Читаем Полное собрание сочинений. Том 9. Июль 1904 — март 1905 полностью

Der Artikel der Genossin Rosa Luxemburg in den 42–43 Nummern der «Neue Zeit» übt eine Kritik über mein russisches Buch über die Krise in unserer Partei. Ich kann mich nicht von dem Dank, den wir unsern deutschen Genossen für ihre Aufmerksamkeit zu unserer Parteiliteratur, für ihre Versuche die deutsche Sozialdemokratie mit dieser Literatur bekannt zu machen, schulden enthalten, aber dabei bin ich genötigt, darauf aufmerksam zu machen, daß Rosa Luxemburg's Artikel die Leser der «Neue Zeit» nicht mit meinem Buch, sondern mit etwas anderem bekannt macht. Man möge darüber an folgenden Beispielen urteilen. Gen. Luxemburg sagt z. В., daß die Auffassung, die hier (d. h. in meinem Buche) in eindringlicher und erschöpfender Weise ihren Ausdruck gefunden hat, ist die eines «rücksichtslosen Zentralismus». Gen. Luxemburg meint also, dass ich ein Organisationssystem gegen ein anderes verteidige. Das ist aber tatsächlich nicht wahr. Von der ersten Seite bis zur letzten verteidige ich die elementaren Grundsätze eines jeden Systems, einer jeden denkbaren Parteiorganisation. Mein Buch beschäftigt sich nicht mit dem Unterschiede eines Organisationssystems von einem andern, sondern mit der Frage, wie ein jegliches System in einer dem Parteibegriff nicht widersprechenden Weise eingehalten, kritisiert und korrigiert werden muß, Rosa Luxemburg sagt weiter, daß «nach seiner (Lenin's) Auffassung das Zentralkomitee die Befugnis hat, alle Teilkomitees der Partei zu organisieren». Das ist tatsächlich nicht wahr. Meine Auffassung in dieser Frage kann dokumentarisch durch den von mir eingebrachten Entwurf eines Parteiorganisationsstatuts bewiesen werden. In diesem Entwurf ist von dem Rechte, die Teilkomitees zu organisieren, keine Rede. Die von dem Parteitag zwecks der Ausarbeitung des Parteistatuts gewählte Kommission fügte dies Recht ein und der Parteitag nahm den Kommissionsentwurf an. In die Kommission aber außer mir und noch einem Anhänger der Majorität waren drei Anhänger der Minorität des Parteitags gewählt, d. h. daß in der Kommission, die dem Zentralkomitee das Recht, die Teilkomitees zu organisieren, gegeben hat, hatten gerade meine Gegner die Oberhand. Gen. Rosa Luxemburg hat zwei verschiedene Tatsachen verwechselt. Erstens hat sie meinen Organisationsentwurf mit dem umgestalteten Kommissionsentwurf einerseits und mit dem vom Parteitag angenommenen Organisationsstatut anderseits verwechselt; zweitens verwechselte sie die Verteidigung eines bestimmten Antrags über einen bestimmten Paragraphen des Statuts (in dieser Verteidigung war ich keineswegs rücksichtslos, da im Plenum ich nicht gegen das Amendement, das die Kommission eingebracht hat, gestritten habe) mit der Verteidigung jener (nicht wahr echt «ultrazentralistischen»?) Thesis, daß ein Statut, das von einem Parteitag angenommen wurde, auch befolgt werden muß, bis es vom nächsten Parteitag umgeändert wird. Diese Thesis (eine echt blanquistische, wie der Leser leicht ersehen kann) wurde wirklich von mir in meinem Buch recht «rücksichtslos» verteidigt. Gen. Luxemburg sagt, daß nach meiner Auffassung «erscheint das Zentralkomitee als der einzige aktive Kern der Partei». Es ist tatsächlich unwahr. Ich habe diese Auffassung nirgends vertreten. Im Gegenteil, meine Opponenten (die Minorität des II. Parteitags) haben mich in ihren Schriften beschuldigt, daß ich nicht genügend die Unabhängigkeit, die