Читаем Eiswelt полностью

   »Ich glaube nicht, daß er stehlen wollte«, sagte Feth besänftigend. »Sie haben die Bezeichnung mehrmals genannt. Wahrscheinlich dachte er, Sie böten ihm das Zeug an.«

   »Mag sein, daß Sie recht haben.« Ken wandte sich zum Mikro um. »Ich möchte ihm jetzt klarmachen, daß heute Markttag ist und kein Festgelage.« Er stieß ein zirpendes Pfeifen aus, um sodann »Tafak, Tafak! Gold – Tafak!« zu rufen. Feth schrumpfte innerlich. Wenn er bloß gelernt hätte, seine große Membran zu halten…

   »Tafak! Gold – Tafak! Ob er das kapiert?« Ken wandte sich zu Feth um. »Vielleicht ist das gar nicht derselbe, mit dem Sie Kontakt hatten. Schließlich sind wir nicht am gewohnten Ort gelandet.«

   »Das ist nicht das Hauptproblem!«

   Feth schlang die Tentakel um den Rumpf, als erwarte er, in unmittelbarer Umgebung würde ein Blitz einschlagen. Die Stimme, die die letzte Bemerkung gemacht hatte, gehörte Laj Drai.

<p>VII</p>

Roger Wing war mit seinen dreizehn Jahren alles andere als dumm. Er glaubte zu wissen, wo sein Vater und sein Bruder gewesen waren, und er fand diesen Umstand höchst interessant. Ein kurzes Gespräch mit Edie, und er wußte auch, wie lange die beiden fort gewesen waren. Zehn Minuten nachdem er mit seiner Mutter aus Clark Fork zurückgekommen war, hatte er seine bisherigen Vorstellungen von der Lage der ›geheimen Mine‹ revidiert. Bislang war sein Vater bei seinen Ausflügen immer mehrere Tage ausgeblieben.

   »Edie, du weißt, daß die Mine höchstens acht bis zehn Kilometer von hier entfernt sein kann.« Die beiden gaben den Pferden Futter. Roger hatte sich vorher vergewissert, daß die kleineren Geschwister anderweitig beschäftigt waren. »Ich habe mit Don gesprochen. Ich weiß, daß Dad ihm die Mine zeigte. Noch ehe der Sommer um ist, werde ich sie auch sehen. Jede Wette.«

   »Glaubst du, daß du das darfst? Wenn Dad es wollte, hätte er es uns gesagt.«

   »Mir egal! Ich habe ein Recht darauf, alles zu erfahren, was ich nur herauskriegen kann. Außerdem werden wir bessere Späher sein, wenn wir die Stelle kennen, die wir abschirmen sollen.«

   »Na ja, mag schon sein.«

   »Außerdem weißt du ja, daß Dad manchmal alles so einrichtet, daß wir von allein dahinterkommen. Und wenn die Sache gelaufen ist, sagt er bloß, genau dafür hätten wir unseren Verstand mitbekommen. Du weißt doch, daß er nie ausdrücklich sagte, wir sollten die Mine nicht suchen – er sagte nur, er würde uns alles erklären, wenn die Zeit reif wäre. Na, was sagst du?«

   »Hm, vielleicht. Und was willst du jetzt unternehmen? Wenn du versuchst, Dad nachzuschleichen, wird er dich sofort erwischen.«

   »Das glaubst du. Außerdem werde ich ihm nicht nachschleichen. Ich gehe voraus. Morgen ganz zeitig gehe ich raus und suche nach Spuren, die Dad und Don hinterlassen haben. Und wenn die beiden wieder hinausgehen, beziehe ich bei der am weitesten entfernten Spur Posten und gehe von da an weiter. Das muß klappen!«

   »Und wer macht die Kontrollrunden?«

   »Wir beide, wie immer. Es wird ja nicht lange dauern. Wie ich schon sagte, wird es viel besser sein, wenn ich den Weg im Auge behalte, den sie tatsächlich nehmen. Glaubst du nicht?«

   Edie warf ihm einen Blick zu, aus dem Zweifel sprach. »Na, vielleicht kommst du damit durch, aber laß dir eine gute Ausrede einfallen, falls du erwischt wirst«, lautete ihr Urteil.

   Vierundzwanzig Stunden später fragte Roger sich, ob Ausreden überhaupt nötig waren, denn die Dinge hatten sich ganz anders entwickelt, als es seine umwerfend schlichte Voraussage gesehen hatte.

   Erstens hatte er keine Zeit gehabt, nach eventuell hinterlassenen Spuren zu suchen, denn sein Vater und Don brachen am nächsten Tag bereits bei Morgengrauen auf. Dabei folgten sie nicht der Route des Vortages, sondern gingen die Strecke, die Mr. Wing in den vergangenen Jahren immer genommen hatte, nämlich den absichtlich im Zickzack gewählten Weg, der es seinen Spähern erlaubte, Abkürzungen zu machen, falls sie ihn vor einem Verfolger warnen mußten. Roger und Edith bekamen Standorte zugewiesen, die sie auch noch eine Stunde nach dem Passieren der beiden beobachten sollten. Danach sollten sie ihn auf Abkürzungen einholen und Bericht erstatten. Roger sah seine Schwester argwöhnisch an, als er diese Anweisungen erhielt. Nein, sie hatte ihn nicht verraten. Sein Vater war ihm bloß wie immer eine Nasenlänge voraus.

   Als er Meldung machte, war der Morgen schon weit fortgeschritten. Er sah seinem Vater und Don nach, die in nördlicher Richtung weitergingen und verschwanden. Nach Ediths Aussage war dies nicht die Richtung, die sie tags zuvor eingeschlagen hatten. Die Frage erhob sich nun, ob sie auch am Vortag eine falsche Spur ausgelegt hatten. Eine sofortige Suche nach Spuren war die einzige Lösung, die sich ihm bot. Und es war keine hoffnungslose Lösung, Denn es gab Stellen, die man unmöglich passieren konnte, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Mied jemand diese Stellen absichtlich, so schränkte er seine Möglichkeiten beträchtlich ein.

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