Читаем Die Kinder der Erde полностью

Emeez war wütend geworden. Sie stand auf und schaute sich die Götter genauer an. Sie kam nicht dagegen an — die übermäßig verehrten Götter waren einfach nicht interessant. Die makellosen, komplizierten hingegen faszinierten sie. Vielleicht war das ihr ganzes Problem — sie wurde von den Göttern mit schlechtem Ruf angezogen, und deshalb war sie mit Häßlichkeit geschlagen, weil die wirklich einflußreichen Götter wußten, daß sie Emeez nicht gefallen würden. Aber war es nicht schrecklich, sie von Geburt an für eine Sünde zu bestrafen, die sie erst mit sechs Jahren begehen würde — nur zwei Jahre, bevor sie zu einer Frau wurde?

Na ja, da ich schon bestraft worden bin, sagte sich Emeez, werde ich mir keinen Zwang antun und mir die Strafe auch verdienen. Ich werde den schönsten, den am wenigsten verehrten Gott von allen suchen und zu meinem Liebsten machen.

Also begann sie fleißig nach einem zu suchen, der in perfektem Zustand war. Doch natürlich waren alle Götter zumindest ein bißchen verehrt worden. Emeez fand zwar einige, die teilweise noch wunderbare Einzelheiten zeigten, aber keiner von ihnen war völlig unbeschädigt.

Bis sie den erstaunlichsten Gott von allen fand, in der hintersten Ecke eines kleinen Nebenraums. Er sah gar nicht aus wie die anderen. Eigentlich sah er nicht mal wie ein Tier aus. So etwas hatte Emeez noch nie gesehen. Seine Form war absolut makellos. Sie war nirgendwo geglättet worden — und das bedeutete, daß er niemals von jemandem verehrt worden war.

Na ja, sagte Emeez zu dem häßlichen Gott. Ich werde dich jetzt verehren. Und ich werde dich auf die beste Art und Weise verehren, nicht wie die anderen. Ich werde dich nicht ablecken oder reiben, oder welche Abscheulichkeit man mit den anderen schlammigen Göttern auch immer anstellt. Ich werde dich verehren, indem ich dich ansehe und sage, daß du wunderschön geformt bist.

Natürlich handelte es sich um eine wunderschöne Statue eines erstaunlich häßlichen Geschöpfs. Oder besser gesagt, nur um den Kopf des Geschöpfs. Es hatte einen Mund wie ein Mensch und zwei Augen wie ein Mensch, aber die Nase zeigte nach unten, und sein Kiefer war erstaunlich spitz, und am unteren Ende des Kopfes wurde er immer schmaler, bis der Hals dann viel, viel dünner als der Kopf war. Wie konnte es einen so gewaltigen Kopf auf einem so dünnen Hals aufrecht halten? Und warum hatte ein dummes Stück Himmelsfleisch auch nur daran gedacht, etwas zu schaffen, das nie jemand gesehen hatte?

Als Emeez genauer darüber nachdachte, war die Antwort auf die letzte Frage natürlich offensichtlich. Das Himmelsfleisch hatte diesen Kopf geformt, weil der Gott so aussah.

Nein. Welcher Gott wollte schon so aussehen?

Außer — und das war ein erstaunlicher Gedanke — außer, die Götter konnten nichts daran ändern, wie sie aussahen. Außer, dieser Gott war wie sie und wuchs als häßliches Wesen auf. Dennoch war er nicht der Ansicht, er habe nicht das Recht, zu einer Statue gemacht und verehrt zu werden. Deshalb hatte dieser Gott ein Himmelsfleisch dazu gebracht, seinen Kopf zu schnitzen. Doch als der dann hier herunter geschafft worden war, hatte keine Seele ihn je verehrt, und er war in einer dunklen Ecke gelandet. Aber jetzt habe ich dich gefunden, dachte Emeez, und ich mag zwar häßlich sein, aber ich bin die einzige Verehrerin, die du je gehabt hast. Also sag mir jetzt ja nicht, du weist mich zurück!

›Ich akzeptiere dich.‹

Sie hörte es so klar und deutlich, als hätte jemand hinter ihr gesprochen. Sie drehte sich um und sah nach, doch es war niemand in diesem dunklen Raum, niemand außer ihr.

»Hast du mit mir gesprochen?« flüsterte sie.

Es erfolgte keine Antwort. Doch als Emeez die häßliche, wunderschöne Statue betrachtete, erkannte sie plötzlich etwas. Etwas so wichtiges, daß sie es sofort Mutter sagen mußte. Emeez lief aus dem Raum und den Hauptpfad hinauf, bis sie das Zimmer erreichte, in dem sich ihre Mutter und die Priesterin angeregt unterhielten. »Wie ich sehe, fühlst du dich besser, Emeez«, sagte Mutter und tätschelte ihren Kopf.

»Mutter, ich muß dir sagen …«

»Später«, unterbrach Mutter sie. »Wir haben gerade etwas Wunderbares beschlossen, das dich betrifft …«

»Mutter, ich muß es dir jetzt sagen.«

Mutter schaute peinlich berührt und verärgert drein. »Emeez, soll Vleezheesumuunuun etwa glauben, daß ich dich nicht gut erzogen habe?«

Am Namen der Priesterin erkannte Emeez, daß sie eine sehr wichtige und vornehme Person sein mußte, und plötzlich war sie schüchtern. »Es tut mir leid«, sagte sie.

»Ach, das ist schon in Ordnung«, sagte die alte Priesterin. »Es heißt, daß die Haarigen noch die Stimme der Götter hören können.«

Na toll, dachte Emeez. Erzählt mir jetzt ja nicht, daß ich vielleicht als Priesterin enden muß, nur weil ich häßlich bin.

»Was wolltest du uns sagen, Kind?« fragte die Priesterin.

»Ich habe nur … ich habe einen wunderschönen Gott angesehen, nur daß er in Wahrheit häßlich war … und plötzlich wußte ich etwas. Das ist alles.«

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