Читаем Die Kinder der Erde полностью

»Vielleicht sind Kinder nicht so dumm, wie ihr glaubt«, fügte Ojkib hinzu. Das hatte er schon seit langem mal zu einem Erwachsenen sagen wollen, und jetzt schien die richtige Gelegenheit dazu gekommen zu sein.

»Ich glaube gar nicht, daß ihr dumm seid, weder du noch ein anderes …«

Doch bevor sie den Satz beenden konnte, war Ojkib schon zur Tür hinaus und sprang auf der Suche nach den anderen den Korridor entlang. Wenn er nicht dabei war und sie sich die Betten aussuchten, würde er das schlechteste bekommen.

Es sollte sich herausstellen, daß er trotzdem das schlechteste Bett bekam, die untere Koje direkt neben der Tür, wo jeder, der den Gang entlangkam, ihn sofort sah, so daß ihm gar nichts durchgehen würde. Er hatte sich das beste Bett ausgesucht, und da er der erste Junge war, hatte keiner der anderen mit ihm gestritten. Aber dann sah er, wie traurig Motja war, das schlechteste Bett bekommen zu haben — besonders, als Yaja und Zhjat ihn deshalb aufzogen. Also hatte er jetzt das schlechteste Bett, und er wußte, später würde niemand mit ihm tauschen wollen. Zehn Jahre, dachte er. Ich werde zehn lausige Jahre in diesem Bett schlafen müssen.

6

Der häßliche Gott

Emeez’ Mutter führte sie zu der heiligen Höhle, als sie sechs Jahre alt war. Es war ein wunderbarer Ort, denn er lag unter der Erde und war trotzdem nicht vom Volk geschlagen worden. Statt dessen wuchs er auf diese Art und Weise, ein Geschenk der Götter; sie hatten die Höhle geschaffen, und deshalb wurden die Götter hierher gebracht, um angebetet zu werden.

Die Höhle war seltsam, ganz rauh und naß statt trocken und mit glatten Wänden wie die Höhlen der Stadt. Kalkwasser tropfte überall. Mutter erklärte Emeez, daß das Wasser mit jedem Tropfen eine winzige Menge Kalk zurückließ, der mit der Zeit dann die gewaltigen Säulen bildete. Aber wie war das möglich? Trugen die Säulen nicht das Dach der Höhle? Was hatte das Dach zu Anfang getragen, wenn die Säulen erst entstanden waren, nachdem das Wasser jahrelang getropft hatte? Aber Mutter erklärte, daß diese Höhle aus Stein bestand. »Die Götter brechen Löcher in den Berg, so, wie wir Steinschichten für unsere Klingen abschlagen«, sagte Mutter. »Sie können ein so breites Steindach in die Höhe halten, daß du selbst mit der hellsten Fackel nicht die andere Seite sehen kannst. Und kein Wind ist so stark, daß er das Dach vom Bau der Götter abreißen könnte.«

Deshalb sind sie wohl auch Götter, dachte Emeez. Sie hatte gesehen, was der Sturm mit dem bergauf gelegenen Ende der Stadt angestellt hatte; er hatte drei Dachbäume abgerissen, so daß Regen und Sonnenlicht dort hineinfielen, wo früher Kinderzimmer und Versammlungsräume gewesen waren. Es hatte Tage gedauert, die Tunnels zu versiegeln und anderswo neue Bauten zu schaffen, um den verlorenen Raum zu ersetzen, und während dieser Zeit hatten zwei Kusinen und drei Nichten bei ihnen gewohnt. Mutter war fast verrückt geworden, und Emeez war es kaum anders ergangen. Sie waren zurückgezogene, ruhige Leute und kamen mit Gschaftlhubern, die sich ständig in ihre Angelegenheiten einmischten, nicht sehr gut zurecht. Oh, was ist das, wollen wir mit so jungen Jahren schon zu weben lernen? Oh, ich wette, du hast dein Herz schon einem jungen Burschen geschenkt, der gerade auf seiner ersten Jagd ist, du hübsches kleines Ding, du.

So eine Verlogenheit. Denn Emeez war kein hübsches kleines Ding. Sie war nicht hübsch. Sie war nicht klein. Und sie war auch kein Ding, obwohl die Leute sie oft so behandelten. Zum einen war sie zu haarig. Männer mochten Frauen mit sehr flaumigem Haar, nicht mit dunklem und grobem, wie sie es hatte. Und ihre Stimme war auch nicht liebreizend. Emeez versuchte, wie Mutter zu klingen, doch sie besaß einfach nicht deren Wohlklang in der Stimme. Als Kusine Issess — hatte es je einen unpassenderen Namen für jemanden gegeben!? — einmal nicht mitbekommen hatte, daß Emeez in der Nähe war, hatte sie zu ihrer dummen Tochter Aamuv gesagt: »Die arme Emeez. Weißt du, sie ist zurückgeblieben. Sie ist genauso haarig wie die auf dem Osthang des Berges. Hoffentlich hat sie keine ihrer anderen Charakterzüge!« Es hieß natürlich, daß die haarigen Osthangier die Herzen und Lebern ihrer Feinde aßen, und einige behaupteten sogar, daß sie ihre Feinde einfach aufspießten und vollständig brieten. Ungeheuer. Und das dachten die Leute auch von Emeez, weil sie so haarig war.

Tja, sie konnte nichts daran ändern, was auf ihrem Körper wuchs. Zumindest war es keine schreckliche Pilzinfektion wie die, die den armen Bomossoss so fürchterlich stinken ließ. Er war ein mächtiger Krieger, aber wegen des Körpergeruchs konnte es niemand so richtig genießen, wenn er in der Nähe war. Sehr traurig, dachte Emeez. Die Götter machen mit uns, was sie wollen. Wenigstens stinke ich nicht.

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