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   Damit war Ken und Feth die größte Sorge abgenommen. Sie waren auch nicht sonderlich enttäuscht, als der dritte Anzug der Überprüfung nicht standhielt. Ken ahnte den Grund: Feth hatte festgestellt, daß an Bein- und ›Ärmel‹-Gelenken Lecks aufgetreten waren, weil diese Stellen bei hoher Beschleunigung besonders stark beansprucht wurden. Er hielt aber mit seiner Meinung zurück, und Feth stellte keine Fragen. Ken hatte das unbehagliche Gefühl, daß der Techniker mit seinen erstaunlichen Chemie- und Physikkenntnissen ohnehin zu demselben Schluß gelangt war.

   Diese Sorge, falls man es überhaupt so nennen konnte, ging in der Hast der letzten Vorbereitungen für die Landung unter. Ordon Lee weigerte sich noch immer rundheraus, mit seinem Schiff in die Hitzefalle der Erdatmosphäre einzutauchen, ungeachtet der zwei Anzüge, die den Test gut überstanden hatten. Daher würde Ken so wie die leeren Schutzanzüge auf die Oberfläche niedergehen müssen – an die Außenwand des Torpedos geklammert. Man mußte die Halterungen natürlich entsprechend ändern, so daß er sie selbst lösen konnte, und das brauchte einige Zeit. Ken nahm noch eine ausgiebige Mahlzeit zu sich und trank als Vorsichtsmaßnahme ziemlich viel… die Sarrianer erzeugten fast alle notwendigen Flüssigkeiten im eigenen Körpergewebe.

   Falls Ken auch nur den leisesten Zweifel verspürte, als er die Metallhülle betrat, die seinen einzigen Schutz gegen die denkbar unwirtlichste Umgebung darstellen würde, so ließ er sich davon nichts anmerken. Das ließ sein Stolz nicht zu. Er sagte kein Wort, während Feth sorgfältig den oberen Teil festmachte… man stieg von oben in den Anzug – und mit einem winzigen Stethoskop die Ausgleichspumpen abhörte. Befriedigt nickte er dem gepanzerten Ken zu. Dieser faßte mit einem seiner Greifhaken nach einer Wandrunge und setzte seine Masse in Richtung Luftschleuse in Bewegung.

   Er mußte im Korridor warten, während Feth seinen Raumanzug wieder anzog. Und dann hieß es nochmal geduldig in der Schleuse warten, während Feth den Anzug sorgsam am Torpedorumpf befestigte. Schließlich zeigte sich auch Lee hilfsbereit und hielt das Torpedo in der Schleuse gegen die Zugkraft der Meteor-Abweiser fest, die er nicht einmal für einen Moment anstellen wollte.

   Auch als sich die Außentür zwischen Ken und dem übrigen bewohnten Raum innerhalb mehrerer Millionen Kilometer schloß, verlor er nicht die Beherrschung. Zum Glück hatte er sich mittlerweile an die Schwerelosigkeit gewöhnt. Das Gefühl endlosen Fallens zeitigt nämlich manchmal ernsthafte seelische Störungen. Nicht einmal die relative Leere des ihn umgebenden Alls machte ihm viel aus, da er genügend Objekte sehen konnte, um nicht die Orientierung zu verlieren. In diesem Bereich waren so viel Sterne zu sehen wie in der Nähe seines Heimatplaneten, da zweihundert Parsek in der Größenordnung der Galaxis wenig ausmachen.

   Er behielt die Ruhe, bis Sehvermögen und Gleichgewichtsgefühl ihm übereinstimmend sagten, daß er sich im Zustand des Fallens befand. Die Karella war schon längst hinter – oder über – ihm verschwunden. Die Sonne stand in derselben Richtung, da man sich ohne Diskussion darauf geeinigt hatte, daß die Landung auf der Tagseite des Planeten stattfinden sollte. Weitaus mehr Debatten hatte es gegeben, als es darum ging, ob man den alten Landeplatz ansteuern sollte – Ken wollte natürlich die Eingeborenen sehen, doch war auch seine wissenschaftliche Neugierde von Vorsicht gebremst worden. Feth, der den Ausflug schlicht als zusätzlichen Test für den Anzug ansah, hatte in den Eingeborenen nur eine zusätzliche Komplikation gesehen und hatte sich dagegen ausgesprochen. Doch die Neugierde hatte den Sieg davongetragen. Ken steuerte nun den Zielsender an, an dem immer das Handelsgeschäft abgewickelt wurde. Er wußte, daß er ein wenig nach Westen driften würde – er wollte zwar seinem Eingeborenen begegnen, wollte aber mit dem Handel nicht mehr als nötig zu tun haben. Ihm war natürlich klar, daß diese Lebewesen sich bewegen konnten, weigerte sich aber standhaft, sich das Ergebnis auszumalen, falls derjenige, dem ein so großer Schreck eingejagt worden war, den Handelsleuten über den Weg gelaufen war. Er betrachtete dies als sinnlose Vermutungen und hatte recht damit.

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