Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

2138 Da rief der Markgraf Iring aus der D"anen Land:"Ich habe nun auf Ehre die Sinne lang gewandt;Auch ist von mir das Beste in St"urmen oft geschehn:Nun bringt mir mein Gewaffen: so will ich Hagenbestehn."2139 "Das m"ocht ich widerrathen," hub da Hagen an,"Sonst finden mehr zu klagen Die Etzeln unterthan.Springen eurer zweie oder drei in den Saal,Die send ich wohlverhauen die Stiege wieder zu Thal."2140 "Ich wills darum nicht lassen," sprach wieder Iring:"Wohl schon oft versucht ich ein gleich gef"ahrlich Ding.Wohl will ich mit dem Schwerte allein dich bestehn,Und w"ar von dir im Streite mehr als von Jemandgeschehn."2141 Da ward gewaffnet Iring nach ritterlichem BrauchUnd Irnfried der k"uhne von Th"uringen auchUnd Hawart der starke wohl mit tausend Mann:Sie wollten Iring helfen, was der Held auch begann.2142 Da sah der Fiedelspieler ein gewaltig Heer,Das mit Iringen gewaffnet zog einher.Sie trugen aufgebunden die lichten Helme gut.Da ward dem k"uhnen Volker dar"uber zornig zu Muth.2143 "Seht ihr, Freund Hagen, dort Iringen gehn,Der euch im Kampf alleine gelobte zu bestehn?Wie ziemt Helden L"uge? F"uhrwahr, ich tadl es sehr.Es gehn mit ihm gewaffnet tausend Recken oder mehr."2144 "Nun straft mich nicht L"ugen," sprach HawartsUnterthan,"Ich will gerne leisten, was ich euch kund gethan.Mein Wort soll um Feigheit nicht gebrochen sein:Sei Hagen noch so gr"aulich, ich besteh ihn ganz allein."2145 Zu F"ussen warf sich Iring den Freunden und dem Lehn,Dass sie allein ihn liessen den Recken bestehn.Das thaten sie doch ungern, ihnen war zu wohl bekanntDer "uberm"utige Hagen aus der Burgunden Land.2146 Doch bat er sie so lange, bis es zuletzt geschah.Als das Ingesinde seinen Willen sah,Und dass er warb nach Ehre, da liessen sie ihn gehn.Da ward von den Beiden ein grimmes Streiten gesehn.2147 Iring der D"ane hielt hoch empor den Sper,Sich deckte mit dem Schilde der theure Degen hehr:So lief er auf im Sturme zu Hagen vor den Saal.Da erhob sich von den Degen ein gewaltiger Schall.2148 Die Spere sch"ossen beide kr"aftig aus der HandDurch die festen Schilde auf ihr licht Gewand,Dass die Spersplitter hoch in die L"ufte flogen.Da griffen zu den Schwertern die grimmen Degenverwegen.2149 Die Kraft des k"uhnen Hagen war ohne Massen voll;Doch schlug nach ihm Iring, dass all die Burg erscholl.Der Saal und die Th"urme erhallten von den Schl"agen.Es konnte seinen Willen doch nicht vollf"uhrender Degen.2150 Iring liess Hagen unverwundet stehn:Auf den Fiedelspieler begann er loszugehn.Er w"ahnt’, er sollt ihn zwingen mit seinen grimmenSchl"agen,Doch wuste sich zu schirmen dieser zierliche Degen.2151 Da schlug der Fiedelspieler, dass von des Schildes RandDas Gesp"ange wirbelte von Volkers starker Hand.Den liess er wieder stehen; es war ein "ubler Mann:Jetzt lief er auf Gunther, den Burgundenk"onig, an.2152 Da war nun Jedweder zum Streite stark genug.Wie Gunther auf Iring und der auf Gunther schlug,Das brachte nicht aus Wunden das fliessende Blut.Ihre R"ustung wehrt’ es, die war zu fest und zu gut.2153 Gunthern liess er stehen und lief Gernoten an.Das Feuer aus den Ringen er ihm zu haun begann.Da h"atte von Burgunden der starke GernotIring den k"uhnen beinah gesandt in den Tod.2154 Da sprang er von dem F"ursten; schnell war er genug.Der Burgunden viere der Held behend erschlug,Des edeln’ Heergesindes aus Worms an dem Rhein.Dar"uber mochte Geiselher nicht wohl zorniger sein.2155 "Gott weiss, Herr Iring," sprach Geiselher das Kind,"Ihr m"usst mir entgelten, die hier erlegen sindVor euch in dieser Stunde." Da lief