Читаем Der Funke Leben полностью

Lewinsky ging dicht neben Werner. Er war aufgeregt. »Wo hast du es hingetan?« fragte er, ohne die Lippen zu bewegen.

Werner machte eine kleine Bewegung und drückte den Arm an die Rippen.

»Wer hat es gefunden?«

»Münzer. An derselben Stelle.«

»Dieselbe Marke?«

Werner nickte.

»Haben wir jetzt alle Teile?«

»Ja. Münzer kann sie im Lager montieren.«

»Ich habe eine Handvoll Patronen gefunden. Konnte nicht sehen, ob sie passen. Mußte sie rasch wegstecken. Hoffe, sie passen.«

»Wir werden sie schon gebrauchen können.«

»Hat sonst noch jemand was?«

»Münzer hat noch Revolverteile. «

»Lagen sie an derselben Stelle wie gestern?«

»Ja.«

»Jemand muß sie dahin gelegt haben.«

»Natürlich. Jemand von außen.«

»Einer von den Arbeitern.«

»Ja. Es ist jetzt das drittemal, daß was da war. Kein Zufall.«

»Kann es einer von den Unseren gewesen sein, die im Munitionswerk aufräumen?«

»Nein. Sie sind nicht herübergekommen. Wir würden es auch wissen. Es muß jemand von außen sein.«

Die Untergrundbewegung des Lagers hatte schon seit längerer Zeit versucht, Waffen zu bekommen. Sie erwartete einen Endkampf mit der SS und wollte wenigstens nicht ganz wehrlos sein. Es war fast unmöglich gewesen, Verbindungen zu bekommen; aber seit dem Bombardement hatte das Aufräumkommando plötzlich an bestimmten Stellen Waffenteile und Waffen gefunden.

Sie waren unter Schutt versteckt gewesen und mußten von Arbeitern dorthin placiert worden sein, um in der Unordnung der Zerstörung gefunden zu werden. Diese Funde waren der Grund dafür, daß das Aufräumkommando plötzlich mehr Freiwillige hatte als sonst. Es waren alles verläßliche Leute.

Die Häftlinge passierten eine Wiese, die mit Stacheldraht eingefriedet war. Zwei Kühe mit weißrotem Fell kamen dicht an den Draht und schnoberten. Eine muhte. Ihre friedlichen Augen glänzten. Fast keiner der Gefangenen sah hin; es machte sie nur noch hungriger, als sie schon waren.

»Glaubst du, daß sie uns heute vor dem Wegtreten untersuchen werden?«

»Warum? Sie haben es gestern doch auch nicht getan. Unser Kommando war nicht in der Nähe der Waffenabteilung. Nach dem Aufräumen außerhalb des Munitionswerkes untersuchen sie gewöhnlich nicht.«


»Man weiß nie. Wenn wir die Sachen wegwerfen müssen -«

Werner blickte gegen den Himmel. Er leuchtete in Rosa und Gold und Blau. »Es wird ziemlich dunkel sein, wenn wir ankommen. Wir müssen sehen, was passiert. Hast du deine Patronen gut eingewickelt?«

»Ja. In einem Lappen.«

»Gut. Wenn etwas geschieht, gib sie nach rückwärts zu Goldstein. Der gibt sie weiter zu Münzer.

Der zu Remme. Einer von ihnen wird sie wegwerfen. Wenn wir Pech haben und die SS an allen Seiten ist, laß sie in der Mitte der Gruppe fallen, wenn es nötig ist. Wirf sie nicht zur Seite. Sie können dann keinen Bestimmten fassen. Ich hoffe, daß das Kommando vom Baumroden gleichzeitig mit uns ankommt. Müller und Ludwig wissen dort Bescheid. Beim Einrücken wird ihre Gruppe ein Kommando falsch verstehen, wenn wir untersucht werden, und in unsere Nähe kommen und die Sachen aufnehmen.«

Die Straße machte eine Kurve und näherte sich in einer langen, geraden Linie wieder der Stadt.

Schrebergärten mit Holzlauben säumten sie ein. Leute in Hemdsärmeln arbeiteten darin. Nur wenige blickten auf. Sie kannten die Häftlinge schon. Der Geruch von aufgebrochener Erde kam von den Gärten herüber. Ein Hahn krähte.

Schilder für Automobilisten standen am Rande: Achtung, Kurve. Siebenundzwanzig Kilometer bis Holzfelde.

»Was ist denn das da hinten?« fragte Werner plötzlich. »Ist das schon das Baumkommando?«

Weit vor ihnen auf der Straße sahen sie eine dunkle Masse von Menschen. Sie war so weit, daß man nicht erkennen konnte, wer es war. »Wahrscheinlich«, sagte Lewinsky.

