Читаем Eiswelt полностью

   Den Ast bekam er gut zu fassen. Das war nicht weiter schwierig. Aber noch ehe er Zeit hatte, ihn an die Augen zu heben, stieg ein Rauchwölkchen von der Stelle auf, wo der Greifer den Ast berührte. Das Gewebe in unmittelbarer Nähe des Metalls wurde schwarz. Die von diesem Phänomen ausgelösten Erinnerungen bewirkten, daß Ken den Ast fallen ließ. Wäre sein Anzug nicht so plump und unbeweglich gewesen, wäre er ruckartig einen Schritt zurückgewichen. So aber fiel ihm zum Glück augenblicklich ein, daß kein Gas sein metallenes Schutzschild durchdringen konnte. Er faßte wieder nach dem Stück Vegetation.

   Wieder kam der Rauch, immer dicker, als er die Probe an seine Gesichtsscheibe hob. Es blieben ihm aber einige Sekunden Zeit, die Struktur zu untersuchen, ehe das glimmende Stück Holz in Flammen aufging. Er erschrak so heftig wie vorhin, ließ aber das Ding nicht fallen. Interessiert sah er zu, wie der Hauptast sich krümmte, schwarz wurde, aufglühte und verbrannte, desgleichen die trockeneren Blätter, während die grünen sich nur leicht braun verfärbten. Er versuchte, die Aschenspuren einzusammeln, schaffte es aber nur, ein bißchen Holzkohle von den weniger verbrannten Teilen herunterzukratzen. Auch diese Probe wurde im Torpedo verstaut, das Feth seinen Anweisungen gemäß bewegte.

   Ein bißchen Erde, unterhalb der Pflanze hervorgescharrt, rauchte, aber brannte nicht. Ken holte sich aus dem Torpedo ein paar luftdichte Kanister und schaufelte Erdproben hinein. Er komprimierte Luft in einen Zylinder. Dazu benutzte er eine kleine Kolbenpumpe, aus der Feth sorgfältig alle Spuren eines Schmiermittels entfernt hatte. Sie war zwar ein wenig leck, doch die beweglichen Teile arbeiteten tatsächlich, was für Ken eine freudige Überraschung darstellte.

   »Geschafft«, sagte Ken, als er fertig war. »Falls in der Erde Samen enthalten sind, könnten wir ein kleines Vivarium bauen und Erkenntnisse über diese Lebensformen und ihre Bedürfnisse gewinnen.«

   »Haben Sie ein Gleichgewicht zwischen Hervorbringern und Fressern festgestellt?« fragte Feth. »Was ist, wenn diese Pflanzen samt und sonders – wie könnte man sie nennen? – Oxidierer? sind und es keine entsprechenden Reduzierer gibt? Ich bin der Ansicht, daß es da einen gewissen Ausgleich geben müßte bei allen Lebensformen, andernfalls es ununterbrochene Bewegung gäbe.«

   »Das kann ich nicht sagen, ehe wir nicht einen Versuch machen. Ich könnte noch ein Stück bergab gehen und mir noch ein paar Proben anderer Typen holen. Ich habe noch leere Kanister dabei.«

   »Noch etwas – ich kann mich nicht erinnern, daß Sie Vorkehrungen getroffen hätten, die Proben richtig zu temperieren. Ich weiß, daß sie fast so kalt sind wie das All, aber zwischen fast und ganz ist ein Unterschied.«

   »Die Kanister lassen wir im Torpedo, bis wir wieder auf Planet Eins sind. Ohne Luft ändert sich die Temperatur nur langsam. Wir können das Torpedo irgendwo in der Dämmerzone von Eins lassen, bis wir eine Kammer mit Thermostaten und Kühleinrichtungen vorbereitet haben. Groß braucht die nicht zu sein. Ich habe höchstens ein paar Kubikdezimeter Luft mit.«

   »Schön, Sie haben gewonnen. Wenn es nicht klappt, ist der Verlust nicht groß. Na, sind Ihre Füße schon kalt?«

   »Noch nicht. Glauben Sie mir, ich warte darauf!«

   »Hm, bin nicht so sicher, ob ich Ihnen glaube. Ich kann mir gut vorstellen, worauf Ihre Aufmerksamkeit in erster Linie gerichtet ist. Haben Sie schon Anzeichen von tierischem Leben bemerkt? Ich habe das bekannte Summen ein- oder zweimal gehört.«

   »Ach? Ich nicht. Ich höre nur das, was aus dem Mikro kommt. Ich weiß genau, was Sie jeweils tun.«

   »Na, ich sagte ja, ich wüßte, wem Ihre Aufmerksamkeit gilt. Ich melde mich, wenn ich das Summen wieder hören sollte.«

   Daraufhin trat Stille ein, und Ken nahm seinen mühseligen Abstieg wieder auf. Er mußte wiederholt Ruhepausen einlegen, so daß es ziemlich lange dauerte, bis er seine Behälter gefüllt und verschlossen hatte und sie in die Frachtkammer des Torpedos gestellt hatte. Einmal wurde er dabei von Feth gestört, der meldete, daß das Summen nun zu hören wäre. Ken selbst vernahm es auch, als er angestrengt lauschte, konnte aber die Ursache nicht entdecken. Fliegen sind kleine Lebewesen, und das Licht war nach sarrianischen Gesichtspunkten sehr schwach. Da sich in der Frachtkammer, über der das Mikro angebracht war, nichts befand, was dem Appetit einer Fliege entsprochen hätte, verstummte das Summen ganz plötzlich.

   Nach einem letzten Blick auf seine Umgebung beschrieb Ken alles so genau als möglich, damit die Aufnahme, die dort oben aufgenommen wurde, vollständig und brauchbar ausfiel.

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