Читаем Drei Kameraden полностью

»Ich gehe nicht nach Hause, Otto. Wenn es so ist, wollen wir zusammenbleiben.«

»Unsinn«, sagte er ungeduldig.»Ich kann dich nicht brauchen.«Er hob die Hand, als er sah, daß ich reden wollte.»Ich werde schon aufpassen! Ich werde ihn allein treffen, ohne die andern, ganz allein! Hab keine Angst.«

Er schob mich ungeduldig vom Sitz und raste sofort davon. Ich wußte, daß ihn nichts mehr aufhalten konnte. Ich wußte auch, weshalb er mich nicht mitgenommen hatte. Wegen Pat. Gottfried hätte er mitgenommen.

Ich ging zu Alfons. Er war der einzige, mit dem ich sprechen konnte. Ich wollte mit ihm beraten, ob wir etwas tun könnten. Aber Alfons war nicht da. Ein verschlafenes Mädchen sagte mir, er sei vor einer Stunde zu einer Versammlung gegangen. Ich setzte mich an einen Tisch, um zu warten.

Das Lokal war leer. Nur eine kleine Birne brannte über dem Schanktisch. Das Mädchen hatte sich wieder hingesetzt und schlief weiter. Ich dachte an Otto und an Gottfried, ich blickte aus dem Fenster auf die Straße, die jetzt vom langsam über die Dächer steigenden Vollmond erhellt wurde, ich dachte an das Grab mit dem schwarzen Holzkreuz und dem Stahlhelm darüber, und plötzlich merkte ich, daß ich weinte. Ich wischte die Tropfen weg. Nach einiger Zeit hörte ich rasche, leise Schritte im Hause. Die Tür, die zum Hof führte, öffnete sich, und Alfons trat herein. Sein Gesicht glänzte von Schweiß.

»Ich bin's, Alfons«, sagte ich.

»Komm her, rasch!«

Ich folgte ihm in das Zimmer rechts hinter dem Schankraum. Alfons ging an einen Schrank und holte zwei alte Militärverbandspäckchen heraus.»Kannst mich mal verbinden«, sagte er und zog geräuschlos die Hose aus.

Er hatte einen Riß am Oberschenkel.»Das sieht aus wie ein Streifschuß«, sagte ich.

»Ist es auch«, knurrte Alfons.»Los, verbinde schon!«

»Alfons«, sagte ich und richtete mich auf.»Wo ist Otto?«

»Wie soll ich wissen, wo Otto ist«, murrte er und preßte die Wunde aus.

»Wart ihr nicht zusammen?«

»Nein.«

»Du hast ihn nicht gesehen?«

»Keine Ahnung. Fasere das zweite Päckchen auseinander und leg es drauf. Ist nur 'ne Schramme.«

Er beschäftigte sich weiter brummend mit seiner Wunde.

»Alfons«, sagte ich,»wir haben den – du weißt schon, mit Gottfried -, wir haben ihn heute abend gesehen, und Otto ist hinter ihm her.«

»Was? Otto?«Er wurde sofort aufmerksam.»Wo ist er denn? Hat doch keinen Sinn mehr! Er muß weg!«

»Er geht nicht weg.«

Alfons warf die Schere beiseite.»Fahr hin! Weißt du, wo er ist? Er soll verschwinden. Sag ihm, daß das mit Gottfried fertig ist. Habe früher Bescheid gewußt als ihr! Siehst es ja! Hat geschossen, aber ich habe ihm die Hand 'runtergeschlagen. Dann habe ich geschossen. Wo ist Otto?«

»Irgendwo um die Mönkestraße 'rum.«

»Gott sei Dank! Da wohnt er ja längst nicht mehr. Aber schaff Otto trotzdem weg.«

Ich ging zum Telefon und rief den Taxistand an, wo Gustav sich gewöhnlich aufhielt. Er war da.»Gustav«, sagte ich,»kannst du mal zur Ecke Wiesenstraße und Bellevueplatz kommen? Schnell? Ich warte da.«

»Gemacht. Bin in zehn Minuten da.«

Ich hängte den Hörer ein und ging zu Alfons zurück. Er zog sich eine andere Hose an.»Habe nicht gewußt, daß ihr unterwegs wart«, sagte er. Sein Gesicht war immer noch naß.

»Wäre besser gewesen, ihr hättet irgendwo gesessen. Wegen des Alibis. Könnte ja sein, daß sie euch danach fragen. Man weiß nie…«

»Denk lieber an dich«, sagte ich.

»Ach wo!«Er sprach schneller als sonst.»War allein mit ihm. Habe im Zimmer auf ihn gewartet. War in einer Wohnlaube. Ringsum keine Nachbarn. Außerdem Notwehr. Er schoß sofort, als er 'reinkam. Brauche kein Alibi. Kann ein Dutzend haben, wenn ich will.«Er sah mich an. Er saß auf einem Stuhl, das nasse, breite Gesicht mir zugewandt, die Haare verschwitzt, den großen Mund schief verzogen, und seine Augen waren fast unerträglich, so viel Qual, Schmerz und Liebe lagen plötzlich nackt und hoffnungslos darin.»Nun wird Gottfried Ruhe haben«, sagte er leise und heiser.»Hatte das Gefühl, daß er keine Ruhe hatte vorher.«

Ich stand stumm vor ihm.»Geh jetzt«, sagte er.

Ich ging durch die Wirtsstube hinaus. Das Mädchen schlief immer noch. Es atmete laut. Draußen war der Mond hochgestiegen, und es war sehr hell. Ich ging zum Bellevueplatz. Die Fenster der Häuser glänzten im Mondlicht wie silberne Spiegel. Der Wind hatte sich gelegt. Es war ganz still.

Gustav kam ein paar Minuten später.»Was ist los, Robert?«fragte er.

»Unser Wagen ist uns gestohlen worden heute abend. Jetzt habe ich gehört, er wäre in der Gegend der Mönkestraße gesehen worden. Wollen wir mal hinfahren?«

»Aber klar!«Gustav wurde eifrig.»Was da augenblicklich alles geklaut wird! Jeden Tag ein paar Wagen. Aber meistens fahren sie ja nur damit 'rum, bis das Benzin zu Ende ist, und lassen sie dann stehen.«

»Ja, so wird's mit unserm auch wohl sein.«

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