Читаем Дневник переводчика Посольского приказа Кристофа Боуша (1654-1664). Перевод, комментарии, немецкий оригинал полностью

Den 18. December in der Nacht, da die Nachtmesse angehen solte, kompt der Patriarch von seinem Neu-Jerusalem unvermutlicher Weise nach Moskow in die Hauptkirche, halt ordentlicher Weise die Fruhstunden, nimpt redlich seinen Patriarchen Stab, welchen er an seinem Gestuhl, da er sein Ampt verlassen und von Moskow gewichen war, hatte stehen lassen und wischet wieder daran zum Thor hinaus. Alss er von S[eine]r Zar. Maj. beschiket und gefraget ward, warumb er ohne (183r) Befehl nach Moskow und auff die Patriarchalstelle, die er doch muhtwilliger Weise selbst verlassen hatte, erschienen ware, liess er sagen, er hatte eine Offenbahrung gehabt, dass er solches thun, und an selbigen Ort erscheinen, und die anwesende russische Heiligen anbehten solte. Endlich aber, als ihm nachgeschikt und der Stab, den er entfuhret hatte, ihm abgenommen ward, liess er sagen, was er gethan hatte, ware alles auff Expressen Ihro Czar. Maytt. geschehen, nachdem mahl es an ihm von dem Bojaren Nikita Alexeewitz Susin ausdruklich geschrieben ware, welches Schreiben er auch Ihro Czar. Maytt. durch einen von seiner Geistlichkeit zuschiken und zeigen lassen wolte. Hierauff gieng ein Scrutinium an, und worden viel berichtiget, die heimliche Correspondence mit dem Patriarchen geflogen hatten, unter andern ward auch der Bojar Nikita Susin eingezogen und wegen des Brieffes, den er an den Partriarchen geschrieben hatte, examiniret, gab sich in dem vor Gott und Ihro Czar. Maytt. schuldig und bezeigte, dass er damit seine Schuldigkeit, mit der er dem Patriarchen vieler Wolthaten obligiret gewesen, ablegen und dergestalt ihn bey Ihro Czar. Maytt. wieder in Gnaden zu bringen, befliessen gewesen. Weilen es aber ubel gelungen, bitte er umb Gnade und (183v) erwahrte sein Urtheil, ward demnach endlich zum Tode verurtheilt, hernach aber von beyden czar. Printzen erbethen und ins ewige Exilium nach Kasan verschiket und alle seine Gutter confisciret zu werden declariret, welches auch erfolgte. Dieses Bojaren Gemahlin, eine Person uber 30 Jahr, nachdem ihr berichtet worden, dass ihr Ehgemahl nach der Tortur gebracht, ist, druber besturzt, in Omacht gefallen, drey Tage gantz sprachloss gelegen und hat also fur Kummer den Geist auffgegeben.

Suplementum des 1664 Jahres

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