Читаем Der Cartoonist полностью

Ach komm schon, drängte ihn eine innere Stimme. Du weißt doch, warum du in Wirklichkeit hier bist.

Scott holte die Zeichnungen aus der Hemdtasche - es war dasselbe Hemd, das er seit achtundvierzig Stunden Tag und Nacht getragen hatte - und faltete sie sorgfältig auseinander.

Ja, er glaubte zu wissen, warum er jetzt hier und nicht im Krankenhaus war, um dort die nötigen Dinge zu veranlassen. Es lag an diesen verdammten Zeichnungen und den bohrenden Fragen, die deren Existenz aufwarfen.

Als er auf die Zeichnungen blickte, wurde ihm eiskalt ums Herz.

Irgendetwas war auf die Windschutzscheibe des Volvo geprallt, so viel war sicher. Es war die einzige Erklärung für das Glas im Innenraum des Wagens. Es hätte ja etwas so Simples wie ein Steinschlag oder ein herausragender Ast sein können, aber Scott hatte im Wagen nichts entdeckt, das darauf hindeutete. Es gab auch keine Anzeichen dafür, dass irgendein großes Tier, beispielsweise eine Kuh wie bei Kristas erstem Unfall , in die Scheibe gekracht wäre. Es gab keine Hufspuren auf der Motorhaube, keine Fellbüschel an den ausgezackten Rändern der Windschutzscheibe, keine eingetrockneten Pfützen von Tierblut.

Doch das, was Scott wie ein Magengeschwür plagte, war der Grabstein auf der Zeichnung. Als er die Blätter in Ottawa zum ersten Mal betrachtet hatte, waren ihm nur die offensichtlich stimmigen Details ins Auge gefallen: der Wagen, der eindeutig ein Volvo war, die Frau und das Kind im Innenraum.

Die Fassungslosigkeit und der Schock, mit dem er auf Holleys Mitteilung reagiert hatte, der Wagen sei auf eine Friedhofsmauer geprallt, waren in den ersten Stunden nach diesem Gespräch nur unterschwellig präsent gewesen. Als sie später in Holleys abgedunkeltem Büro gesessen hatten, war die plötzliche Einsicht wie ein Schlag ins Genick gewesen. Allerdings hatte dieser Schlag einen Mann getroffen, der sowieso schon ohnmächtig und blutend am Boden lag. Erst als er in Holleys Mercedes vor der Texaco-Werkstatt gewartet hatte, begann die Erkenntnis in seinem Inneren zu arbeite aber selbst da hatte Kaths plötzliche Genesung den Gedanke vorübergehend verdrängt.

Doch als er letzte Nacht hellwach auf der Intensivstation gesessen hatte, war ihm die ganze Sache nach und nach ins Bewusstsein gesickert. Dass der Volvo tatsächlich auf eine Friedhofsmauer geprallt war, legte auf ebenso unheimliche wie faszinierende Weise nahe, dass der Friedhof auf der Zeichnung der von Hampton Meadow war; genau jener Friedhof, an dessen Einfriedung Krista den Tod gefunden hatte. Deshalb richtete sich Scotts Augenmerk jetzt fast zwanghaft auf den Grabstein und dessen Inschrift. Bis auf drei, vier lesbare Buchstaben, die sein Interesse geweckt hatten, war darauf nichts zu entziffern gewesen.

Gab es auf dem Friedhof von Hampton Meadow einen solchen Grabstein? Und falls ja, dann ... was? Und wie hatte sich der Unfall abgespielt? Warum hatte man ihm keine Untersuchungsergebnisse vorgelegt? Die Erklärungen, die Holley angeboten hatte - Krista sei vielleicht am Lenkrad eingeschlafen oder habe wegen zu hoher Geschwindigkeit womöglich die Herrschaft über den Wagen verloren -, waren angesichts der Glasscherben im Wageninneren offenkundig unzureichend. Scott wusste, dass Krista gern schnell fuhr, aber er konnte nicht glauben, dass sie unkonzentriert gefahren war, nicht mit Kath im Wagen. Und die von der Polizei mit der Untersuchung beauftragten Automechaniker hatten die Möglichkeit irgendeines bedeutsamen technischen Versagens ausgeschlossen.

Jetzt beschäftigte ihn mit nervtötender Hartnäckigkeit die Frage, wie es passiert sein konnte - noch mehr sogar als die lähmende Einsicht, dass Krista tot war. Enthielten die Zeichnungen irgendeinen geheimen Schlüssel dazu? Soweit es Scott betraf, hegte er keinerlei Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeichners. Die Vorhersagen, die der Alte auf bizarre Weise schwarz auf weiß festgehalten hatte, waren bislang bis aufs i-Tüpfelchen genau eingetroffen. Und solange eine Chance bestand, dass die Zeichnungen ihm noch mehr erraten konnten, fühlte sich Scott gezwungen, dem nachzugehen.

Nach einer weiteren schlaflos verbrachten Nacht hatte er bei Morgendämmerung genau gewusst, was er tun musste. Nachdem er Kath kurz geweckt hatte - nur um sich davon zu überzeugen, dass sie auch wirklich wieder aufwachte -, war er ins Foyer gegangen. Mit ein wenig Überredungskunst hatte er den Mann in der Telefonzentrale dazu gebracht, ihm einen Beeper mit großer Reichweite zu leihen und aufzuschreiben, dass Scott bei der geringsten Veränderung im Zustand seiner Tochter zu benachrichtigen sei. Er hatte ein Taxi zu der Hertz-Niederlassung in der Innenstadt genommen, den Ford Pinto gemietet... und jetzt war er hier.

Scott verstaute die Zeichnungen wieder in der Hemdtasche, legte einen Gang ein und lenkte den Pinto durch die matschige Auffahrt.

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