86.Nun hatten die Nationalsozialisten, l"angst ehe sie ihre Armeen gegen die Welt aufr"usteten, eine andere ebenso gef"ahrliche und geschulte Armee in allen Nachbarl"andern zu organisieren begonnen, die Legion der Benachteiligten, der Zur"uckgesetzten, der Gekr"ankten. In jedem Amt, in jedem Betrieb waren ihre sogenannten ,Zellen' eingenistet, an jeder Stelle bis hinauf in die Privatzimmer von Dollfuss und Schuschnigg sassen ihre Horchposten und Spione. Selbst in unserer unscheinbaren Kanzlei hatten sie, wie ich leider erst zu sp"at erfuhr, ihren Mann. Es war freilich nicht mehr als ein j"ammerlicher und talentloser Kanzlist, den ich auf Empfehlung eines Pfarrers einzig deshalb angestellt hatte, um der Kanzlei nach aussen hin den Anschein eines regul"aren Betriebes zu geben; in Wirklichkeit verwendeten wir ihn zu nichts anderem als zu unschuldigen Boteng"angen, liessen ihn das Telephon bedienen und die Akten ordnen, das heisst jene Akten, die v"ollig gleichg"ultig und unbedenklich waren.
87.Die Post durfte er niemals "offnen, alle wichtigen Briefe schrieb ich, ohne Kopien zu hinterlegen, eigenh"andig mit der Maschine (ему не разрешалось вскрывать корреспонденцию, все важные письма я собственноручно печатал на машинке и только в одном экземпляре: «не делая копии»;
87.Die Post durfte er niemals "offnen, alle wichtigen Briefe schrieb ich, ohne Kopien zu hinterlegen, eigenh"andig mit der Maschine, jedes wesentliche Dokument nahm ich selbst nach Hause und verlegte geheime Besprechungen ausschliesslich in die Priorei des Klosters oder in das Ordinationszimmer meines Onkels. Dank dieser Vorsichtsmassnahmen bekam dieser Horchposten von den wesentlichen Vorg"angen nichts zu sehen; aber durch einen ungl"ucklichen Zufall musste der ehrgeizige und eitle Bursche bemerkt haben, dass man ihm misstraute und hinter seinem R"ucken allerlei Interessantes geschah.