»Nafai?« sagte Elemak. Dann brüllte er: »Nafai! Nafai! Nafai! Ihr habt darauf vertraut, daß es
Für einen Augenblick verspürte Eiadh die Erregung, endlich mit der Wahrheit herausgeplatzt zu sein, es endlich diesem stolzen Mann heimgezahlt zu haben, der ihr Leben in all diesen Jahren so verwickelt gestaltet hatte.
Dann sah sie etwas, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Seine Schultern sackten hinab. Er erbleichte sichtlich. Er schaute niemanden an, begegnete keinem Blick. Er drehte sich einfach um und ging in den Wald.
»Es tut mir leid, Elja«, rief sie ihm nach. »Ich war wütend! Ich habe es nicht so gemeint.«
Aber sie wußte, daß sie es
Er kam am nächsten Tag zurück. Ruhig, bezwungen. Ein anderer Mensch. Ein gebrochener Mann. Als sie allein im Haus waren, versuchte Eiadh, sich bei ihm zu entschuldigen, doch er ging einfach hinaus und hörte sie nicht an. Sie teilten ihr Bett, doch er griff nie wieder nach ihr. Er antwortete den Kindern, wenn sie ihm Fragen stellten, und manchmal spielte er mit ihnen und lachte und lächelte wie in alten Zeiten. Doch er kam zu keinem der Treffen der Erwachsenen, und wenn Eiadh versuchte, ihn in Gespräche über ihren eigenen Haushalt zu verwickeln, antwortete er stets mit denselben Worten. »Was immer du willst«, sagte er. »Es ist mir egal.«
Und es war ihm gleichgültig; diesen Eindruck erweckte er zumindest. Er machte seine Arbeit auf den Feldern, unterbreitete aber keine Vorschläge mehr, was andere tun sollten. Er tat einfach, was man ihm auftrug. Er arbeitete hart, sogar bis zur Erschöpfung. Aber er schien noch immer unsichtbar zu sein.
Ich habe ihn getötet, dachte Eiadh.
Oder vielleicht, nur vielleicht, habe ich den ersten Schritt zu seiner Heilung getan.
Sie beschloß, sich an diese Hoffnung zu klammern. Diese verwirrende, stille, zurückgezogene Persönlichkeit war lediglich ein Stadium seiner Entwicklung zu einem reifen, klugen, beherrschten und guten Mann.
Zu einem Mann wie Nafai.
12
Freunde
Schedemei bat Volemak um ein Treffen all jener, die mit den beiden intelligenten Spezies zu tun hatten. »Wir müssen einige Entscheidungen treffen«, sagte sie, und als sie die Abendmahlzeit eingenommen hatten, versammelten sie sich in der Schiffsbibliothek: Volemak und Schedemei natürlich, und dazu Nafai und Luet, Issib und Huschidh sowie Ojkib und Chveja. »Ich habe Elemak eingeladen«, erklärte Volemak, »weil er auf Harmonie soviel Erfahrung im Umgang mit fremden Kulturen und Herrschern hatte. Er wollte nicht kommen, aber ich werde ihn trotzdem bitten, wenigstens mit den Wühlern zu arbeiten. Sie sitzen ja praktisch auf uns …«
»Eigentlich sitzen wir auf
Volemak hielt geduldig für einen Augenblick inne, als würde er sich insgeheim fragen: Wann wird der Junge endlich erwachsen? Wann wird er lernen, daß man bei so ernsten Gesprächen keine Scherze macht? Luet beugte sich zu Nafai hinüber und stieß mit dem Finger gegen sein Bein. Er grinste sie dumm an.
»Und es ist unbedingt erforderlich«, fuhr Volemak fort, »daß wir eine tragfähige Übereinkunft finden, wie sich unser Zusammenleben gestalten soll. Ich weiß nicht, was ihr davon haltet, aber
»Emeezem«, sagte Ojkib.
»Die Tatsache, daß Emeezem Erfolg gehabt hat, wo … äh …«
»Mufruzhuuzh.«