Читаем Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал полностью

(180r) Den 9. September war gemass Abrede die 9te Zusammenkunfft. Die Russen hielten nochmahls an, dass bis an den Monat Junio des kunfftigen Jahres ein Generalarmistitium mochte eingegangen werden. Die Pol. forderten auch noch alle occupierte Orter auff Smolensk und Sewerischen Kreyss nach, selbige des Reichstags Decision uberlassend, doch dergestalt, dass die Russ. declariren mochten, durch welche Mittel sie selbige Orter auff ihre Seite zu behalten resolviret waren, weilen ohne billige Satisfaction von der Materi aufm Reichstage zu deliberiren unmoglich ware. Die Russ. bothen 3 Million pol. Fl[orin] der Cron Polen aus gutem Affect zum Frieden zu erlegen, offerirten darneben den pol. Commiss. von Ihro Czar. Maytt. wegen vor 1.500 Rhtlr. Zobeln, damit sie die Sache dahin moderiren mochten, dass gnuge denen auffgegebenen russ. Puncten entweder der ewige Frieden oder ein Generalarmistitium bewilliget werden mochte. Die pol. Commiss. dankten gar honisch und liessen sich verlauten, wann Ihro Czar. Maytt. erstlich der Cron Polen und dem Grossfurstenthum Litthauen alle occupierte Orter erstattet und einen ruhmlichen ewigen Frieden ohne Nachtheil und Schaden der Republique bestatiget hatten, konten auch ihnen hernach die angebothene (180v) Zobeln von Ihro Czar. Maytt. zum Gedachtnuss als eines zum christlichen und billigen Frieden inclinirten hohen Potentaten zupasse kommen, obgleich ihre privat Unkosten und Schaden, so sie in diesem Kriege erlitten, bey diesen Zobeln gar weit nicht zu rechnen waren, massen einer allein aus ihren Mittel, der H. Glebowitz, Zameytischer Starost, auff 4 Million und druber Schaden erlitten hatte. Weilen aber auch dieses annoch nicht gelten wolte, declarirten die Russ., die Festung Wittepsk mit den zugehorigen Stadten und Gebiethe in Hoffnung eines ewigen Friedens anitzo denen Polen abzutreten, damit ein Generalarmistitium bis der angesetzten kunftigen Commission mochte bewilliget und eine solche Schrifft, wie von den Russ. auf der 7den Conferentz aufgeleget worden, unterschrieben werden mochte. Die Pol. aber wolten keinesweges solche eine Schrifft zu unterschreiben und ohne Abtretung aller occupierten Orter (an denen das russische Reich vorhin keine einige Ansprache gehabt) ein Generalarmistitium zu schliessen bewilligen, vorgebend, dass sie das ihrige, so ihnen mit Unrecht abgenommen, mit den Waffen wieder zu suchen anitzo gantz fertig waren, es wurde hernach viel Kosten in itzige Positur zukommen, wann sie sich so liederlich ihres Vortheils begeben wurden. Demnach ward beschlossen, morgenden Tages wieder (181r) zusammenzukommen und untereinander eine solche Scheidschrifft zu wechseln, dass die Commission nach geendigten Reichstage in Polen wieder reassumiret und beyderseits Commissarien in den ersten Tagen des Monats Juni 1665 an Ort und Stelle, wo es am fuglichsten seyn und beyde Theile durch ihre Hoffjunker sich vergleichen wurden mit einer sattsahmen Vollmacht, den ewigen Frieden zu schliessen, gnuge itzigen gewechselten Plenipotentzen zusammenkommen, unterdessen die unter Scheinoff geschlossene, von beyden Theilen beschworene und confirmirte Praeliminaria in volligem Vigeur und ihrem Esse verbleiben, dass auch gnuge derselbigen inskunfftige beyderseits Commissarien und dero Assistentz und Leuthen ihre Securitet in Pass- und Repassiren beobachtet werden solte.

Den 10. September war nach der vorhin auffgeschobenen Commission die 10de oder, insgemein gerechnet, die 20ste Zusammenkunfft. Weilen aber beyde Theile von ihren vorhin declarirten Conditionen nicht weichen wolten, ward die gestrigen Tages verabschiedete Scheidschrifft unterschrieben, mit den сommissarischen Pattschafften besiegelt und unter beyden Theilen gewechselt, und schieden also beyde Parten nach vielem Protestiren und Reprotestiren mit weinenden Augen voneinander, auch so, dass das Caput Legationis Knias Odojewskij, (181v) welcher zum Frieden sehr geneigt war, von grosser Melancholey in ein hitziges Fieber fiel, dass er gar schwach und bettlagerig war.

Den 12. September, nachdem der Oberstleutenant Basiley Tiapkin mit einer Squadron Reiter, die pol. Commissarien nach Skloff hin zu convoiiren, abgefertiget war, brachen auch die russ. Commissarien mit ihrer gantzen Assistentz von Krasna auff und arrivirten den 13. in Smolensk.

Den 15. September sind die russ. Commissarien ohne den Knias Odojewskij, der bettlagerig zu Smolensk nachbleiben muste, nach Moskow auffgebrochen.

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