Читаем 0196951001361827419 adrian lara - midnight breed 01 полностью

„Ungeplante Schwangerschaften sind fast undenkbar beim Stamm, weil bei uns zur Empfängnis etwas Heiligeres als einfacher Sex gehört. Die fruchtbare Zeit für im Blut verbundene Stammesgefährtinnen ist die Zeit des zunehmenden Mondes. Wenn wir während dieser entscheidenden Zeit ein Kind empfangen möchten, muss sowohl der Samen als auch das Blut unseres Gefährten in uns fließen. Es ist ein heiliges Ritual, auf das sich kein verbundenes Paar leichtfertig einlässt.“

Allein die Vorstellung, diesen zutiefst intimen Akt mit Lucan zu erleben, ließ tief in Gabrielle ein warmes Gefühl entstehen. Der Gedanke, sich auf diese Art mit einem anderen zu verbinden und von ihm schwanger zu werden, ein Kind von einem anderen zu bekommen als von Lucan, war eine Möglichkeit, über die nachzudenken sie sich weigerte. Lieber würde sie allein bleiben, und wahrscheinlich würde sie das auch.

„Was werden Sie jetzt tun?“, fragte sie und füllte so die Stille, die sie dazu verleitete, über ihre eigene einsame Zukunft nachzudenken.

„Ich bin noch nicht sicher“, antwortete Danika. „Ich weiß, dass ich mich nie mit einem anderen Mann verbinden werde.“

„Brauchen Sie keinen Gefährten, um jung zu bleiben?“

„Conlan war mein Gefährte. Nun, da er weg ist, reicht ein Menschenleben aus. Wenn ich mich weigere, mich im Blut mit einem anderen Mann zu verbinden, werde ich von jetzt an normal altern, wie ich es tat, bevor ich Conlan traf. Ich werde einfach … sterblich sein.“

„Sie werden sterben“, sagte Gabrielle.

Danikas Lächeln war entschlossen, aber nicht ganz traurig. „Irgendwann.“

„Wohin werden Sie gehen?“

„Conlan und ich hatten geplant, uns in einen der Dunklen Häfen in Dänemark zurückzuziehen, wo ich geboren wurde. Er wollte das um meinetwillen, aber jetzt denke ich, ich möchte seinen Sohn lieber in Schottland aufziehen, sodass unser Kind etwas über seinen Vater erfährt, durch das Land, das er so sehr liebte. Lucan hat bereits begonnen, Vorbereitungen für mich zu treffen, sodass ich gehen kann, wann auch immer ich beschließe, dass ich bereit bin.“

„Das ist nett von ihm.“

„Sehr nett. Ich konnte es kaum glauben, als er zu mir kam und mir davon erzählte. Zugleich hat er mir versprochen, dass mein Kind und ich immer eine direkte Verbindung zu ihm und dem Rest des Ordens haben werden, falls wir je etwas brauchen. Es war am Tag der Beerdigung, nur wenige Stunden danach, sodass seine Verbrennungen noch immer sehr schlimm waren. Aber trotzdem war er um mein Wohlergehen –“

„Lucan hat sich verbrannt?“ Angst schlich sich in Gabrielles Herz. „Wann und wie?“

„Erst vor drei Tagen, als er das Begräbnisritual für Conlan durchführte.“ Danikas schmale Augenbrauen hoben sich. „Wissen Sie nichts davon? Nein, natürlich nicht. Lucan würde nie ein Wort über seine Ehrentat verlieren oder auch über den Schaden, den er dabei erlitten hat. Wissen Sie, die Stammestradition bei Begräbnissen verlangt es, dass ein Vampir den Leichnam des Gefallenen nach draußen trägt, wo er von den Elementen aufgenommen wird“, erklärte Danika und zeigte in eine Ecke der Kapelle, die im Schatten lag und zu einem dunklen Treppenhausschacht führte. „Das ist eine Verpflichtung, die mit großem Respekt und einem persönlichen Opfer verbunden ist. Denn nachdem er an der Oberfläche angekommen ist, muss der Vampir, der seinen Bruder begleitet, mehrere Minuten bei ihm bleiben, wenn die Sonne aufgeht.“

Gabrielle runzelte die Stirn. „Aber ich dachte, ihre Haut kann Sonnenstrahlen nicht aushalten.“

„Nein, das kann sie auch nicht. Vampire erleiden schnell ernsthafte Verbrennungen, aber bei niemandem ist es so schlimm wie bei den Vampiren der ersten Generation. Die ältesten Angehörigen des Stammes leiden am meisten, selbst wenn sie der Sonne nur ganz kurz ausgesetzt sind.“

„Wie Lucan“, sagte Gabrielle.

Danika nickte ernst. „Für ihn waren die acht Minuten bei Sonnenaufgang wahrscheinlich unerträglich. Aber trotzdem hat er das auf sich genommen. Für Conlan ließ er sein Fleisch bereitwillig verbrennen. Er hätte dort oben sterben können, aber er ließ keinen anderen die Last tragen, meinen geliebten Conlan zur letzten Ruhe zu betten.“

Gabrielle erinnerte sich an den dringenden Anruf, der Lucan mitten in der Nacht aus ihrem Bett gescheucht hatte. Er hatte niemals erzählt, worum es dabei gegangen war. Nie seinen Verlust mit Ihr geteilt.

Schmerz drehte ihr den Magen um, als sie daran dachte, was er laut Danikas Beschreibung hatte erleiden müssen. „Ich habe damals mit ihm gesprochen – sogar noch am gleichen Tag. In seiner Stimme konnte ich hören, dass etwas nicht stimmte, aber er hat es geleugnet. Er klang so müde, mehr als erschöpft. Meinen Sie, da litt er an schweren Verbrennungen durch UV-Strahlung?“

„Ja. Savannah hat mir erzählt, wie Gideon ihn nicht lange danach gefunden hat. Lucan war von Kopf bis Fuß mit Blasen übersät. Er konnte seine Augen wegen der Schmerzen und der Schwellungen nicht öffnen, aber er lehnte jede Hilfe bei der Rückkehr in sein Quartier ab, wo sein Körper heilen konnte.“

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