Читаем Eiswelt полностью

   Zwanzig Sekunden lang hielt die Reaktion unverändert an. Dann wurde sie schwächer, und nach zehn weiteren Sekunden fiel die Temperatur wieder ab. Der Grund war klar. Der Druck war auf weniger als zwei Prozent seines früheren Wertes gefallen. Es war praktisch nichts mehr übrig, worin sich die Reaktion hätte abspielen können.

   Ken entlockte seiner Geräuschmembran jenes laute Dröhnen, das auf Sarr die Bedeutung eines erstaunten Pfiffes hatte.

   »Ich wußte, daß geschmolzenes Titan voll reagieren würde, aber hier hielt ich es für unwahrscheinlich. Ich habe mich verschätzt. Eigentlich erwartete ich ein Stoffgemisch, dessen Entstehungswärme eine solche Reaktion verhindert hätte. Na ja, vermutlich wird dieses Gemisch unter dieser Temperatur nicht sehr stabil sein…«

   »Davon verstehe ich nichts, aber gebrannt hat es«, bemerkte Feth Allmer. »Und was ist mit den anderen Proben? Lassen Sie sie sofort schnell ablaufen, oder warten Sie ab, bis die Temperatur Normalhöhe erreicht hat?« Ehe Ken antworten konnte, war sein Blick auf eine Anzeige gefallen.

   »He, wer hat das Natrium in Brand gesetzt?« fragte er, ohne auf Allmers Frage einzugehen. »Es kühlt bereits ab, aber es muß bei Luftzufuhr eine Weile gebrannt haben.«

   »Lassen Sie mehr Luft rein, und warten Sie ab.« Der Hebel rastete ein. Ein Knall ertönte, als Luft in das Vakuum einströmte. Das Natrium kühlte sich weiter ab.

   »Vielleicht wurde es durch einen Funken aus dem Titan-Behälter entzündet.«

   Ohne zu antworten schloß Ken wieder die Tür und fing an, den Natrium-Behälter zu erhitzen. Feth hatte mit seiner Vermutung nicht weit daneben getroffen. Es war nur sehr wenig zusätzliche Wärme nötig, um das Metall zu entzünden. Diesmal setzte die Reaktion aus, nachdem der Druck um ein Sechstel abgesunken war. Dann wurde die Luke wieder geöffnet, und die Reaktion setzte unter dem Einfluß künstlich zugeführter Wärme wieder ein. Diesmal hielt sie so lange an, bis das Natrium verbraucht war.

   »Ich möchte ausreichend Arbeitsmaterial, wenn das Torpedo zurückkommt«, erklärte Ken. »Ich bin schließlich nicht der weltbeste analytische Chemiker.«

   Der Tiegel mit Kohlenstaub lieferte äußerst merkwürdige Ergebnisse. Irgend etwas hatte sich getan, denn das Material behielt seine Temperatur nicht nur bei, nachdem die Wärmezufuhr abgestellt worden war, es steigerte sie sogar noch. Doch gab es in der geschlossenen Kammer kein Anzeichen für einen Leistungsverbrauch oder für ein Entstehen von Gas. Ken und Feth staunten nicht schlecht. Als Antwort auf die fragende Miene des Technikers mußte Ken zugeben, daß die Tatsache wahrscheinlich sehr bedeutsam war, daß er aber keine Erklärung dafür zur Hand hatte.

   Proben von Eisen, Zinn, Blei und Gold kamen als nächstes an die Reihe. Keines dieser Elemente zeigte unter dem Einfluß dieser eigenartigen Atmosphäre unter jeglicher Temperatur irgendeine Reaktion mit Ausnahme des Eisens vielleicht. In diesem Fall war der Druckabfall zu gering, um eine sichere Aussage zuzulassen, da in jedem dieser Fälle die Erwärmung zu einem Druckanstieg geführt hatte, den man in Rechnung stellen mußte. Magnesium verhielt sich bemerkenswert ähnlich wie Natrium, bis auf den Umstand, daß es noch heller brannte als Titan.

   Da entschloß Ken sich zu einem letzten Versuch, indem er das Metall bei offener Luke wieder zum Glühen brachte. An diesem Punkt wurde das Testprogramm plötzlich unterbrochen.

   Beiden Sarrianern war klar, daß bei offener Luke ein Lichtstrahl die Dunkelheit durchschneiden mußte. Beide machten sich jetzt deswegen keine Sorgen mehr. Auch das brennende Natrium war, wenn auch schwächer, sichtbar gewesen und auch das Glühen von Eisen und Gold. Eine eventuelle Entdeckung erschien ihnen jetzt weniger wahrscheinlich. Seit der Landung des Torpedos war eine volle Stunde vergangen, da zwischen den einzelnen Tests immer Abkühlperioden eingeschoben werden mußten. Es gab bislang keine Anzeichen dafür, daß sie bemerkt worden waren. Ken hätte an die Schwierigkeiten denken sollen, die ihnen beim Aufsetzen auf den Boden begegnet waren.

   Mit dem Wiederentzünden der Magnesium-Probe wurde ihnen die Möglichkeit wieder vor Augen geführt. Als die Fotozelle das Wiedereinsetzen der Verbrennung anzeigte, drang aus dem Lautsprecher über der Kontrollanlage ein schrilles Geräusch, das im Torpedo widerhallte. Beide wußten, was es war. Beide kannten die Aufnahmen der Stimme des Eingeborenen, der das Originaltorpedo entdeckt hatte.

   Einen Augenblick lang verharrten beide wie erstarrt auf ihren Ständern, im Geiste die Möglichkeiten der Situation abwägend. Feth tastete versuchsweise nach den Antriebsschaltern, wurde aber von einem energischen Schnalzen von Kens Tentakeln zurückgehalten.

   »Moment! Ist unser Lautsprecher eingeschaltet?« flüsterte Ken.

Перейти на страницу:

Похожие книги