Читаем Der Cartoonist полностью

Scott hätte nicht sagen können, wie viel Zeit verstrichen war, als der Wind plötzlich auffrischte und es erneut zu regnen begann. Völlig vertieft in das Mosaik von Erinnerungen überhörte er das erste schrille Läuten des schnurlosen Telefons, als es sich in seiner Jackentasche meldete. Beim zweiten Läuten reagierte er und zog es aus der Jacke, nahm jedoch nicht ab. Auf den Regen achtete er nicht. Ihm war nur die eigene Angst bewusst, die schwer auf ihm lastete, auf sein Herz drückte und es zu zermalmen drohte. Bestimmt war es Gerry, der anrief und mit seiner lauten Stimme gleich sagen würde: Tut mir Leid, Scott, aber sie sind tot... Sie sind beide tot...

Beim dritten Läuten nahm er den Hörer ans Ohr. Die Stimme am anderen Ende - eine hohe, angespannte Stimme, die vertraut klang - schnitt ihm das Wort ab, ehe Scott sich melden konnte. »Scott?«

Dieses einzige Wort wirkte wie ein schmerzstillendes Mittel. Kummer und böse Vorahnung lösten sich in einem einzigen bebenden, kaum hörbaren Atemzug auf. Scott fing zu kichern an.

»Hör zu, Scott, du wirst nicht glauben, in welcher Scheiße ich hier stecke ... Lachst du etwa? Es ist mein voller Ernst, Scott...« Es war Krista.

»... hörst du mir jetzt endlich zu?«

Ehe Scott antworten konnte, hörte er, wie die Stimme seiner Frau vor Wut scharf wurde und gleich darauf gedämpft klang, weil sie die Hand über die Sprechmuschel gelegt hatte. Sie sprach mit jemandem an ihrem Ende der Leitung - und nicht allzu höflich.

»Würden Sie mich hier, um Himmels willen, ein Privatgespräch führen lassen? Mein Gott noch mal!« Sie war wieder dran. »Nicht zu fassen, was das für Volltrottel sind.« »Was ist da los, Krista?«, fragte Scott, der seine Stimme endlich wiedergefunden hatte, aber immer noch grinsen musste. »Bist du gesund und munter? Was ist passiert? Als du dich nicht gemeldet hast, dachte ich schon ...«

»Das tut mir Leid, Liebling. Aber lass mich erklären. Oh, es ist eine lange Geschichte. Gestern Abend hab ich mit dem Auto eine gottverdammte Kuh angefahren ...«

»Eine Kuh?« Scott musste schon wieder kichern. Eine Kuh, dachte er mit hysterischer Heiterkeit, nur eine blöde, gottverdammte Kuh.

»Das ist nicht komisch. Wir hätten uns dabei verletzen ... oder sogar draufgehen können. Jedenfalls ist die arme Holsteiner inzwischen nur noch Hackfleisch. Ich hab ihre Hinterbeine mit der Stoßstange erwischt Der Bauer hat gesagt, er müsse sie erschießen. Weißt du, Kath und ich haben uns gestern Nachmittag völlig verfranzt und, na ja, du weißt ja, wie ich bin, wenn ich irgendwohin muss.«

Allerdings.

»Es war dunkel, und ich bin auf dieser gewundenen Straße ziemlich schnell gefahren ... Wenn Neuengland irgendwas im Überfluss hat, dann sind es solche Straßen mit Zickzackkurven.«

Krista war wirklich fertig, wie Scott an ihrem Endlosmonolog merkte. Dennoch konnte er sein Lächeln nicht unterdrücken. Ihnen war nichts passiert, Gott sei Dank waren sie unversehrt.

»Wir sind um diese scharfe Kurve gebogen - und da waren sie, Kühe, vielleicht sechzig oder so, überall auf der verdammten Straße. Und ein halbes Dutzend Bauern mit Taschenlampen und Hunden. Die Kühe hatten den Weidezaun niedergetrampelt und waren ausgebrochen. Dem Auto ist nicht viel passiert ... ich meine, ich kann noch damit fahren. Der Kühler ist ein bisschen eingedrückt. Ich bin ins Schleudern geraten und im Straßengraben gelandet. Mein Gott, ich bin mir wie eine Kriminelle vorgekommen. Diese Bauern haben mir ganz schön hässliche Blicke zugeworfen ... Und dann mussten sie das Auto auch noch auf die Straße hieven. Egal, aber um dem noch eins draufzusetzen, musste es auch noch zu regnen anfangen. Regen mit Blitz und Donner, es war ein regelrechter Gewittersturm. Und du weißt ja, wie solche Gewitter Kath zu schaffen machen.«

Während er grinsend im Regen saß, nickte Scott vor sich hin. Bei schlimmen Gewittern fiel Kath in die Verhaltensweisen eines fünf oder sechs Jahre jüngeren Mädchens zurück.

»Jedenfalls war ich fix und fertig. Deshalb hab ich einen Bauern gefragt, wie weit es zum nächsten Motel ist. Er sah so aus, als würde er mir lieber erzählen, ich solle ... na ja, du kannst es dir sicher ausmalen ... Aber er hat's mir dann trotzdem gesagt. Also sind wir losgefahren, wobei ich wie Espenlaub gezittert hab, nachdem wir die Kuh erwischt hatten. Und Kath war völlig verängstigt und verhielt sich wie eine Dreijährige.«

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Грегори Киз , Эдвард Ли

Фантастика / Ужасы / Фэнтези