Selbstständigkeit des Zentralkomitees in Schutz nehme, daß ich ihn viel zu sehr den im Ausland lebenden Redaktion und Parteirat unterjoche. Auf diese Beschuldigung antwortete ich in meinem Buch, daß, als die Parteimajorität die Oberhand im Parteirat hatte, sie niemals den Versuch machte, in die Selbstständigkeit des Zentralkomitees einzugreifen; das geschah aber sogleich, wie der Parteirat zum Kampfmittel der Minorität wurde. Gen. Rosa Luxemburg sagt, daß es in der Sozialdemokratie Rußlands keine Frage über die Notwendigkeit einer einheitlichen Partei existiert und daß der ganze Streit sich nur um das Maß einer Zentralisation dreht. Das ist tatsächlich nicht wahr. Hätte Gen. Luxemburg sich die Mühe gegeben, die Resolutionen der vielen Lokalkomitees der Partei, die die Majorität bilden, kennen zu lernen, so hätte sie leicht einsehen können (das tritt übrigens auch klar aus meinem Buch hervor), daß der Streit bei uns hauptsächlich darüber geführt wird, ob das Zentralkomitee und das Zentralorgan die Richtung der Majorität des Parteitags vertreten sollen, oder nicht. Über diese ultrazentralistische und rein blanquistische Forderung spricht die werte Genossin kein Wort, sie zieht es vor, gegen die mechanische Unterwerfung eines Teils dem Ganzen, gegen den Kadavergehorsam, gegen die blinde Unterordnung und dergleichen Schreckensgespenste zu deklamieren. Ich bin sehr der Gen. Luxemburg für die Auseinandersetzung des tiefgeistreichen Gedankens, daß der Kadavergehorsam sehr für die Partei schädlich ist, dankbar, aber ich möchte doch wissen, hält es die Genossin für normal, kann sie es zulassen, hat sie je in irgend welcher Partei es gesehen, daß in den Zentralbehörden, die sich Parteibehörden nennen wollen, die Minorität des Parteitags dominieren könnte? Die Gen. Rosa Luxemburg unterschiebt mir geradezu den Gedanken, daß alle Vorbedingungen zur Durchführung einer großen und äußerst zentralisierten Arbeiterpartei in Rußland bereits vorhanden sind. Wieder eine tatsächliche Unwahrheit. Nirgends in meinem Buche habe ich diesen Gedanken ausgesprochen, geschweige vertreten. Etwas anders lautete und lautet die von mir vertretene These: ich bestand nämlich darauf, daß alle Vorbedingungen bereits vorhanden sind, um die Beschlüsse des Parteitags anzuerkennen, und daß es schon die Zeit vorbei sei, ein Parteikollegium durch ein Privatzirkel zu ersetzen. Ich brachte die Beweise ein, daß gewisse Akademiker in unserer Partei ihre Unkonsequenz und Unstandhaftigkeit offenbarten und daß sie gar kein Recht hatten, ihre Disziplinlosigkeit in den Schuh der russischen Proletarier zu schieben. Die Arbeiter Rußlands haben schon oft bei den verschiedenen Gelegenheiten sich für das Befolgen der Parteitagsbeschlüsse ausgesprochen. Es ist geradezu lächerlich, wenn die Gen. Luxemburg eine dahingehende Äußerung für eine «optimistische» erklärt (sollte es nicht eher für «pessimistisch» gelten), ohne dabei ein einzelnes Sterbewörtchen darüber zu verlieren, welche tatsächliche Grundlage meiner Äußerung sei. Gen. Luxemburg sagt, ich verherrliche die erzieherische Wirkung einer Fabrik. Das ist nicht wahr. Nicht ich, sondern mein Gegner behauptete, daß ich mir die Partei als eine Fabrik vorstelle. Ich lachte meinen Gegner tüchtig aus und wies aus den Worten des Gegners nach, daß er zwei verschiedene Seiten der Fabrikdisziplin verwechsele, wie das auch leider mit der Genossin R. Luxemburg der Fall ist[11].

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