Der Leser, der sich die Mühe nehmen wird, die Urquellen unseres Parteikampfs kennen zu lernen, wird leicht begreifen, daß die Äußerungen der Gen. Rosa Luxemburg über den Ultrazentralismus, über die Notwendigkeit einer stufenweisen Zentralisation u. a. m. konkret und praktisch ein Spott über unsern Parteitag sind, abstrakt und theoretisch (wenn es hier von einer Theorie die Rede sein kann) nichts, als eine Verflachung des Marxismus, als Mißbrauch der wirklich Marx'schen Dialektik etc. sind. Die letzte Phase unseres Parteikampfs wird dadurch gekennzeichnet, daß die Mitglieder der Majorität teilweise aus dem Zentralkomitee ausgeschlossen sind, teilweise kaltgemacht, zum Nul degradiert. (Das geschah dank den Veränderungen des Bestandes des Zentralkomitees etc). Der Parteirat (der nach der Kooptation der alten Redakteure auch in die Hände der Minorität kam) und das jetzige Zentralkomitee verurteilen jede Agitation für die Einberufung des III. Parteitags und treten auf den Weg der persönlichen Abmachungen und Verhandlungen mit einigen Mitgliedern der Minorität. Die Organisationen, die wie z. B. das Kollegium der Agenten (Vertrauensleute) des Zentralkomitees sich ein solches Verbrechen erlauben, für die Einberufung des Parteitags zu agitieren, wurden ausgelöst. Der Kampf des Parteirats und des neuen Zentralkomitees gegen die Einberufung des dritten Parteitags wurde auf der ganzen Linie proklamiert. Die Majorität antwortete auf diese Proklamierung mit der Losung: «Nieder mit dem Bonapartismus!» (so lautet der Titel einer Broschüre des Gen. Galerka, der im Namen der Majorität spricht). Es mehren sich die Resolutionen, welche die Parteibehörden, die gegen die Einberufung des Parteitags zu kämpfen sich erlauben, als parteiwidrig und bonapartistisch erklären. Wie heuchlerisch das Gerede der Minorität gegen den Ultrazentralismus, für die Autonomie war, kann leicht daraus ersehen werden, daß ein neuer Verlag der Majorität, den ich mit einem Genossen angefangen habe (wo die erwähnte Broschüre des Gen. Galerka und einige andere veröffentlicht sind), als außer der Partei stehender erklärt wurde. Der neue Verlag gibt der Majorität, da die Seiten der «Iskra» für sie so gut wie geschlossen sind, die einzige Möglichkeit, ihre Ansichten zu propagieren.
Und doch oder, besser gesagt, eben darum faßte der Parteirat den ebenerwähnten Beschluß aus dem rein formellen Grunde, daß unser Verlag von keiner Parteiorganisation autorisiert worden ist.
Es braucht nicht erwähnt zu werden, wie stark die positive Arbeit vernachlässigt, wie stark die Prestige der Sozialdemokratie gefallen sind, wie stark die ganze Partei durch dieses Niederwerfen aller Beschlüsse, aller Wahlen des II. Parteitags, durch diesen Kampf, den die Parteibehörden, die der Partei Rechenschaft schuldig sind, gegen die Einberufung des III. Parteitags führen, demoralisiert ist.
Шаг вперед, два шага назад. Ответ Н. Ленина Розе Люксембург{17}