er ihn anUnd schlug den Danenhelden, dass er zu strauchelnbegann.2156 Er schoss vor seinen H"anden nieder in das Blut,Dass sie alle w"ahnten, dieser Degen gutSchlug im Streit nicht wieder einen Schlag mit seinemSchwert.Doch lag vor Geiselheren Iring da noch unversehrt.2157 Von des Helmes Schwirren und von des Schwertes KlangWaren seine Sinne so bet"aubt und krank,Dass sich der k"uhne Degen des Lebens nicht besann.Das hatt ihm mit den Kr"aften der k"uhne Geiselhergethan.2158 Als ihm aus dem Haupte das Schwirren jetzt entwich,Von dem m"achtgen Schlage war das erst f"urchterlich,Da gedacht er: "Ich lebe und bin auch nirgend wund:Nun ist mir erst die St"arke des k"uhnen Geiselher kund!"2159 Zu beiden Seiten h"ort’ er seine Feinde stehn.Sie h"attens wissen sollen, so w"ar ihm mehr geschehn.Auch hatt er Geiselheren vernommen nahe bei:Er sann, wie mit dem Leben den Feindenzu entkommen sei.2160 Wie tobend der Degen aus dem Blute sprang!Er mochte seiner Schnelle wohl sagen grossen Dank.Da lief er aus dem Hause, wo er Hagen fand,Und schlug ihm schnelle Schl"age mit seinerkraftreichen Hand.2161 Da gedachte Hagen: "Du must des Todes sein.Befriede dich der Teufel, sonst kannst du nicht gedeihn."Doch traf Iring Hagnen durch seines Helmes Hut.Das that der Held mit Maske; das war eine Waffe gut.2162 Als der grimme Hagen die Wund an sich empfand,Da schwenkte sich gewaltig das Schwert in seiner Hand.Es muste vor ihm weichen Hawarts Unterthan:Hagen ihm die Stiege hinab zu folgen begann.2163 Uebers Haupt den Schildrand Iring der k"uhne schwang.Und war dieselbe Stiege drei solcher Stiegen lang,Derweil liess ihn Hagen nicht schlagen einen Schlag.Hei, was rother Funken da auf seinem Helme lag!2164 Doch kam zu den Freunden Iring noch gesund.Da wurde diese M"are Kriemhilden kund,Was er dem von Tronje hatt im Streit gethan;Daf"ur die K"onigstochter ihm sehr zu danken begann.2165 "Nun lohne Gott dir, Iring, erlauchter Degen gut,Du hast mir wohl getr"ostet das Herz und auchden Muth:Nun seh ich blutger"othet Hagens Wehrgewand!"Kriemhild nahm ihm selber den Schild vor Freudaus der Hand.2166 "Ihr m"ogt ihm m"assig danken," begann da Hagen,"Bis jetzt ist viel Grosses nicht davon zu sagen;Versucht’ er es zum andern Mal, er w"ar ein k"uhner Mann.Die Wunde frommt euch wenig, die ich noch vonihm gewann.2167 "Dass ihr von meiner Wunde mir seht den Harnisch roth,Das hat mich noch erbittert zu manches Mannes Tod.Nun bin ich erst im Zorne auf ihn und manchen Mann;Mir hat der Degen Iring noch kleinen Schaden gethan."2168 Da stand dem Wind entgegen Iring von D"anenland;Er k"uhlte sich im Harnisch, den Helm er niederband.Da priesen ihn die Leute f"ur streitbar und gut:Dar"uber trug der Markgraf nicht wenig hoch seinen Muth.2169 Da sprach Iring wieder: "Nun, Freunde, sollt ihr gehnUnd neue Waffen holen: ich will noch einmal sehn,Ob ich bezwingen m"oge den "uberm"uthgen Mann."Sein Schild war verhauen, einen bessern er gewann.2170 Gewaffnet war der Recke bald in noch festre Wehr.Er griff in seinem Zorne nach einem starken Sper,Damit wollt er Hagen zum drittenmal bestehn.Es br"acht ihm Ehr und Frommen, liess’ er das sichvergehn.2171 Da wollte sein nicht harren Hagen der Degen.Mit Sch"ussen und mit Hieben lief er ihm entgegenDie Stiege bis zu Ende; zornig war sein Muth.Da kam dem Degen Iring seine St"arke nicht zu gut.2172 Sie schlugen durch die Schilde, dass es zu lohn begannMit feuerrothem Winde. Hawarts UnterthanWard von Hagens Schwerte da gef"ahrlich wundDurch Helm und durch Schildrand; er ward nichtwieder gesund.2173 Als Iring der Degen der Wunde sich besann,Den Schild r"uckte n"aher