»Sie sind früher als wir. Vielleicht holen wir sie noch ein.«

Er drehte sich um. Hinter ihnen wankte Goldstein. Er hatte die Arme um die Schultern von zwei Mann gelegt und schleppte sich dahin. »Kommt«, sagte Lewinsky zu den beiden, die ihn trugen.

»Wir werden euch ablösen. Nachher, vor dem Lager, könnt ihr ihn wieder nehmen.«

Er nahm Goldstein von der einen Seite, und Werner stützte ihn von der anderen.

»Mein verdammtes Herz«, keuchte Goldstein. »Vierzig Jahre alt und das Herz kaputt.

Zu idiotisch.«

»Warum bist du mitgekommen?« fragte Lewinsky. »Du hättest zur Schuhabteilung abgeschoben werden können.«

»Wollte einmal sehen, wie es außerhalb des Lagers ist. Frische Luft. War ein Fehler.«

Goldstein grinste mühsam über sein graues Gesicht.

»Du wirst dich erholen«, sagte Werner. »Laß dich ruhig über unsere Schultern hängen.

Wir können dich gut tragen.«

Der Himmel verlor den letzten Glanz und wurde fahler. Blaue Schatten stürzten von den Hügeln herab. »Hört zu«, flüsterte Goldstein. »Steckt, was ihr bei euch habt, in meine Sachen. Wenn sie untersuchen, werden sie euch untersuchen und vielleicht die Bahren auch. Aber uns Schlappmacher werden sie nicht kontrollieren. Wir sind einfach zusammengeklappt. Uns werden sie so durchlassen.«

»Wenn sie untersuchen, werden sie alle untersuchen«, sagte Werner.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Чудодей
Чудодей

В романе в хронологической последовательности изложена непростая история жизни, история становления характера и идейно-политического мировоззрения главного героя Станислауса Бюднера, образ которого имеет выразительное автобиографическое звучание.В первом томе, события которого разворачиваются в период с 1909 по 1943 г., автор знакомит читателя с главным героем, сыном безземельного крестьянина Станислаусом Бюднером, которого земляки за его удивительный дар наблюдательности называли чудодеем. Биография Станислауса типична для обычного немца тех лет. В поисках смысла жизни он сменяет много профессий, принимает участие в войне, но социальные и политические лозунги фашистской Германии приводят его к разочарованию в ценностях, которые ему пытается навязать государство. В 1943 г. он дезертирует из фашистской армии и скрывается в одном из греческих монастырей.Во втором томе романа жизни героя прослеживается с 1946 по 1949 г., когда Станислаус старается найти свое место в мире тех социальных, экономических и политических изменений, которые переживала Германия в первые послевоенные годы. Постепенно герой склоняется к ценностям социалистической идеологии, сближается с рабочим классом, параллельно подвергает испытанию свои силы в литературе.В третьем томе, события которого охватывают первую половину 50-х годов, Станислаус обрисован как зрелый писатель, обогащенный непростым опытом жизни и признанный у себя на родине.Приведенный здесь перевод первого тома публиковался по частям в сборниках Е. Вильмонт из серии «Былое и дуры».

Екатерина Николаевна Вильмонт , Эрвин Штриттматтер

Проза / Классическая проза
В круге первом
В круге первом

Во втором томе 30-томного Собрания сочинений печатается роман «В круге первом». В «Божественной комедии» Данте поместил в «круг первый», самый легкий круг Ада, античных мудрецов. У Солженицына заключенные инженеры и ученые свезены из разных лагерей в спецтюрьму – научно-исследовательский институт, прозванный «шарашкой», где разрабатывают секретную телефонию, государственный заказ. Плотное действие романа умещается всего в три декабрьских дня 1949 года и разворачивается, помимо «шарашки», в кабинете министра Госбезопасности, в студенческом общежитии, на даче Сталина, и на просторах Подмосковья, и на «приеме» в доме сталинского вельможи, и в арестных боксах Лубянки. Динамичный сюжет развивается вокруг поиска дипломата, выдавшего государственную тайну. Переплетение ярких характеров, недюжинных умов, любовная тяга к вольным сотрудницам института, споры и раздумья о судьбах России, о нравственной позиции и личном участии каждого в истории страны.А.И.Солженицын задумал роман в 1948–1949 гг., будучи заключенным в спецтюрьме в Марфино под Москвой. Начал писать в 1955-м, последнюю редакцию сделал в 1968-м, посвятил «друзьям по шарашке».

Александр Исаевич Солженицын

Проза / Историческая проза / Классическая проза / Русская классическая проза