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Georg f"uhlte sich aus dem Zimmer gejagt, den Schlag, mit dem der Vater hinter ihm aufs Bett st"urzte, trug er noch in den Ohren davon. Auf der Treppe, "uber deren Stufen er wie "uber eine schiefe Fl"ache eilte, "uberrumpelte er seine Bedienerin, die im Begriffe war heraufzugehen, um die Wohnung nach der Nacht aufzur"aumen. "Jesus! " rief sie und verdeckte mit der Sch"urze das Gesicht, aber er war schon davon. Aus dem Tor sprang er, "uber die Fahrbahn zum Wasser trieb es ihn. Schon hielt er das Gel"ander fest, wie ein Hungriger die Nahrung. Er schwang sich "uber, als der ausgezeichnete Turner, der er in seinen Jugendjahren zum Stolz seiner Eltern gewesen war. Noch hielt er sich mit schw"acher werdenden H"anden fest, ersp"ahte zwischen den Gel"anderstangen einen Autoomnibus, der mit Leichtigkeit seinen Fall "ubert"onen w"urde, rief leise: "Liebe Eltern, ich habe euch doch immer geliebt", und liess sich hinabfallen.

In diesem Augenblick ging "uber die Br"ucke ein geradezu unendlicher Verkehr.

2. DIE VERWANDLUNG

I

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Tr"aumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten R"ucken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gew"olbten, braunen, von bogenf"ormigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen H"ohe sich die Bettdecke, zum g"anzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kl"aglich d"unnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen.

"Was ist mit mir geschehen?" dachte er. Es war kein Traum. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten W"anden. "Uber dem Tisch, auf dem eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war – Samsa war Reisender –, hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem h"ubschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Es stellte eine Dame dar, die, mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasass und einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden war, dem Beschauer entgegenhob.

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das tr"ube Wetter – man h"orte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen – machte ihn ganz melancholisch. "Wie w"are es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten verg"asse", dachte er, aber das war g"anzlich undurchf"uhrbar, denn er war gew"ohnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenw"artigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die R"uckenlage zur"uck. Er versuchte es wohl hundertmal, schloss die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu m"ussen, und liess erst ab, als er in der Seite einen noch nie gef"uhlten, leichten, dumpfen Schmerz zu f"uhlen begann.

"Ach Gott", dachte er, "was f"ur einen anstrengenden Beruf habe ich gew"ahlt! Tag aus, Tag ein auf der Reise. Die gesch"aftlichen Aufregungen sind viel gr"osser, als im eigentlichen Gesch"aft zu Hause, und ausserdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschl"usse, das unregelm"assige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. Der Teufel soll das alles holen! " Er f"uhlte ein leichtes Jucken oben auf dem Bauch; schob sich auf dem R"ucken langsam n"aher zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu k"onnen; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen weissen P"unktchen besetzt war, die er nicht zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zur"uck, denn bei der Ber"uhrung umwehten ihn K"alteschauer.

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