Читаем Fußfall полностью

Bei dem Gedanken runzelte sie die Stirn. Seit sie schwanger war, hatte er das Interesse an ihr verloren! Vielleicht will ich in einem Monat oder so auch nicht mehr. Wie er sich aufführt, muß ich das fast hoffen.

Linda goß sich Kaffee nach. Das Klingeln des Telefons erschreckte sie so, daß ihr die Tasse aus der Hand fiel. Zum Glück war sie aus unzerbrechlichem feuerfesten Glas und klapperte nur laut über den Fußboden, während der Kaffee in alle Richtungen spritzte.

»Hallo?«

»Linda?«

»Ja?«

»Äh… Hier spricht Roger.«

»Nanu, wie geht es?«

»Prima. Schön, daß du noch weißt, wer ich bin.«

»Na hör mal!« Den ersten Mann vergißt man nicht, sagte sie sich, die erste Liebe. So vieles hatte sie mit Roger zum erstenmal erlebt, noch als Schulmädchen und unmittelbar nach der Schulzeit. Was soll ich ihm sagen? Daß er sich lange nicht gemeldet hat, ich das aber auch gar nicht gewollt hätte? »Woher hast du denn unsere Nummer?«

»Wir Zeitungsleute haben da unsere Mittel und Wege. Ich würde dich gern treffen. Hast du Lust auf ein wirklich ungewöhnliches Erlebnis?«

Sie kicherte. »Roger, ich bin verheiratet.«

»Als ob ich das nicht wüßte. Glücklich?«

»Selbstverständlich.«

»Gut für euch beide. Es schlägt übrigens in Eds Fach. Im JPL (Jet Propulsion Laboratory) laufen Bilder vom Saturn ein. Wir können sie dort aus erster Hand ansehen.« Er ließ eine kurze Pause eintreten. »Ich berichte von hier aus über die Sache. Auch wenn es damit keine Lorbeeren zu ernten gibt, hab ich den Auftrag angenommen, weil ich mal ‘ne Weile von Washington weg wollte. Wissenschaftler erklären das Ganze, und es kommen wirklich äußerst interessante Aufnahmen herein. Es sind auch Science FictionAutoren da. Die Sache ist im großen Stil aufgezogen. Wie wär’s, wenn ich vorbeikäme und dich abholte? Ihr wohnt praktisch an meinem Weg. Ich versprech auch, daß ich nicht versuchen will, dich zu verführen.«

Ed war schon seit einer ganzen Woche fort. »Wirklich verlockend. Aber ich kann nicht.«

»Klar kannst du.«

»Roger, meine Schwester ist hier bei uns…«

»Na und? Bis zum Abendessen bist du längst wieder zu Hause.«

Linda überlegte. Jenny war heute ausgegangen. Bilder vom Saturn. Zeitungsleute. Vielleicht ganz interessant. »Du sagst, Science FictionAutoren sind da. Auch Nat Reynolds?«

»Ich glaub schon. Augenblick, ich hab hier ‘ne Liste – ja, er ist da. Kennst du ihn?«

»Nein, aber Edmund liest seine Bücher so gern. Ich hab ihm eins zum Geburtstag gekauft. Meinst du, Reynolds würde es mir signieren?«

»Der Frau eines Astronauten? Na hör mal, die Jungs werden sich darum schlagen, dich endlich kennenzulernen.«

Nat Reynolds hatte einen entsetzlichen Kater, außerdem war es zum Aufstehen viel zu früh. Ein Wunder, daß er es mit seinem Porsche bis zum Parkplatz des Jet Propulsion Laboratory geschafft hatte.

Fast einen Kilometer lang parkten Autos neben der Straße, die zum JPL führte, das in einem einst verlassenen Trockental errichtet worden war. Unmittelbar vor dem Pressezentrum versperrten ÜWagen des Fernsehens fast die Zufahrt. Ein Gewirr von Kabeln wand sich über den Gehweg und verschwand durch offene Türen. Kameras und Reporter waren so zahlreich, als werde ein Bankraub live übertragen.

Der VonKarman Hörsaal war ein Tollhaus. Dicht an dicht drängten sich Naturwissenschaftler und Medienleute.

Letztere bestanden aus zwei Gruppen: Journalisten von der Publikumspresse und die Science FictionAutoren. Es war klar, wer zu welcher Gruppe gehörte. Die ersteren waren zum Arbeiten gekommen, und wenn es sich einige auch wohl sein ließen, mußten doch alle an den Redaktionsschluß denken. Die SFLeute standen herum, gehörten sozusagen zum Dekor und nahmen die Atmosphäre in sich auf. Vielleicht würde eines Tages eine Geschichte dabei herauskommen, vielleicht auch nicht. Hier entstand ihre Welt, und sie waren als Zeugen dabei.

Da ist der Saturn!

Auf riesigen Bildwänden sah man die Fernsehaufnahmen in dem Augenblick, da sie von Voyager hereinkamen. Eine Nahaufnahme des Planeten zeigte schwarzweiße Strömungslinien und spiralige Windungen. Hunderte von Ringen, als betrachte man eine Schallplatte von ganz nah. Dann kam eine Weitwinkelaufnahme des Saturn mit seinen Ringen, in Farbe. Einzelne Abschnitte dieser Ringe wurden in Nahaufnahme gezeigt, Fotos der Monde. Alles sahen die Medienvertreter im selben Augenblick wie die Wissenschaftler, sobald es hereinkam.

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