Читаем Drei Kameraden полностью

Sie lächelte und legte ihren Arm in meinen.»Ach, Liebling, warum sind wir nicht reich? Wir wüßten so großartig, was wir damit anfangen sollten! Es gibt doch so viele reiche Leute, die nichts Besseres kennen, als immer wieder in ihre Büros oder ihre Banken zu gehen.«

»Deshalb sind sie ja reich«, sagte ich.»Wenn wir es wären, würden wir es bestimmt nicht lange bleiben.«

»Das glaube ich auch. Wir würden es sicher irgendwie verlieren.«

»Vielleicht würden wir auch aus Sorge, es zu verlieren, nichts davon haben. Heute ist Reichsein direkt ein Beruf. Und gar kein so ganz einfacher.«

»Die armen Reichen!«sagte Pat.»Da ist es wahrscheinlich besser, wir bilden uns ein, wir wären es schon gewesen und hätten alles bereits wieder verloren. Du hast einfach vor einer Woche Bankrott gemacht und alles verkaufen müssen – unser Haus und meinen Schmuck und deine Autos. Was meinst du dazu?«»Das ist sogar höchst zeitgemäß«, erwiderte ich.

Sie lachte.»Dann komm! Wir beiden Bankrotteure gehen jetzt in unser kleines Pensionszimmer und erzählen uns Geschichten aus den vergangenen großen Zeiten.«

»Das ist eine gute Idee.«Wir gingen langsam weiter durch die abendlichen Straßen. Immer mehr Lichter flammten auf, und als wir am Friedhof waren, sahen wir durch den grünen Himmel ein Flugzeug ziehen, dessen Kabinen hell erleuchtet waren. Es flog einsam und schön durch den klaren, hohen, einsamen Himmel, wie ein wunderbarer Vogel der Sehnsucht aus einem alten Märchen. Wir blieben stehen und sahen ihm nach, bis es verschwunden war.

Wir waren kaum eine halbe Stunde zu Hause, als es an meine Zimmertür klopfte. Ich dachte, es sei wieder Hasse, und ging, um zu öffnen.

Aber es war Frau Zalewski. Sie sah verstört aus.

»Kommen Sie doch rasch einmal«, flüsterte sie.

»Was ist denn los?«

»Hasse.«

Ich sah sie an. Sie zuckte mit den Achseln.»Er hat sich eingeschlossen und antwortet nicht.«

»Augenblick.«

Ich ging zurück und sagte zu Pat, sie solle sich etwas ausruhen; ich hätte inzwischen etwas mit Hasse zu besprechen.

»Gut, Robby. Ich bin auch schon wieder müde.«

Ich folgte Frau Zalewski über den Korridor. Vor Hasses Tür stand bereits fast die ganze Pension – Erna Bönig im bunten Drachenkimono, mit roten Haaren; vierzehn Tage vorher war sie noch weißblond gewesen – der Briefmarken sammelnde Rechnungsrat in einer Hausjacke von militärischem Schnitt -Orlow, blaß und ruhig, gerade heimgekehrt vom Tanztee -Georgie, nervös klopfend und mit gedämpfter Stimme Hasse anrufend -; und endlich Frida, schielend vor Aufregung, Angst und Neugier.

»Wie lange klopfst du schon, Georgie?«fragte ich.

»Über 'ne Viertelstunde«, platzte Frida sofort hochrot dazwischen,»und zu Hause ist er, er ist überhaupt nicht mehr 'rausgegangen, seit Mittag nicht, nur 'rumgelaufen ist er fortwährend, ewig hin und her, und dann war es ruhig…«

»Der Schlüssel steckt von innen«, sagte Georgie.»Es ist abgeschlossen.«

Ich sah Frau Zalewski an.»Wir müssen den Schlüssel herausstoßen und aufmachen. Haben Sie noch einen zweiten Schlüssel?«

»Ich hol' mal das Schlüsselbund«, erklärte Frida ungewohnt dienstfertig.»Vielleicht paßt einer.«

Ich ließ mir einen Draht geben, schob damit den Schlüssel gerade und stieß ihn aus dem Loch. Er fiel klappernd auf der anderen Seite zu Boden. Frida schrie auf und hielt die Hände vors Gesicht.

»Scheren Sie sich möglichst weit weg«, sagte ich zu ihr und probierte die Schlüssel. Einer davon paßte. Ich schloß auf und öffnete die Tür. Das Zimmer lag im Halbdunkel, und man sah im ersten Augenblick niemand. Die beiden Betten schimmerten grauweiß, die Stühle waren leer, die Schranktüren geschlossen.

»Da steht er!«zischte Frida, die sich wieder herangedrängt hatte, über meine Schultern hinweg. Ihr Zwiebelatem streifte heiß mein Gesicht.»Da hinten am Fenster.«

»Nein«, sagte Orlow, der rasch ein paar Schritte ins Zimmer gemacht hatte und zurückkam. Er stieß mich an, griff nach der Klinke und zog die Tür wieder zu. Dann wandte er sich an die andern.»Es ist besser, Sie gehen. Vielleicht ist es nicht gut, das zu sehen.«

Er sprach langsam, in seinem harten, russischen Deutsch, und blieb vor der Tür stehen.

»O Gott!«stammelte Frau Zalewski und wich zurück. Auch Erna Bönig machte ein paar Schritte rückwärts. Nur Frida versuchte, sich vorbeizudrängen und die Klinke zu fassen. Orlow schob sie weg.»Es ist wirklich besser…«, sagte er noch einmal.

»Herr!«schnauzte der Rechnungsrat plötzlich und richtete sich auf.

»Was erlauben Sie sich! Als Ausländer!«

Orlow sah ihn unbewegt an.»Ausländer -«, sagte er -»Ausländer – ist hier egal. Kommt nicht darauf an…«

»Tot, was?«zischte Frida.

»Frau Zalewski«, sagte ich,»ich glaube auch, es ist besser, nur Sie bleiben hier und vielleicht Orlow und ich.«

»Telefonieren Sie sofort einem Arzt«, sagte Orlow.

Georgie hob bereits den Hörer ab. Das Ganze hatte keine fünf Sekunden gedauert.»Ich bleibe!«erklärte der Rechnungsrat puterrot.»Als deutscher Mann habe ich das Recht…«

Перейти на страницу:

Похожие книги

12 шедевров эротики
12 шедевров эротики

То, что ранее считалось постыдным и аморальным, сегодня возможно может показаться невинным и безобидным. Но мы уверенны, что в наше время, когда на экранах телевизоров и других девайсов не существует абсолютно никаких табу, читать подобные произведения — особенно пикантно и крайне эротично. Ведь возбуждает фантазии и будоражит рассудок не то, что на виду и на показ, — сладок именно запретный плод. "12 шедевров эротики" — это лучшие произведения со вкусом "клубнички", оставившие в свое время величайший след в мировой литературе. Эти книги запрещали из-за "порнографии", эти книги одаривали своих авторов небывалой популярностью, эти книги покорили огромное множество читателей по всему миру. Присоединяйтесь к их числу и вы!

Анна Яковлевна Леншина , Камиль Лемонье , коллектив авторов , Октав Мирбо , Фёдор Сологуб

Исторические любовные романы / Короткие любовные романы / Любовные романы / Эротическая литература / Классическая проза