Читаем 0196951001361827419 adrian lara - midnight breed 01 полностью

„Okay, jetzt geht es los. Meine Herren, die Green Line.“ Er rückte ein Stück von dem Monitor ab, der vor ihm stand, um den anderen einen besseren Blick zu verschaffen. „Das ist Bildmaterial des fraglichen Bahnsteigs, beginnend drei Minuten vor der Konfrontation.“

Lucan und die anderen kamen näher heran, als die Bilder zeigten, wie ein Zug hielt und eine Menge Leute hinein- und herausströmte. Gabrielle, die zwischen den breiten Schultern hindurchspähte, erhaschte einen Blick auf das ihr inzwischen bekannte Gesicht von Nikolai auf dem Bildschirm. Sie sah, wie er und sein Kamerad, ein Furcht einflößend großer Mann in dunklem Leder, in den Pendlerzug einstiegen. Sie hatten sich kaum hingesetzt, als einer der anderen Passagiere die Aufmerksamkeit von Nikolais Kamerad auf sich zog. Die beiden Krieger standen auf, und unmittelbar, bevor die Türen sich zur Abfahrt schlossen, sprang der Typ, den sie beobachtet hatten, plötzlich aus dem Waggon auf den Bahnsteig. Auf dem Bildschirm kamen Nikolai und der andere Mann schnell auf die Beine, aber Gabrielles Aufmerksamkeit galt dem Kerl, den sie verfolgen wollten.

„O mein Gott“, keuchte sie, „ich kenne diesen Kerl.“

Fünf harte männliche Augenpaare wandten sich ihr fragend zu.

„Ich meine, ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich habe ihn schon mal gesehen. Ich kenne seinen Namen. Er heißt Brent – zumindest hat er das meiner Freundin Kendra gesagt. Sie hat ihn im Nachtclub getroffen, in der Nacht, als ich den Mord gesehen habe. Sie war seitdem jede Nacht mit ihm zusammen, ist wohl eine ziemlich ernste Sache.“

„Bist du sicher?“, fragte Lucan.

„Ja. Das ist er, da bin ich mir ganz sicher.“

Der Krieger namens Dante stieß einen heftigen Fluch aus.

„Er ist ein Rogue“, sagte Lucan. „Oder besser, er war es. Vor ein paar Nächten hat er den Pendlerzug der Green Line mit einem Sprengstoffgürtel um den Körper betreten. Niko und ein anderer unserer Brüder haben ihn eine alte Gleisstrecke hinunter verfolgt. Er hat sich in die Luft gejagt, bevor sie ihn außer Gefecht setzen konnten. Einer unserer besten Krieger starb mit ihm.“

„O Gott. Du meinst, diese ungeklärte Explosion, von der ich in den Nachrichten gehört habe –“ Sie sah Nikolai an, der die Zähne fest zusammenbiss. „Es tut mir sehr leid.“

„Wenn Conlan sich nicht auf diesen feigen Scheißkerl gestürzt hätte, dann stünde ich jetzt nicht hier. Das ist verdammt sicher.“

Gabrielle war wirklich traurig über den Verlust, den Lucan und seine Männer erlitten hatten, aber eine neue Angst ließ ihre Brust enger werden. Wie nahe war ihre Freundin dem Bösen, das Brent offensichtlich verbreitet hatte, gekommen?

Was, wenn Kendra etwas geschehen war? Was, wenn er ihr etwas getan hatte und sie Hilfe brauchte?

„Ich muss sie anrufen.“ Gabrielle begann in ihrer Handtasche nach ihrem Handy zu suchen. „Ich muss Kendra sofort anrufen und mich vergewissern, dass es ihr gut geht –“

Lucans Hand schloss sich um ihr Handgelenk, fest, aber auch bittend. „Es tut mir leid, Gabrielle. Ich kann nicht zulassen, dass du das tust.“

„Sie ist meine Freundin, Lucan. Und es tut mir leid, aber du kannst mich nicht aufhalten.“

Gabrielle klappte das Handy auf, entschlossen, den Anruf zu tätigen. Bevor sie Kendras Nummer wählen konnte, flog ihr das Gerät aus den Fingern und tauchte in Lucans Hand wieder auf. Er schloss es und ließ das Mobiltelefon in seine Jackentasche gleiten.

„Gideon“, sagte er im Plauderton, obwohl der stählerne Blick aus seinen silbernen Augen auf Gabrielle geheftet blieb. „Bitte Savannah herzukommen. Sie soll Gabrielle etwas zu essen geben und sich um ein komfortables Quartier für sie kümmern, während wir hier weitermachen.“

„Gib es mir zurück“, sagte Gabrielle und ignorierte die spürbare Überraschung der anderen Männer, als sie Lucans Anweisung in Frage stellte. „Ich muss wissen, ob es ihr gut geht, Lucan.“

Er trat auf sie zu, und einen Augenblick lang hatte sie Angst, er werde ihr etwas tun, doch er streckte die Hand aus und berührte ihr Gesicht. Vor den anderen streichelte er behutsam und tröstend ihre Wange und sprach sanft mit ihr. „Das Wohlergehen deiner Freundin liegt nicht in deinen Händen. Wenn sie von diesem Rogue noch nicht ausgesaugt wurde – und glaub mir, das ist sehr wahrscheinlich –, dann bedeutet dieser Kerl jetzt für sie keine Gefahr mehr.“

„Aber was, wenn er ihr etwas angetan hat? Was, wenn er sie zu so einem Lakaien gemacht hat?“

Lucan schüttelte den Kopf. „Nur die Mächtigsten unserer Art können Lakaien hervorbringen. Dieser Abschaum, der sich da in dem Tunnel in die Luft gesprengt hat, war dazu nicht in der Lage. Der Kerl war nichts als eine entbehrliche Schachfigur.“

Gabrielle entzog sich seiner Liebkosung, obwohl sie seine Berührung angenehm und tröstlich fand. „Was, wenn er Kendra auch so gesehen hat? Was, wenn er sie an jemanden übergeben hat, der mehr Macht besitzt als er?“

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