Читаем Majestic – Die Saat des Todes полностью

»Es... es ist wie ein Albtraum«, antwortete Kim. Sie sah mich nicht an, sondern starrte an mir vorbei in eine Leere, die mit einem namenlosen Schrecken erfüllt zu sein schien. »Ich weiß nicht, was wahr ist und was nicht. Bilder, Erinnerungen, Geräusche...« Sie brach ab. Ihr Atem ging schneller und das Zittern ihrer Hände wurde immer schlimmer.

»Nicht«, sagte ich. »Quäl dich nicht.«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich will darüber reden«, flüsterte sie. »Ich wollte es die ganze Zeit, aber... ich konnte es nicht. Es ist... so schwer. Als wäre da etwas, was mich daran zu hindern versucht.«

Ich war nicht einmal überrascht. Erschrocken, ja, aber nicht wirklich überrascht. Kim war Gefangene der Hive gewesen und etwas war von dieser Gefangenschaft zurückgeblieben. Wäre es nicht so gewesen, dann wären sie und ich in dieser Nacht wahrscheinlich schon nicht mehr am Leben gewesen. Kim war in der Lage, die Nähe eines Menschen zu spüren, der von einem Ganglion besessen war.

»Woran erinnerst du dich?«, fragte ich.

»Ich war im Schiff. Aber da war nur... nur ein dunkler Raum. Und... andere.«

»Graue?«, fragte ich.

Kim verneinte. »Menschen. Ich glaube, sie... sie hatten sie auch entführt. Aber ich konnte niemanden erkennen. Niemanden bis auf den Astronauten. Ich kenne ihn.«

»Woher?«

Kim deutete mit einer Kopfbewegung auf den Fernseher. »Ich habe ihn gesehen. Ich... weiß seinen Namen nicht, aber ich glaube, er wird mit einer der nächsten Mercury-Missionen fliegen. Er hat mit mir geredet.«

»Über was?«

»Das weiß ich nicht«, antwortete Kim. »Ich glaube, er... er hat mich um Hilfe gebeten. Aber ich konnte nichts tun. Ich konnte mich nicht bewegen.« Ihre Stimme wurde noch leiser, gleichzeitig aber auch ruhiger. Ihre Hände hatten aufgehört zu zittern.

»Da war etwas«, fuhr sie fort. »Ein... Geschöpf. Kein Grauer. Ein Einäugiger... fast wie ein Zyklop aus der griechischen Sage. Aber ich... ich kann mich nicht erinnern.«

»Lass dir Zeit«, sagte ich. »Vielleicht ist es nicht gut, wenn du dich zu sehr erinnerst. Manche Dinge sind vielleicht dafür bestimmt, vergessen zu werden.«

»Es ist wichtig«, widersprach Kim. »Wir müssen es verhindern. Etwas Schreckliches wird passieren. Etwas... tief unter der Erde. Es hat mit diesem... diesem Start zu tun.«

»Dem Mercury-Start?« Ich sagte nichts weiter dazu – was auch? Selbst wenn wir die Möglichkeit gehabt hätten, uns um diesen ominösen Astronauten oder den Zyklopen zu kümmern – wir hatten im Moment weiß Gott Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel, am Leben zu bleiben.

»Ich möchte hier weg«, sagte Kim plötzlich. »Hast du Kennedy erreicht?«

»Vor einer halben Stunde, ja. Er hat mir eine Adresse gegeben. Ein Kontaktmann wartet morgen auf uns.« Ich runzelte die Stirn. »In Dallas«, sagte ich.

Sie ging nicht darauf ein. »Wann geht der nächste Bus?«

Ich sah auf die Uhr. »In zehn Minuten. Aber...«

»Dann sollten wir uns lieber beeilen.« Kimberley stand mit einer fließenden Bewegung auf. Sie wirkte noch immer nervös, jetzt aber auf eine andere Art als noch vor wenigen Minuten.

»Warum so eilig? Wir können genauso gut den nächsten Bus nehmen und...«

»Ich möchte hier weg«, beharrte Kim. »Frag mich nicht, warum, aber ich habe kein gutes Gefühl. Irgendetwas wird passieren, wenn wir hier bleiben. Ich weiß es.«

Ich fragte Kim nicht, warum. Und ich zweifelte auch nicht an ihrer Vorahnung. Ich bin kein abergläubischer Mensch, aber ich hatte gelernt, auf Kims Ahnungen zu hören.

Während Kimberley ins Bad ging, um sich hastig ein wenig frisch zu machen, suchte ich unsere wenigen Habseligkeiten zusammen und packte sie in den einzigen Koffer, der uns noch geblieben war. Bisher hatte ich es erfolgreich vermieden, mich mit dem Gedanken auseinander zu setzen, aber wir hatten ein weiteres Problem. In Anbetracht dessen, was hinter uns lag, erschien es geradezu banal, aber es war da und es lag in seiner Natur, dass es mit jedem Tag größer wurde: Wir hatten nicht mehr viel Geld. Unser Aufbruch aus Washington war ziemlich überhastet gewesen; und es war noch nicht die Zeit der Kreditkarten und Geldautomaten. Das Motelzimmer und die beiden Buskarten nach Dallas hatten fast die Hälfte unserer Barschaft aufgezehrt.

»Erinnere mich daran, dass ich Kennedy um Geld bitte«, rief ich Kim durch die offen stehende Tür zum Bad hin zu. »Wenn wir Geld von unserem Konto abheben, können wir Bach auch gleich unsere Adresse durchgeben.«

Ich bekam keine Antwort und plötzlich fiel mir auch auf, dass Kims gedämpftes Hantieren verstummt war. Ich stand eine Sekunde lang reglos da, dann ging ich rasch ins Bad.

»Kim? Alles in Ordnung?«

Kimberley stand vor dem Waschbecken. Sie hatte beide Hände auf den Beckenrand gestützt und starrte aus weit aufgerissenen Augen in den Spiegel. Sie war sehr blass.

»Was ist los?«, fragte ich alarmiert.

»Sie sind hier«, flüsterte Kimberley.

Diesmal begriff ich sofort, was sie meinte.

»Ganglien?«

»Sie... kommen näher«, murmelte Kim. »Einer. Vielleicht zwei... Ich... weiß es nicht.«

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