Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

2025 Bl"odels Recken standen ger"ustet allzumal.In tausend Halsbergen erreichten sie den Saal,Wo Dankwart mit den Knechten an den Tischen sass.Da hob sich unter Helden der allergrimmigste Hass.2026 Als der Degen Bl"odel vor die Tische gieng,Dankwart der Marschall ihn freundlich empfieng:"Willkommen hier im Hause, mein Herr Bl"odelein:Mich wundert euer Kommen: sagt, was solldie M"are sein?"2027 "Du brauchst mich nicht zu gr"ussen," sprachda Bl"odelein,"Denn dieses mein Kommen muss dein Ende seinUm Hagen deinen Bruder, der Siegfrieden schlug.Des entgiltst du bei den Heunen und andre Heldengenug."2028 "Nicht doch, mein Herr Bl"odel," sprach da Dankwart,"So m"ochte sehr uns reuen zu Hofe diese Fahrt.Ich war ein Kind, als Siegfried Leben liess und Leib:Nicht weiss ich, was mir wolle dem K"onig Etzelsein Weib."2029 "Ich weiss dir von der M"are nicht mehr zu sagen;Es thatens deine Freunde, Gunther und Hagen.Nun wehrt euch, ihr Armen, ihr k"onnt nicht l"angerleben,Ihr m"usst mit dem Tode hier ein Pfand Kriemhildengeben."2030 "Wollt ihrs nicht lassen?" sprach da Dankwart,"So gereut mich meines Flehens: h"att ich das gespart!"Der schnelle k"uhne Degen von dem Tische sprang,Eine scharfe Waffe zog er, die war gewaltig und lang.2031 Damit schlug er Bl"odeln einen schwinden Schwertesschlag,Dass ihm das Haupt im Helme vor den F"ussen lag."Das sei die Morgengabe," sprach der schnelle Degen,"Zu Nudungens Witwe, die du mit Minne solltestpflegen.2032 "Verm"ahle man sie morgen einem andern Mann:Will er den Brautschatz, wird ihm wie dir gethan."Ein getreuer Heune hatt ihm das hinterbracht,Wie die K"onigstochter auf ihr Verderben gedacht.2033 Da sahen Bl"odels Mannen, ihr Herr sei erschlagen;Das wollten sie den G"asten l"anger nicht vertragen.Mit aufgehobnen Schwertern auf die Knappen einDrangen sie mit Ingrimm: das muste Manchen gereun.2034 Laut rief da Dankwart all die Knappen an:"Ihr seht wohl, edle Knechte, es ist um uns gethan,Nun wehrt euch, ihr Armen, wie euch zwingt die Noth,Dass ihr ohen Schanden erliegt in wehrlichem Tod."2035 Die nicht Schwerter hatten, die griffen vor die Bank,Vom Boden aufzuheben manchen Schemel lang.Die Burgundenknechte wollten nichts vertragen:Mit schweren St"uhlen sah man starker Beulenviel geschlagen.2036 Wie grimm die armen Knappen sich wehrten in dem Strauss!Sie trieben zu dem Hause die Gewaffneten hinaus:F"unfhundert oder dr"uber erlagen drin dem Tod.Da war das Ingesinde vom Blute nass und auch roth.2037 Diese schwere Botschaft drang in kurzer ZeitZu K"onig Etzels Recken: ihnen wars grimmig leid,Dass mit seinen Mannen Bl"odel den Tod gewann;Das hatte Hagens Bruder mit den Knechten gethan.2038 Eh es vernahm der K"onig, stand schon ein HeunenheerIn hohem Zorn ger"ustet, zweitausend oder mehr.Sie giengen zu den Knechten, es muste nun so sein,Und liessen des Gesindes darin nicht Einen gedeihn.2039 Die Ungetreuen brachten vors Haus ein m"achtig Heer.Die landlosen Knechte standen wohl zu Wehr.Was half da Kraft und K"uhnheit? sie fanden doch den Tod.Darnach in kurzer Weile hob sich noch grimmere Noth.2040 Nun m"ogt ihr Wunder h"oren und Ungeheures sagen:Neuntausend Knechte lagen todt geschlagen,Dar"uber zw"olf Ritter in Dankwartens Lehn.Man sah ihn weltalleine noch bei seinen Feinden stehn.2041 Der L"arm war beschwichtigt, das Tosen eingestellt.Ueber die Achsel blickte Dankwart der Held:Er sprach: "O weh der Freunde, die ich fallen sah!Nun steh ich leider einsam unter meinen Feinden da."2042 Die Schwerter fielen heftig auf des Einen Leib:Das muste bald beweinen manches Helden Weib.Den