Читаем Drei Kameraden полностью

»Eins…«, zählte Gustav und knöpfte seinen Mantel auf.

»Mach keinen Unsinn«, sagte ich, um es noch einmal zu versuchen.»Wollen lieber einen Schnaps in die Kehle zischen lassen.«

»Zwei…«, knurrte Gustav.

Ich sah, daß er mich regulär hinschlachten wollte.»Und eins ist…«Er schob seine Mütze zurück.

»Halt's Maul, Idiot!«schnauzte ich plötzlich scharf. Gustav klappte vor Überraschung den Mund auf und trat einen Schritt näher. Genau dahin, wohin ich ihn haben wollte. Ich schlug sofort zu. Es war ein Schlag wie mit einem Hammer, mit dem ganzen Körperschwung. Köster hatte ihn mir beigebracht. Ich konnte nicht besonders boxen; ich hielt es für unnötig – es kam meistens nur auf den ersten Schlag an. Dieser war gut. Gustav sackte weg.»Schadet ihm nichts«, sagte der junge Chauffeur.»Alter Radaubruder.«Wir packten ihn auf den Bock seiner Droschke.»Wird schon wieder zu sich kommen.«

Ich war etwas beunruhigt. In der Eile hatte ich den Daumen beim Schlagen falsch gehalten und ihn mir verstaucht. Wenn Gustav wieder aufwachte, konnte er mit mir machen, was er wollte. Ich sagte es dem jungen Chauffeur und fragte, ob ich nicht lieber abhauen sollte.»Unsinn«, sagte er,»die Sache ist erledigt. Komm jetzt in die Kneipe und schmeiß deinen Einstand. Du bist kein gelernter Chauffeur, was?«

»Nein…«

»Ich auch nicht. Ich bin Schauspieler.«

»Und?«

»Man lebt«, erwiderte er lachend.»Theater ist auch so genug.«

Wir waren zu fünf, zwei ältere und drei junge. Nach einer Weile erschien auch Gustav im Lokal. Er glotzte stier zu unserm Tisch herüber und kam 'ran. Ich faßte mit der linken Hand mein Schlüsselbund in der Tasche und nahm mir vor, mich auf jeden Fall zu wehren, bis ich mich nicht mehr rühren konnte.

Doch es kam nicht dazu. Gustav schob mit dem Fuß einen Stuhl heran und ließ sich mißmutig darauffallen. Der Wirt stellte ein Glas vor ihn hin. Die Runde kam. Gustav schluckte weg. Eine zweite Runde wurde geschmettert. Gustav sah mich schief an. Er hob das Glas.

»Prost«, sagte er zu mir, aber mit einem Gesicht wie Dreck.

»Prost«, erwiderte ich und kippte.

Gustav zog eine Schachtel Zigaretten heraus. Er hielt sie mir hin, ohne mich anzusehen. Ich nahm eine und gab ihm dafür Feuer. Dann bestellte ich eine Lage doppelten Kümmel. Wir tranken sie. Gustav sah mich wieder von der Seite an.»Kaffer«, sagte er, aber im richtigen Ton.

»Mondkalb«, erwiderte ich ebenso.

Er wendete sich mir voll zu.»Der Schlag war gut…«

»Zufall…«Ich zeigte ihm meinen Daumen.»Pech«, erwiderte er grinsend.»Ich heiße übrigens Gustav.«

»Ich Robert.«

»Schön. Also in Ordnung, Robert was? Dachte, du wärst so 'n Bubi von Mamas Schürze.«

»In Ordnung, Gustav.«Von dieser Zeit an waren wir Freunde.


Die Wagen rückten langsam vor. Der Schauspieler, der Tommy genannt wurde, bekam eine glänzende Fuhre zum Bahnhof. Gustav eine zum nächsten Restaurant für dreißig Pfennig. Er platzte fast vor Wut darüber, denn er mußte sich für zehn Pfennig Verdienst nun wieder hinten anstellen. Ich erwischte etwas ganz Seltenes – eine alte Engländerin, die sich die Stadt ansehen wollte. Ich war fast eine Stunde mit ihr unterwegs. Auf der Rückkehr schnappte ich noch ein paar kleinere Sachen. Mittags, als wir alle wieder in der Kneipe saßen und unsere Butterbrote aßen, kam ich mir schon vor wie ein gedienter Chauffeur. Die Sache hatte etwas von der Brüderschaft alter Soldaten an sich. Leute aus allen möglichen Berufen kamen da zusammen. Höchstens die Hälfte war immer dabeigewesen, die andern waren auf irgendeine Weise hineingerutscht.

Ziemlich aufgekratzt fuhr ich nachmittags in den Hof unserer Werkstatt ein. Lenz und Köster erwarteten mich schon.

»Brüder, was habt ihr verdient?«fragte ich.

»Siebzig Liter Benzin«, meldete Jupp.

»Sonst nichts?«

Lenz schaute mit wildem Gesicht zum Himmel auf.»Regnen müßte es! Und dann ein kleiner Zusammenstoß auf dem Rutschasphalt direkt vor der Tür! Keine Verletzten! Nur eine nette, runde Reparatur.«

»Schaut her!«Ich zeigte fünfunddreißig Mark auf der flachen Hand.

»Großartig«, sagte Köster.»Davon sind zwanzig Mark verdient. Die werden wir heute auf den Kopf hauen. Müssen die Jungfernfahrt doch feiern!«

»Wir wollen eine Waldmeisterbowle trinken«, erklärte Lenz.

»Bowle?«fragte ich.»Wozu denn Bowle?«

»Weil Pat mitkommt.«

»Pat?«

»Sperr den Schnabel nicht soweit auf«, sagte der letzte Romantiker,»wir haben alles längst abgemacht. Um sieben holen wir sie ab. Sie weiß Bescheid. Wenn du nicht daran denkst, müssen wir uns eben selbst helfen. Schließlich hast du sie doch durch uns kennengelernt.«

»Otto«, sagte ich,»hast du je etwas Unverfroreneres gesehen als diesen Rekruten?«

Köster lachte.»Was hast du denn an der Hand, Robby? Du hältst sie ja so schief.«

»Verstaucht, glaube ich.«Ich erzählte die Geschichte mit Gustav.

Lenz sah sie sich an.»Natürlich! Als Christ und Student der Medizin im Ruhestand werde ich sie dir massieren, trotz deiner Rüpeleien. Komm mit, du Meisterboxer.«

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