Sie kamen heraus. Handke stand schon draußen. »Blockältester!« schnauzte Weber.
»Es war befohlen, die Türen zu schließen! Wer hat sie geöffnet?«
»Die Türen sind alt. Die Flüchtlinge haben das Schloß losgerissen, Herr Sturmführer.«
»Quatsch! Wie können sie das?« Weber bückte sich über das Schloß. Es hing lose in dem verrotteten Holz. »Sofort ein neues Schloß anbringen! Hätte längst gemacht werden sollen! Warum ist das nicht früher getan worden?«
»Die Türen werden nie verschlossen, Herr Sturmführer. Die Leute haben keine Latrine in der Baracke.«
»Einerlei. Sorgen Sie dafür.« Weber drehte sich um und ging die Straße hinauf, hinter den Flüchtlingen her, die sich nicht mehr wehrten.
Handke betrachtete die Sträflinge. Sie erwarteten einen seiner Ausbrüche. Aber es kam keiner.
»Schafsköpfe«, sagte er. »Seht zu, daß ihr den Dreck hier fortkriegt.«
Dann wandte er sich an Berger. »Das hättet ihr wohl nicht gerne gesehen, wenn die Baracke genau untersucht worden wäre, was?«
Berger erwiderte nichts. Er blickte Handke ausdruckslos an. Handke lachte kurz auf.
»Haltet mich für dumm, wie? Ich weiß mehr, als du glaubst. Und Ich kriege euch noch! Alle! Alle euch hochnäsigen politischen Idioten, verstehst du?«
Er stampfte hinter Weber her. Berger drehte sich um. Goldstein stand hinter ihm.
»Was mag er damit meinen?«
Berger hob die Schultern. »Wir müssen auf jeden Fall sofort Lewinsky benachrichtigen. Und die Versteckten heute anderswo unterbringen. Vielleicht geht es in Block 20. 509 weiß da Bescheid.«
XVIII