dem Helm der k"uhne Mann.Ihn dauchte voll der Schaden, der ihm war geschehn;Bald that ihm aber gr"ossern der in K"onig Gunthers Lehn.2174 Hagen vor seinen F"ussen einen Wurfspiess liegen fand:Auf Iringen schoss er den von D"anenland,Dass man ihm aus dem Haupte die Stange ragen sah.Ein grimmes Ende ward ihm von dem Ueberm"uthgen da.2175 Iring must entweichen zu seinen D"anen hin.Eh man den Helm dem Degen mochte niederziehn,Brach man den Sper vom Haupte, da naht’ ihm der Tod.Das beweinten seine Freunde: es zwang sie wahrhafteNoth.2176 Da kam die K"onigstochter auch zu ihm heran:Iring den starken hub sie zu klagen an.Sie beweinte seine Wunden: es war ihr grimmig leid.Da sprach vor seinen Freunden dieser Recke k"uhnim Streit:2177 "Lasst eure Klage bleiben, viel hehre K"onigin.Was hilft euer Weinen? Mein Leben muss dahinSchwinden aus den Wunden, die an mir offen stehn.Der Tod will mich nicht l"anger euch und Etzeln dienensehn."2178 Zu Th"uringern und D"anen sprach er hingewandt:"Die Gaben, so die K"onigin euch beut, soll eure HandNicht zu erwerben trachten, ihr lichtes Gold so rothUnd besteht ihr Hagen, so m"usst ihr schauen den Tod."2179 Seine Farbe war erblichen, des Todes Zeichen trugIring der k"uhne; ihnen war es leid genug.Es konnte nicht gesunden der Held in Hawarts Lehn:Da must es an ein Streiten von den D"anenhelden gehn.2180 Irnfried und Hawart sprangen vor das HausWohl mit tausend Helden: einen ungest"umen BrausVernahm man allenthalben, kr"aftig und gross.Hei! was man scharfer Spere auf die Burgunden schoss!2181 Irnfried der k"uhne lief den Spielmann an,Wodurch er grossen Schaden von seiner Hand gewann.Der edle Fiedelspieler den Landgrafen schlugDurch den Helm den festen: wohl war er grimmig genug.2182 Da schlug dem grimmen Spielmann Irnfried einenSchlag,Dass er den Ringpanzer dem Helden zerbrachUnd sich sein Harnisch f"arbte von Funken feuerroth.Dennoch fiel der Landgraf vor dem Spielmannin den Tod.2183 Zusammen waren Hagen und Hawart gekommen.Da mochte Wunder schauen, wer es wahrgenommen.Die Schwerter fielen kr"aftig den Helden an der Hand:Da muste Hawart sterben vor dem aus Burgundenland.2184 Die Th"uringer und D"anen sahn ihre Herren todt.Da hub sich vor dem Hause noch grimmere Noth,Eh sie die Th"ur gewannen mit kraftreicher Hand.Da ward noch verhauen mancher Helmund Schildesrand.2185 "Weichet," sprach da Volker, "lasst sie zum Saal herein:Was sie im Sinne haben, kann dennoch nicht sein.Sie m"ussen bald ersterben allzumal darin:Sie ernten mit dem Tode, was ihnen beut die K"onigin,"2186 Als die Ueberm"uthigen drangen in den Saal,Das Haupt ward da Manchem so geneigt zu Thal,Dass er ersterben muste vor ihren schnellen Schl"agen.Wohl stritt der k"uhne Gernot; so that auch Geiselherder Degen.2187 Tausend und viere die kamen in das Haus:Da h"orte man erklingen den hellen Schwertersaus.Sie wurden von den G"asten alle drin erschlagen:Man mochte grosse Wunder von den Burgunden sagen.2188 Darnach ward eine Stille, als der L"arm verscholl.Das Blut allenthalben durch die L"ucken quollUnd zu den Riegelsteinen von den todten Degen:Das hatten die vom Rheine gethan mit kr"aftigenSchl"agen.2189 Da sassen wieder rufend die aus Burgundenland,Sie legten mit den Schilden die Waffen aus der Hand.Da stand noch vor dem Hause der k"uhne Spielmann,Erwartend, ob noch Jemand zum Streite z"oge heran.2190 Der K"onig klagte heftig, dazu die K"onigin;M"agdelein und Frauen h"armten sich den Sinn.Der Tod, w"ahn ich, hatte sich wider sie verschworen:Drum giengen durch die G"aste noch viele der Reckenverloren.
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