Читаем Eiswelt полностью

   Allmählich traten die Einzelheiten deutlicher hervor. Das Grün schien ein Durcheinander von einem Material zu sein, das an die chemischen Gewächse erinnerte, die Ken in verschiedenen Lösungen gezogen hatte. Er stufte die Erscheinungen vorerst als pflanzliches Leben ein. Langsam dämmerte ihm, was das krachende, knisternde Geräusch bei der Landung des Probetorpedos verursacht haben mochte.

   Mitten im Grün traten da und dort nackte Felsen hervor. Das war vor allem gegen die Gipfel hin. Mit unendlicher Sorgfalt gab Ken seinem fernen Piloten Anweisungen, das Torpedo einem dieser Gebilde zu nähern. Als er schließlich reglos etwa fünfunddreißig Meter über einer Fläche hing, die auch in diesem relativ schwachen Licht als Fels erkennbar war, gab er Anweisung weiter herunterzugehen.

   Zwei Meter über dem Boden ließ er wieder stoppen und löste vorsichtig die Beinketten. Der untere Teil seiner Rüstung fiel herunter, kam fast auf dem Boden auf. Ein Wort ins Mikro, und die Metallfüße hatten Kontakt mit dem Boden. Als er eine der oberen Ketten losmachte, geriet er ins Schwingen. Dabei hing er im spitzen Winkel, eine Seite dem stützenden Torpedorumpf zugewandt. Durch besondere Verdrehungen und Verrenkungen schaffte er es, aus Beinen und Hinterstütze der Rüstung einen funktionierenden Dreifuß zu schaffen. Dann erst löste er die letzte Haltekette. Er stand auf eigenen Beinen auf dem Eisplaneten.

   Er fühlte sich schwer, aber nicht unerträglich schwer. Seine Voraussicht, nicht in liegender Stellung zu landen, war richtig gewesen. Bei dieser Schwerkraft war es sehr unwahrscheinlich, daß er sich samt seinem Schutzanzug mit eigener Muskelkraft hätte aufrichten können. Auch das Gehen war schwierig, vielleicht sogar gefährlich, denn der Felsen war alles andere als eben.

   Aber das war nicht die Hauptsache. Mehrere Minuten nachdem er die Verbindung mit dem Torpedo gekappt hatte, machte Ken noch immer keinen Versuch, sich zu bewegen. Er stand einfach da, hörte auf das fast unhörbare Summen der Kreislaufmotoren und fragte sich, wann seine Füße zu frieren beginnen würden. Aber es passierte gar nichts, so daß er ein paar vorsichtige Schritte wagte. Die Anzuggelenke waren noch beweglich. Das Zink war offenbar nicht eingefroren.

   Das Torpedo war ein wenig abgetrieben. Es mußte ein leichter Wind wehen. Auf Kens Anraten hin brachte Feth das Torpedo ganz zu Boden. Obwohl seine Ängste längst von seiner Neugierde verdrängt worden waren, hatte Ken nicht die Absicht, zwischen sich und sein Transportmittel zu viel Entfernung zu legen. Kaum hatte er sich vergewissert, daß das Torpedo an Ort und Stelle blieb, machte er sich an die Arbeit.

   Auf seiner Suche stieß er auf einige lose Felsbrocken. Diese hob er auf und legte sie ins Torpedo, da alles von Interesse sein konnte. In erster Linie aber wollte er Erde – Erde, in der etwas wuchs. Mehrmals untersuchte er Felsstücke so gründlich als möglich, in der Hoffnung, etwas zu finden, was an die winzigen Pflänzchen von Planet Vier erinnerte. Die grauen und schwarzen Flechtenschichten, die auf einigen dieser Brocken wucherten, erkannte er nicht als pflanzliche Lebensform.

   Die Landschaft war jedoch nicht ganz öde. Ein Stück unterhalb seines Landeplatzes gab es Strauchwerk und Moosflecken, die hangabwärts immer dichter wurden, bis sie allmählich kleinwüchsigen Bäumen wichen und schließlich dort, wo der Fels endgültig unter dem Erdreich verschwand, ausgewachsenen Tannen. Ken sah dies alles und bewegte sich prompt auf das nächste Gebüsch zu. Da fiel ihm ein, daß er Feth sagen sollte, was er vorhatte, damit dieser ihm das Torpedo nachschicken konnte. Es hatte keinen Sinn, wenn er mühsam alle Proben wieder den Hang hinaufschleppte.

   Das Fortkommen gestaltete sich für ihn sehr schwierig, da ein breiter Spalt im Felsen für den Panzeranzug ein unüberwindliches Hindernis darstellte. Ken versuchte es immer wieder und mußte dazwischen etliche Ruhepausen einlegen. Feth berichtete er nach oben:

   »Nächstes Mal müssen wir lange Schulterketten nehmen. Dann kann ich mich richtig ans Torpedo hängen und muß nicht mühsam herumtappen.«

   »Gute Idee«, meinte Feth. »Es wird übrigens ganz einfach gehen. Möchten Sie jetzt gleich raufkommen, damit wir die Sache angehen, oder sammeln Sie erst ein paar Proben?«

   »Ach, jetzt bin ich da und bleibe auch. Ich habe es jetzt nicht mehr weit zu den Pflanzen, falls es Pflanzen sind. Die verdammten Dinger sind grün, teilweise wenigstens. Ich sehe, daß dies hier nicht weiter ungewöhnlich ist. So, und jetzt weiter.«

   Er löste seine Stütze vom Boden und schob sich weiter. Es dauerte ein, zwei Minuten, bis er in Reichweite der sonderbaren Gewächse gekommen war. Sie waren nicht einmal einen halben Meter hoch. Er konnte sich noch weniger zu ihnen hinunterneigen wie auf Planet Vier. Ken streckte einen Greifer aus, um sich einen Ast heranzuangeln. Das Ergebnis jagte ihm einen gelinden Schrecken ein.

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