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   »Diese Lebensformen müssen etwas mit jenen auf Planet Drei gemeinsam haben«, setzte er hinzu. »Beide müssen auf Grund desselben chemischen Prozesses leben, da der Temperaturunterschied nicht ins Gewicht fällt. Dieser Boden muß alle nötigen Elemente enthalten, auch wenn die Verbindungen nicht ganz das sind, was wir brauchen. Aber die Lebensformen sind ja alle sehr anpassungsfähig.« Er betrachtete wieder die Probe in seinem Greifhaken. »An den Rändern sind Veränderungen festzustellen. Vielleicht ist die Hitzestrahlung meines Anzugs daran schuld. Drai, Sie mögen recht haben… in diesem Boden könnte eine flüchtige Substanz vorkommen, die jetzt verdampft. Hm, wie ich die wohl einfangen könnte?« Gedankenverloren ließ er seine Probe fallen.

   »Das können Sie nachher versuchen. Warum untersuchen Sie nicht die weißen Flecken?« rief Drai. »Und auch die Felsen. Vielleicht ist etwas Bekanntes darunter, schließlich entstehen alle Erden letzten Endes aus Stein.« Ken mußte ihm recht geben. Er stemmte sich mit einem Ruck von seiner Rückenstütze ab, löste die Kniesperre und ging los, fort vom Schiff.

   Bislang hatte er von der Kälte nichts gemerkt, nicht mal an den Füßen. Der Boden war offenbar kein guter Wärmeleiter. Das war nicht weiter verwunderlich. Ken nahm sich vor, an nackten Felsstellen vorsichtig zu sein.

   Der nächste weiße Fleck war etwa fünfundzwanzig Meter von der Luftschleusentür entfernt. Trotz seines schweren Anzugs war Ken rasch zur Stelle und sah sich die Substanz genau an. Bücken konnte er sich nicht, um das Material zu untersuchen. Ein Stück einfach aufzuheben, war ihm nicht geheuer. Da fiel ihm ein, daß die Handextremitäten seines Anzugs über die Spitzen seiner Tentakel hinausreichten und daß die Bodenprobe vorhin auch harmlos gewesen war. Er langte also hinunter und versuchte ein Stück abzukratzen.

   Es ging ganz einfach. Der Greifarm kratzte über die Fläche und hinterließ einen braunen Streifen. Das weiße Material bildete nur eine ganz dünne Schicht auf dem Boden, Ken, der die Probe in Augenhöhe hob, entdeckte, daß an seinen Greifklauen nur dunkler Sand hing.

   Kein Wunder, daß er staunte und den Vorgang wiederholte. Diesmal schaffte er es so schnell, daß er noch mitansehen konnte, wie das weiße Material sich von den Sandkörnern verflüchtigte. »Laj, Sie hatten recht«, sagte er über Funk. »Hier haben wir es mit einer überaus flüchtigen Substanz zu tun. Ich habe noch nicht so viel beisammen, daß es für eine gründliche Untersuchung reicht. Na, ich versuche mal, eine ausgiebigere Ablagerung zu finden.«

   Wieder setzte er sich in Bewegung, auf das Zentrum des weißen Fleckes zu.

   Die weiße Fläche hatte einen Durchmesser von über vierzig Meter. Ken vermutete, daß dieser so leicht verdampfbare Überzug in der Mitte dicker sein würde. Er sollte recht behalten, doch wurde die Schicht nie so dick, daß sie sein Fortkommen behindert hätte. Seine Spur war von blankem Boden gekennzeichnet, da das Zeug sich um jeden Fußabdruck verflüchtigte. Ken, der sich in seinem Anzug sehr wohl hätte umblicken können, ohne den ganzen Körper umdrehen zu müssen, bemerkte dies gar nicht. Die Beobachter an Bord des Schiffes machten ihn darauf aufmerksam, und Ken rief zurück:

   »Sagen Sie mir, wenn es aufhört… dann ist die Schicht vielleicht genügend dick, daß ich von der Substanz etwas abkratzen kann. Ich möchte es mir näher ansehen, ehe es verdampft. Im Moment kann ich mir nicht denken, was es ist. Ich brauche dringend einige Unterlagen, damit ich wenigstens eine halbwegs vernünftige Vermutung äußern kann.«

   »Die Spur wird jetzt schmäler. Es sind einzelne Flecken von der Form Ihrer Fußabdrücke. Sie verlaufen nicht mehr ineinander. Noch ein Stück, dann dürfte es reichen.«

   Es reichte. Ken hatte noch nicht die Mitte des weißen Fleckes erreicht, als Drai meldete, er hinterließe jetzt keine Spur mehr. Prompt blieb er stehen, stützte sich auf wie vorhin und kratzte eine kleine Ladung von der rasch schwindenden Substanz ab. Diesmal war praktisch kein Sandanteil dabei. Das Material war an dieser Stelle dreißig Zentimeter tief. Die Masse schrumpfte auf seinen Greifern sofort zusammen, trotzdem schaffte er es, die Beschaffenheit dieser Substanz näher zu überprüfen.

   Sie war kristallin. Millionen winzigster Facetten fingen das matte Sonnenlicht ein und verstrahlten es wieder. Die einzelnen Kristalle waren zu klein, als daß er ihre Form hätte bestimmen können. Die Masse war verschwunden, ehe er seine Neugierde richtig befriedigen konnte, und es war wenig wahrscheinlich, daß ihm ein längerer Blick vergönnt sein würde. Irgendwie mußte er sich eine Probe verschaffen und analysieren. Er glaubte auch schon eine Möglichkeit zu sehen, die allerdings sorgfältige Vorbereitung erforderte. Nachdem er diese Nachricht ans Schiff weitergegeben hatte, machte er sich auf den Rückweg.

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