Schild r"uckt’ er h"oher, der Riemen ward gesenkt:Mit rothem Blute sah man noch manchen Harnischgetr"ankt.2043 "O weh mir dieses Leides!" sprach Aldrianens Kind."Nun weicht, Heunenrecken, und lasst michan den Wind,Dass die L"ufte k"uhlen mich sturmm"uden Mann."Da drang er auf die Th"ure unter Schl"agen herrlich an.2044 Als der Streitm"ude aus dem Hause sprang,Wie manches Schwert von Neuem auf seinem Helmerklang!Die nicht gesehen hatten die Wunder seiner Hand,Die sprangen da entgegen dem aus Burgundenland.2045 "Nun wollte Gott," sprach Dankwart, "dass mirein Bote k"am,Durch den mein Bruder Hagen Kunde vern"ahm,Dass ich vor diesen Recken steh in solcher Noth.Der h"ulfe mir von hinnen oder f"ande selbst den Tod."2046 Da sprachen Heunenrecken: "Der Bote must Du sein,Wenn wir todt dich tragen vor den Bruder dein.Dann sieht erst sein Herzeleid Gunthers Unterthan.Du hast dem K"onig Etzel hier grossen Schaden gethan."2047 Er sprach: "Nun lasst das Dr"auen und weicht zur"uckvon mir,Sonst netz ich noch Manchem mit Blut den Harnischhier.Ich will die M"are selber hin zu Hofe tragenUnd will meinen Herren meinen grossen Kummerklagen."2048 Er verleidete so sehr sich dem Volk in Etzels Lehn,Dass sie ihn mit Schwertern nicht wagten zu bestehn:Da schossen sie der Spere so viel ihm in den Rand,Er must ihn seiner Schwere wegen lassen aus der Hand.2049 Sie w"ahnten ihn zu zwingen, weil er den Schild nichttrug;Hei, was er tiefer Wunden durch die Helme schlug!Da muste vor ihm Straucheln mancher k"uhne Mann,Dass sich viel Lob und Ehre der k"uhne Dankwartgewann.2050 Von beiden Seiten sprangen die Gegner auf ihn zu.Wohl kam ihrer Mancher in den Kampf zu fruh.Da gieng er vor den Feinden, wie ein EberschweinIm Walde thut vor Hunden: wie m"ocht er wohl k"uhnersein?2051 Sein Weg war st"ats aufs Neue genetzt mit heissem Blut.Wie konnte je ein Recke allein wohl so gutMit so viel Feinden streiten, als hier von ihm geschehn?Man sah Hagens Bruder herrlich hin zu Hofe gehn.2052 Truchs"assen und Schenken vernahmen Schwerterklang:Gar mancher die Getr"anke aus den H"anden schwangOder auch die Speisen, die man zu Hofe trug.Da fand er vor der Stiege noch starker Feinde genug.2053 "Wie nun, ihr Truchs"assen?" sprach der m"ude Degen,"Nun solltet ihr die G"aste g"utlich verpflegenUnd solltet den Herren die edle Speise tragenUnd liesset mich die M"are meinen lieben Herren sagen."2054 Wer da den Muth gewonnen und vor die Stiegihm sprang,Deren schlug er etlichen so schweren Schwertesschwang,Dass ihm aus Schreck die Andern liessen freie Bahn.Da hatten seine Kr"afte viel grosse Wunder gethan.
Перейти на страницу:

Похожие книги

Последние дни Помпеи
Последние дни Помпеи

79 год н. э. Прекрасен и велик был римский город Помпеи. Его строили для радости, отдыха и любви. По легенде, город основал сам Геракл, чтобы праздновать у подножия Везувия свои многочисленные победы. Именно здесь молодой афинянин Главк обрел наконец свое счастье, встретив женщину, которую так долго искал.Но в тени взмывающих к небесам колонн и триумфальных арок таилась опасность. Арбак, потомок древних фараонов и верховный жрец культа Иcиды, ослеплен жгучей ревностью и жаждет мести. Под влиянием звезд, пророчащих ему некое страшное несчастье, египтянин решает уничтожить все, что было дорого его сердцу. Понимая, что времени остается мало, он приходит к мысли: если уж умирать, так, по крайней мере, взяв от жизни все.«Последние дни Помпеи» – это драматическая история одного из городов Великой Римской империи, улицы которого стали одной большой дорогой в вечность.

Эдвард Джордж Бульвер-Литтон

Европейская старинная литература