»Ja«, sagte er. »Einige ihrer … Gedanken der Verehrung sind … schlichtweg pornographisch. Ich meine, wie sie von den Statuen denken. Wir haben gesehen, daß die meisten von ihnen abgescheuert sind. Manche sind nur noch bloße Tonklumpen. Sie beten, indem sie die Statuen überall an ihren Körpern reiben.«
»Das ist sehr hilfreich«, sagte Schedemei. »Dieses Verhaltensmuster kenne ich weder von Ratten noch von irgendwelchen anderen Nagetieren. Habt ihr bei euren Studien je so etwas gesehen?«
»Du bist die Biologin, Schedja«, sagte Huschidh. »Wenn du es nicht kennst, kannst du dich darauf verlassen, daß
»Da wir gerade bei dem Thema sind,
»Fühlst du dich unsicher, mein Schatz?« fragte Nafai mit spöttischer Besorgnis.
»Du bist hier«, sagte Volemak, »weil du du bist. Für das, was ich im Sinn habe, muß nicht jeder spezialisiert sein. Und du kommunizierst mit der Überseele besser als jeder andere.«
»Nicht, wenn ihr den Index benutzt«, erwiderte Luet. »Ich habe hier nichts zu suchen.«
»Halt den Mund, Lutja«, sagte Huschidh fröhlich. »Mit deinen Selbstzweifeln verschwendest du nur unsere Zeit.«
»Habe Geduld«, sagte Volemak. »Ich werde gleich zur Sache kommen, und dann wirst du schon verstehen.« Er löschte Schedemeis Darstellungen vom Bildschirm und ersetzte sie durch eine Landkarte der unmittelbaren Umgebung. »Hier sind
»Besonders, wenn sie mal wieder Lust auf eine Entführung haben«, sagte Issib.
»Ich befürchte, das könnte zu einem unglücklichen Ende führen«, sagte Volemak. »Zuerst einmal werden wir natürlich der Spezies näherstehen, die wir besser begreifen, und das könnte ein ernster Fehler sein. Zweitens — und dieser Punkt ist vielleicht noch wichtiger — werden die Engel mit Sicherheit davon ausgehen, daß wir den Wühlern näherstehen und daher alles, was wir tun, mit Argwohn betrachten. Vielleicht sogar mit Feindseligkeit. Versteht ihr das Problem?«
Issib nickte. »Du möchtest, daß einige von uns dort hinauf ziehen und bei den Engeln leben.«
»Das hört sich so endgültig an«, sagte Nafai. Diesmal knuffte Luet ihn.
»Nicht einige von ihnen, Issja«, sagte Volemak. »Einige von
Issib schaute wütend drein. »Ich nicht«, sagte er. »Nicht mit dem Stuhl.«
Luet verstand ihn. Er hatte diese Jahre in der Wildnis gehaßt, als er körperlich hilflos gewesen war, wenn er nicht in seinem Flugstuhl gesessen hatte. Daß Huschidh ihn hochhob und trug und ihm bei seinen körperlichen Bedürfnissen half, war schon schlimm genug gewesen, als seine Kinder noch klein waren; nun aber würde es eine unerträgliche Erniedrigung sein. Hier, in der Nähe des Schiffes, funktionierten seine Magnetflossen genauso, wie sie in Basilika funktioniert hatten, und verliehen ihm eine beinahe normale körperliche Freiheit. Die würde er nicht aufgeben.
»Hört mich zuerst an«, sagte Volemak. »Ich habe die Sache genau durchdacht, und wenn ihr aufmerksam seid, werdet ihr meinen Schlußfolgerungen zustimmen. Zuerst einmal bin ich der Ansicht, daß wir nicht allzu viele zu den Engeln schicken sollten, weil wir den Großteil unserer Kraft hier brauchen, wo wir die Felder bestellen und die Kolonie gründen. Also werde ich nur zwei Paare und ihre kleinen Kinder zu ihnen schicken. Schedemei kann ich nicht entbehren, weil sie mit den Instrumenten im Schiff arbeitet. Aber ich muß jemanden schicken, der so methodisch vorgeht wie sie und mit dem Index vertraut ist. Und das trifft auf dich zu, Issib.«
»Das trifft auf jeden hier an diesem Tisch und die Hälfte derjenigen zu, die nicht hier sind«, sagte Issib.
»Chveja und Huschidh haben in etwa dieselbe Fähigkeit«, sagte Volemak, »und diese Fähigkeit ist unentbehrlich. Also bleibt die eine hier, und die andere geht.«
»Ojkib ist am besten geeignet, fremde Sprachen zu lernen«, sagte Issib. »Schicke ihn dort hinauf.«
»Ich brauche Ojkib hier unten«, sagte Volemak. »Ich möchte, daß nicht nur Elemak, sondern auch er die Sprache der Wühler erlernt.«