Читаем 0701759001361827618 adrian lara - midnight breed 02 полностью

Die geschlitzte Pupille inmitten der riesigen, hellbernsteinfarbenen Pupille erschreckte sie. Vor dem unerwarteten Anblick zuckte sie zurück.

„Was zum …“

Dann dämmerte ihr die Erklärung, und prompt kam sie sich wie eine komplette Idiotin vor. So die Nerven zu verlieren.

Gefärbte Kontaktlinsen.

Beruhige dich, sagte sie sich. Ihre Nervosität war völlig grundlos. Der Typ musste auf einer Halloweenparty gewesen sein, die irgendwie außer Kontrolle geraten war. Solange er diese lächerlichen Dinger trug, konnte sie über seine Augen nicht viel sagen.

Vielleicht hatte er in wilder Gesellschaft gefeiert; er sah groß und gefährlich genug aus, um Mitglied einer Gang zu sein. Aber selbst wenn er heute Nacht mit irgendwelchen zugedröhnten Bikern herumgezogen war, Anzeichen von Drogeneinwirkung konnte sie nicht an ihm entdecken. Sie roch auch keinen Alkohol. Nur einen schweren Qualmgeruch, und der kam nicht von Zigaretten.

Er roch, als wäre er durch Feuer gegangen. Und danach in den Mystic River gesprungen.

„Können Sie Ihre Arme und Beine bewegen?“, fragte sie ihn und machte sich daran, seine Gliedmaßen zu inspizieren. „Denken Sie, Sie haben was gebrochen?“

Tess tastete mit den Händen seine schweren Arme ab, spürte aber keine Frakturen. Auch seine Beine waren noch ganz, außer der Schusswunde in seiner linken Wade hatte er dort keine ernsthaften Verletzungen. Vermutlich ein glatter Durchschuss, die Kugel war auf der anderen Seite wieder ausgetreten. Das Gleiche bei der Schusswunde in seinem Unterbauch. Da hatte er großes Glück gehabt.

„Ich würde Sie jetzt gern in einen meiner Untersuchungsräume bringen. Glauben Sie, dass Sie gehen können, wenn ich Sie stütze?“

„Blut“, stöhnte er, seine Stimme war heiser. „Brauche es … sofort.“

„Tut mir leid, aber da kann ich Ihnen nicht helfen. Dazu müssen Sie in ein Krankenhaus. Jetzt müssen wir Sie erst einmal von diesem Boden hochkriegen und Ihnen diese ruinierten Kleider ausziehen. Gott weiß, was für Bakterien Sie sich da draußen im Wasser eingefangen haben.“

Sie legte ihm die Hände unter die Achseln und begann ihn hochzuziehen, ihn zum Stehen zu ermutigen. Er knurrte, tief und grollend, wie ein Tier. Als das Geräusch aus seinem Mund kam, erhaschte Tess hinter der gekräuselten Oberlippe einen Blick auf seine Zähne.

Ups. Das ist komisch.

Waren seine monströsen Fangzähne etwa … Reißzähne?

Seine Augen öffneten sich, als hätte er ihr Unbehagen gespürt. Mit einem Mal war Tess in durchdringendes, bernsteinfarbenes Licht getaucht, die glühende Iris sandte einen panischen Blitz in ihre Brust. Zum Teufel, das waren keine Kontaktlinsen.

Guter Gott. Mit diesem Mann stimmt etwas ganz und gar nicht.

Er packte ihre Oberarme. Tess schrie alarmiert auf. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden, aber er war zu stark. Hände so unnachgiebig wie Schraubstöcke schlossen sich fester um sie und zogen sie näher. Tess schrie, ihre Augen geweitet vor Angst, ihr Körper schreckensstarr.

„O Gott, nein!“

Er wandte sein blutiges, zerschlagenes Gesicht ihrem Hals zu. Holte scharf Atem, als er sich ihr näherte, seine Lippen ihre Haut berührten.

„Psssst.“ Warme Luft wehte um ihren Hals, als er mit einem tiefen, schmerzerfüllten Flüstern sprach. „Ich … tu dir … nicht weh. Versprochen …“

Tess hörte seine Worte.

Fast glaubte sie ihm.

Bis zu dem Augenblick unsagbaren Schreckens, als er seine Lippen öffnete und seine Zähne tief in ihr Fleisch schlug.


4

Blut schoss aus den beiden punktförmigen Bisswunden am Hals der jungen Frau in Dantes Mund. Er trank in tiefen, gierigen Zügen, unfähig, den wilden Teil in ihm zurückzuhalten, der nur Trieb und Verzweiflung kannte. Es war das Leben selbst, das auf seiner Zunge pulsierte und seine ausgedörrte Kehle hinabrann, seidig, zimtig süß – und warm, so warm.

Vielleicht war die Stärke seiner Gier der Grund dafür, dass ihr Geschmack ihm so unvergleichlich vorkam. Sie war unglaublich, perfekt, vollkommen. Was immer der Grund war, es war ihm gleich. Er trank von ihr, mehr und mehr, er brauchte ihre Wärme, jetzt, wo er durchgefroren war bis ins Mark.

„O Gott, nein!“ Die Stimme der Frau war heiser vor Angst. „Bitte! Lassen Sie mich los!“

Sie klammerte sich reflexartig an seine Schultern, ihre Finger krallten sich in seine Muskeln. Doch der Rest ihres Körpers wurde in seinen Armen langsam ruhig, die hypnotische Macht seines Bisses wiegte sie in eine willenlose Trance. Sie seufzte tief und lang, ihr Körper wurde schwer und schlaff. Er ließ sie unter sich auf den Boden gleiten und nahm sich die Nahrung, die er so dringend brauchte.

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