»Wo Mufmuf … wie auch immer … versagt hat, könnte ihn geschwächt haben. Daher können wir davon ausgehen, daß es mindestens eine Fraktion gibt, die die Erde von den Menschen säubern will, vielleicht sogar zwei — Mufjas und die Ränkeschmieder, die die eigentliche Entführung ausgeführt haben. Ich glaube, Elemak könnte sich als nützlich erweisen, eine Verständigung mit den feindseligen Parteien herbeizuführen.«
»Falls er sich dazu bereiterklärt«, sagte Huschidh. »Er ist im Augenblick mit niemandem sehr eng verbunden. Nicht einmal mit Protschnu, da der Junge unbedingt vor seinem Vater damit prahlen mußte, daß
»Hast du diese häusliche Szene gesehen?« fragte Volemak.
»Ich habe von einem Augenzeugen davon gehört.«
»Also ist es Klatsch«, sagte Volemak.
»Klatsch aus erster Hand«, sagte Huschidh. »Sehr zutreffend. Von bester Qualität.«
Volemak lächelte und wiederholte dann nachdrücklich: »Klatsch.«
Nafai ergriff das Wort. »Ich glaube, Elemak bietet sich geradezu an, mit den Wühlern zu arbeiten.«
»Nicht nur einer wird sich darum kümmern«, sagte Volemak. »Und tue uns allen einen Gefallen, Nafai. Hänge nicht an die große Glocke, daß du dich dafür ausgesprochen hast, Elemak diesen Auftrag zu erteilen.«
Nafai nickte. Plötzlich war er ganz ernst geworden. Doch Luet war nicht beeindruckt. Sie wußte, daß er verstandesmäßig begriff, wie schlecht die Idee war, nett zu Elemak sein zu wollen. Erst gestern hatte Luet es ihm erneut klarzumachen versucht, und er hatte sie unterbrochen und es ihr erklärt. »Ich weiß, Elemak betrachtet mein Bemühen, ihm Autorität zu geben, nicht als Vertrauen oder Freundlichkeit, sondern als Herablassung und Schadenfreude. Aber es ist keine Schadenfreude und keine Herablassung, Luet. Ich bewundere seine Fähigkeiten wirklich und bin davon überzeugt, daß er jede Aufgabe, die man ihm überträgt, mit Bravour bewältigen wird. Ich kann doch nicht dafür, daß ich ihm die Hand reichen will.«
»Aus deiner Warte sieht es so aus, als würdest du ihm die Hand reichen«, erklärte Luet geduldig — zum fünfzigstenmal, da war sie sicher. »Von seiner Warte aus streust du ihm Salz in die Wunde.«
Er hätte bei jedem Thema, bei dem es um Elemak ging, einfach den Mund halten sollen; das wußte Nafai, aber er hielt es einfach nicht durch. »Dann werden alle glauben, ich wäre eingeschnappt oder wolle nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ich möchte
»Kannst du mir nicht einfach vertrauen?« fragte Luet. »Kannst du mir nicht einfach vertrauen und
Er hatte ihr — erneut — seinen ernsten Schwur geleistet, daß er nichts mehr zu oder über Elemaks Rolle in der Gemeinschaft sagen würde. Und jetzt hatten sie sich zu diesem Treffen zusammengefunden, keinen Tag, nachdem sie ihn zum letztenmal darum gebeten und er das Versprechen ihr gegenüber erneuert hatte. Und nun tat er genau das, was zu unterlassen er ihr versprochen hatte.
Volemak kam zum eigentlichen Thema zurück. »Auf jeden Fall wird nicht nur eine Person mit den Wühlern arbeiten. Wir müssen so viele verschiedene Perspektiven wie möglich haben — selbst, wenn wir nur Getreide anbauen und uns Nahrung besorgen und Vorräte für die Trockenzeit einlagern. Aber das alles ist nur eine Einleitung. Schedemei hat um dieses Treffen gebeten. Ich vermute, sie hat einen Bericht über die Biologie der Wühler und Engel fertiggestellt, und das wäre ein ausgezeichneter Anfang.«
»Eigentlich ist es kein Bericht«, sagte Schedemei. »Es ist eher eine Liste von Fragen. Die erste Untersuchung hat ergeben, daß die Wühler und Engel wie alle anderen Tiere und Pflanzen, die wir seit unserer Ankunft untersucht haben, die normalen evolutionären Veränderungen gegenüber ihren Vorfahren von vor vierzig Millionen Jahren aufweisen. Wühler waren eine Spezies von Feldratten, die im südlichen Mexiko vorkamen, und Engel waren eine ganz normale Fledermausspezies. Die genetischen Abweichungen liegen in einer Größenordnung von jeweils nur fünf Prozent gegenüber dem Original. Es wird Jahre dauern, bevor wir auch nur daran denken können, die fossilen Überreste zu untersuchen. Aber hier könnt ihr sehen, wie der Wühlerkörper sich verändert hat, um einen schwereren Kopf tragen zu können. Und die Hände haben sich weiterentwickelt, um große, schwere Werkzeuge handhaben zu können — ohne die derbe Kraft zu verlieren, die man zum Graben, Klettern und — wie ich hinzufügen muß — Töten ohne Werkzeuge braucht.«