemand, das w"ar mir inniglich leid."2000 Da sprach Meister Hildebrand: "Wie m"ochtedas geschehn,Den ihnen zu erschlagen? Ihr solltet selber sehn:Best"unde man den Degen, leicht g"ab es eine Noth,Dass Arme so wie Reiche dabei erl"agen im Tod."2001 Da sprach dazu Herr Dietrich mit zuchtreichem Sinn:"Die Rede lasst bleiben, reiche K"onigin;Mir ist von euern Freunden kein solches Leid geschehn,Dass ich sollt im Streite die k"uhnen Degen bestehn.2002 "Die Bitte ehrt euch wenig, edel K"onigsweib,Dass ihr den Freunden rathet an Leben und an Leib.Sie kamen euch auf Gnade hieher in dieses Land;Siegfried bleibt ungerochen wohl von DietrichensHand."2003 Als sie keine Untreu bei dem Berner fand,Alsobald gelobte sie Bl"odeln in die HandEine weite Landschaft, die Nudung einst besass;Hernach erschlug ihn Dankwart, dass er der Gabegar vergass.2004 Sie sprach: "Du sollst mir helfen, Bruder Bl"odelein.Hier in diesem Hause sind die Feinde mein,Die Siegfrieden schlugen, meinen lieben Mann:Wer mir das r"achen h"ulfe, dem war ich immer unterthan."2005 Zur Antwort gab ihr Bl"odel, der ihr zur Seite sass:"Ich darf euern Freunden nicht zeigen solchen Hass,Weil sie mein Bruder Etzel so gerne leiden mag:Wenn ich sie best"unde, der K"onig s"ah es mir nicht nach."2006 "Nicht also, Herr Bl"odel, ich bin dir immer hold:Ich gebe dir zum Lohne mein Silber und mein GoldUnd eine sch"one Witwe, Nudungens Weib:So magst du immer kosen ihren minniglichen Leib.2007 "Das Land zu den Burgen, Alles geb ich dir,So lebst du, theurer Ritter, in Freuden st"ats mit ihr,Wenn du die Mark gewinnest, die Nudung einst besass.Was ich dir hier gelobe, mit Treuen leist ich dir das."2008 Als Bl"odel bieten h"orte des Lohnes also vielUnd ihrer Sch"one willen die Frau ihm wohlgefiel,Im Kampf verdienen wollt er das minnigliche Weib.Da muste dieser Recke verlieren Leben und Leib.2009 Er sprach zu der K"onigin: "Geht wieder in den Saal.Eh man es inne werde, erheb ich grossen Schall.Hagen muss es b"ussen, was er euch hat gethan:Ich bring euch gebunden K"onig Gunthers Unterthan."2010 "Nun waffnet euch," sprach Bl"odel, "ihr all in meinemLehn,Wir wollen zu den Feinden in die Herberge gehn.Mir will es nicht erlassen K"onig Etzels Weib:Wir Helden m"ussen alle verwagen Leben und Leib."2011 Als den Degen Bl"odel entliess die K"onigin,Dass er den Streit beg"anne, zu Tische gieng sie hinMit Etzeln dem K"onige und manchem Unterthan.Sie hatte schlimme R"athe wider die G"aste gethan.2012 Wie sie zu Tische giengen, das will ich euch sagen:Man sah reiche K"onige die Krone vor ihr tragen;Manchen hohen F"ursten und viel der werthen DegenSah man grosser Demuth vor der K"onigin pflegen.2013 Der K"onig wies den G"asten die Sitze "uberall,Den H"ochsten und den Besten neben sich im Saal.Den Christen und den Heiden die Kost er unterschied;Man gab die F"ulle beiden, wie es der weise K"onig rieth.2014 In der Herberge ass ihr Ingesind:Von Truchs"assen ward es da allein bedient;Die hatten es zu speisen grossen Fleiss gepflogen.Die Bewirtung und die Freude ward bald mit Jammeraufgewogen.2015 Da nicht anders konnte erhoben sein der Streit,Kriemhilden lag im Herzen begraben altes Leid,Da liess sie zu den Tischen tragen Etzels Sohn:Wie k"onnt ein Weib aus Rache wohl entsetzlicher thun?2016 Da kamen vier gegangen aus Etzels IngesindUnd brachten Ortlieben, das junge K"onigskind,Den F"ursten an die Tafel, wo auch Hagen sass.Das Kind must ersterben durch seinen mordlichen Hass.2017 Als der reiche K"onig seinen Sohn ersah,Zu seiner Frauen Br"udern g"utlich sprach er da:"Nun schaut, meine Freunde, das ist mein einzig KindUnd das eurer Schwester, von dem ihr Frommen einstgewinnt.2018 "Ger"ath er nach dem Stamme, er wird ein starker Mann,Reich dazu und edel, k"uhn und wohlgethan.Erleb ich es, ich geb ihm zw"olf reicher K"onge Land:So thut euch wohl noch Dienste des jungen OrtliebensHand.2019 "Darum b"at ich gerne euch, lieben Freunde mein,Wenn ihr heimw"arts reitet wieder an den Rhein,Dass ihr dann mit euch nehmet eurer Schwester Kind;Und seid auch dem Knaben immer gn"adig gesinnt.2020 "Erzieht ihn nach Ehren, bis er ger"ath zum Mann:Hat euch in den Landen Jemand ein Leid gethan,So hilft er euch es r"achen, erwuchs ihm erst der Leib."Die Rede h"orte Kriemhild mit an, K"onig Etzels Weib.2021 "Ihm sollten wohl vertrauen alle diese Degen,Wenn er zum Mann erw"uchse," sprach Hagen entgegen;"Doch ist der junge K"onig so schw"achlich anzusehn:Man soll mich selten schauen nach Hof zu Ortliebengehn."2022 Der K"onig blickt’ auf Hagen; die Rede war ihm leid.Wenn er auch nichts erwiederte, der K"onig allbereit,Es betr"ubt’ ihn in der Seele und beschwert’ ihmden Muth.Da waren Hagens Sinne zu keiner Kurzweile gut.2023 Es schmerzte wie den K"onig sein f"urstlich Ingesind,Was Hagen da gesprochen hatte von dem Kind.Dass sie’s vertragen sollten, gieng ihnen allen nah;Noch konnten sie nicht wissen, was von dem Reckenbald geschah.2024 Gar Manche, die es h"orten und ihm trugen Groll,H"atten ihn gern bestanden; der K"onig selber wohl,Wenn er mit Ehren d"urfte: so k"am der Held in Noth.Bald that ihm Hagen Aergeres, er schlug ihn ihmvor Augen todt.
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