Читаем Die Kinder der Erde полностью

»Kindisch?« fragte Luet. »So ist es mir gar nicht vorgekommen. Er hat sich schon öfter so benommen.«

»Ich habe es bei ihm noch nie erlebt. Und es war gar nicht komisch.«

»Für ihn schon«, sagte Luet. »Und für mich eigentlich auch.«

»Ich verstehe ihn überhaupt nicht«, sagte Chveja.

»Natürlich nicht«, sagte Luet. »Er ist dein Vater.«

Chveja hatte die Treppe fast erreicht, als Luet die richtige Antwort auf Chvejas richtige Frage einfiel. »Veja, meine Liebe, es ist ganz einfach, wieso du ihn noch nie so gesehen hast. So benimmt er sich, wenn er glücklich ist.«

Chveja runzelte die Stirn, nickte nachdenklich, schwang sich dann auf das Treppengeländer und rutschte wie ein Kind hinab. »Sei vorsichtig!« rief Luet ihr nach. »Vergiß nicht, daß du schwanger bist!«

»Ach, Mutter!« rief Chveja zurück, und ihre Stimme hallte durch jede Etage des Schiffes.

Und sie kritisiert ihren Vater, weil er sich kindisch benommen haben sollte? Luet schüttelte den Kopf, packte das Geländer und stieg die Treppe eine Stufe nach der anderen hinab.


Poto hing mit dem Kopf nach unten von dem Ast und hatte die Schwingen eng um seinen Körper gelegt, ganz ähnlich wie die Kleidung, die die Alten trugen. Er hörte sich mit geduldigem Schweigen Bobois Strafpredigt an und die aller anderen, die ihre Partei ergriffen hatten. Es waren so viele, aber niemand stellte sich auf Potos Seite. pTos Frau, Iguo, hätte gern für ihn gesprochen; aber es war einer Frau verboten, unter solchen Umständen zu sprechen, ganz einfach, weil jeder wußte, was sie sagen würde. Sie stand kopfüber auf demselben Ast wie Poto, schwieg aber.

Obwohl Poto allein stand, sprachen zwei Dinge für ihn. Erstens wußte hier jeder, was man seinem Ander-Ich schuldig war. Boboi konnte so viele Argumente vorbringen, wie sie wollte — pTo ist bestimmt tot; die Alten sind bereits wütend, also provozieren wir sie nicht noch mehr; die Alten haben pTos Leiche nur mitgenommen, um sie den Teufeln zum Fraß vorzuwerfen —, doch im Herzen eines jeden Mannes und einer jeden Frau, die an dieser Versammlung teilnahmen, regten sich die tiefen und komplizierten Gefühle, die jeder seinem oder ihrem Ander-Ich entgegenbrachte. Potos Gefühle hingegen waren wesentlich unklarer. pTo war gegen Potos ausdrücklichen Rat hinabgeflogen; und ebenfalls gegen Potos Rat war er den Alten dann allein gegenübergetreten, um ihnen das gestohlene Getreide zurückzugeben. Aber pTo war auch sein Ander-Ich, und als Poto sah, wie der wütende bärtige Riese pTos Körper wie Anmachholz brach und zerriß, hätte Poto am liebsten aufgeschrien und wäre zu dem Alten geflogen, obwohl dies den sicheren Tod bedeutet hätte und streng verboten war. Wenn man den Gefangenen nicht retten kann, gibt man ihnen keinen zweiten. Poto hatte versucht, die Gesetze und Weisheiten des Volkes zu befolgen; andere lobten ihn hinterher dafür, daß er Ruhe bewahrt hatte, aber das war für ihn nur ein geringer Trost. pTo, du Narr! rief er insgeheim. Und dann: pTo, mein Ander-Ich, hätte ich doch nur für dich sterben können!

Denn hatte das Schicksal nicht vorgesehen, daß eigentlich Poto hätte sterben sollen? Als sie zwei Jahre alt gewesen waren — zu groß, daß ihre Eltern einen von ihnen allein tragen konnten —, waren die Teufel auf ihrem Raubzug gekommen und hatten das Versteck der Familie gefunden. Ohne das geringste Zögern hatten beide Eltern pTos Füße ergriffen und ihn zu der hohen Zuflucht getragen. Es war ein langer Flug. Poto war allein auf dem Ast, und ein Wühler kletterte behende zu ihm hinauf. Da Poto wußte, daß seine Eltern sein Ander-Ich und nicht ihn gewählt hatten, wäre er beinahe geblieben, wo er war. Warum sollte er Wert auf sein Leben geben, wenn es für seine Eltern keinen Wert hatte? Aber der Überlebenswille war zu stark. Und da war auch noch pTos Ruf, als seine Eltern ihn davongetragen hatten. »Lebe, kleine Seele!« hatte er geschrien. Für seine Eltern war Poto nichts, also würde er für sie nicht leben. Aber er würde für pTo leben.

Also krabbelte er auf das entfernteste Ende des Astes. Der Teufel lachte über ihn und stieg dann langsam und vorsichtig auf den Ast. Er neigte sich unter seinem Gewicht immer tiefer. Poto sah, daß unter dem Ast ein anderer Teufel wartete, bereit, ihn zu ergreifen, sobald er tief genug sank.

Der Teufel unter ihm sprang, und seine scharfen Wühlhände streiften Potos Kopf. Bei einer solchen Gefahr reagierten viele Kinder dermaßen entsetzt, daß sie zu fliegen versuchten, doch so kleine und schwache Schwingen konnten sie nicht tragen, und die Teufel machten sich einen Spaß daraus, sie zu verfolgen, während sie dicht über dem Boden flatterten und taumelten. Diejenigen, die zu fliegen versuchten, wurden stets gefangen und in die Tunnels der Teufel gebracht, wo sie dann bei schrecklichen, barbarischen Festen verzehrt wurden.

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