Читаем Zweiter Tag - Die Furcht des Weisen Band 2 полностью

Also packte ich sie stattdessen mit einem Steigeisen. Mit der linken Hand griff ich daneben, aber mit den langen, starken Fingern meiner rechten Hand bekam ich sie an ihrem schmalen Handgelenk zu fassen. Ich hatte sie noch nicht so, dass sie aufgeben musste, aber es ging jetzt nur noch darum, wer stärker war, deshalb musste ich notwendigerweise gewinnen. Am Handgelenk hielt ich sie schon, jetzt brauchte ich sie nur noch an der Schulter zu packen, dann hielt ich sie mit dem Schlafenden Bären und …

Celean vollführte einen Löwenbrecher, allerdings nicht die mir bekannte Version. Sie verwendete dazu beide Hände und schlug damit so rasch zu und drehte sie, dass meine Hand brannte und leer war, bevor ich wusste, wie mir geschah. Anschließend packte sie mich am Handgelenk, zog daran und versetzte mir zugleich in einer fließenden Bewegung einen Tritt gegen das Bein. Ich schwankte und knickte ein, und im nächsten Augenblick lag ich flach auf dem Boden.

Diesmal landete ich nicht weich, sondern mit einem unsanften Plumps. Ich war nicht völlig betäubt, aber das half mir auch nicht mehr, denn Celean streckte einfach die Hand aus und klopfte mir zweimal an den Kopf zum Zeichen dafür, dass sie mich, wenn sie gewollt hätte, ganz leicht hätte bewusstlos schlagen können.

Ich rollte auf die Seite und setzte mich auf. Meine Glieder taten mir weh und ich fühlte mich auch in meinem Stolz verletzt, allerdings nur leicht. In der mit Tempi und Vashet verbrachten Zeit hatte ich gelernt, Können zu bewundern, und Celean beherrschte den Ketan wirklich ausgezeichnet.

»Ich kenne diese Ausführung des Löwenbrechers gar nicht«, sagte ich.

Celean grinste, nur ganz leicht, aber doch so, dass ich ihre weißen Zähne sehen konnte. In einer Welt regloser Mienen war mir, als gehe die Sonne hinter einer Wolke auf. »Die habe ich selbst erfunden«, sagte sie und machte die Handbewegung für sehr stolz. »Für einen normalen Löwenbrecher gegen meine Mutter oder jemanden, der so groß ist wie du, reicht meine Kraft nicht.«

»Zeigst du ihn mir?«, fragte ich.

Celean zögerte, nickte dann, trat auf mich zu und streckte die Hand aus. »Halt mich am Handgelenk fest.«

Ich nahm ihr Handgelenk und hielt es fest, aber nicht so, dass es ihr wehtat.

Dann führte sie den Griff wieder aus wie einen Zaubertrick. Blitzschnell machte sie mit den Händen verschiedene Bewegungen, und zuletzt stand ich wieder mit einer brennenden, leeren Hand da.

Ich streckte den Arm erneut aus. Belustigt. »Ich habe die langsamen Augen eines Barbaren. Kannst du mir den Griff noch einmal zeigen, damit ich ihn lerne?«

Celean trat zurück, zuckte mit den Schultern und bekundete mit einer Geste ihr Desinteresse. »Bin ich deine Lehrerin? Warum sollte ich einem Barbaren, der mich nicht einmal im Kampf schlagen kann, etwas von mir geben?« Sie hob trotzig das Kinn, wandte den Blick ab und betrachtete den Schwertbaum mit seinen kreiselnden Blättern. Doch kehrte ihr Blick gleich wieder verschmitzt zu mir zurück.

Ich musste lachen, stand auf und hob wieder die Hände.

Celean lachte auch und wandte sich wieder zu mir. »Dann los!«

Diesmal war ich bereit und wusste, zu was Celean in der Lage war. Sie war keineswegs zart wie eine Blume, sondern schnell, furchtlos und kampflustig.

Unter Ausnutzung meiner langen Arme und Beine griff ich sie an. Ich schlug mit der Tanzenden Jungfrau zu, doch sie wich mit einem Sprung aus. Nein, sie glitt förmlich von mir weg, ohne je das Gleichgewicht zu verlieren, und schob die Füße geschmeidig durch das hohe Gras.

Dann drehte sie sich plötzlich um und erwischte mich zwischen zwei Schritten. Sie täuschte einen Schlag auf meine Lenden vor und brachte mich mit einem Drehenden Mühlstein fast aus dem Gleichgewicht. Ich stolperte, konnte mich aber gerade noch auf den Beinen halten.

Ich versuchte das Gleichgewicht zu bewahren, aber sie stieß wieder mit einem Drehenden Mühlstein gegen mich und dann noch einmal und noch einmal. Jedes Mal schob sie mich zwar nur wenige Zentimeter nach hinten, doch kam ich aus dem Rückwärtsstolpern nicht mehr heraus, bis sie mir zuletzt auch noch ein Bein stellte und ich ausgestreckt auf dem Rücken landete.

Ich berührte noch nicht den Boden, da hatte sie mich schon am Handgelenk gepackt. Im nächsten Augenblick hielt sie meinen Arm mit einem »Efeu auf der Eiche« umklammert. Sie drückte mein Gesicht ins Gras und übte zugleich einen unangenehmen Druck auf mein Handgelenk und meine Schulter aus.

Ich überlegte, ob ich mich wehren sollte, aber nur ganz kurz. Zwar war ich stärker als sie, aber Griffe wie »Efeu auf der Eiche« oder Schlafender Bär bezweckten ausschließlich, Druck auf empfindliche Körperteile auszuüben. Und dafür brauchte man nicht besonders viel Kraft.

»Ich ergebe mich«, sagte ich deshalb. Auf Ademisch sagt sich das ganz leicht: Veh, eine Silbe, die man auch dann noch aussprechen kann, wenn man außer Atem oder erschöpft ist oder Schmerzen hat. Ich hatte sie in letzter Zeit oft gesagt.

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