Читаем Majestic – Die Saat des Todes полностью

Bach hatte den Kopf leicht zurückgelegt und paffte an seiner Zigarette; der helle Rauch zog in Richtung Klimaanlage und machte mir einmal mehr klar, dass Majestic viele Fuß tief unter die Erde eingegraben lag, ein ausgedehntes Bunkersystem, das wahrscheinlich sogar einem direkten Atombombentreffer standhalten würde. Es war sicherlich kein Zufall, dass Bach sich wie ein Maulwurf in die Erde gebuddelt hatte – das kam seinem Instinkt entgegen, alles zu verbergen und so gut wie möglich zu sichern. Ich bezweifelte allerdings, dass er während der Planung von Majestic auf den Gedanken gekommen war, der Feind könne sich einen viel hinterhältigeren Weg einfallen lassen, um in Majestic einzudringen: Den von Ganglien zerfressenen Steel hatten weder die meterdicken Betonmauern noch die speziell abgeschotteten Sicherheitsbereiche aufhalten können.

Ein paar Sekunden lang herrschte absolutes Schweigen. »Ich wüsste nicht, inwieweit uns das weiterbringen sollte«, sagte er schließlich.

»Weil wir letztlich nicht Feinde sind, sondern Verbündete«, sagte ich ärgerlich. »Und weil es sein kann, dass wir durch das Zusammenlegen unserer Informationen auf neue Erkenntnisse stoßen. Denken Sie nur an Steel, da kam der entscheidende Hinweis schließlich auch von mir.«

»Hm«, machte er und blies einen Rauchring zur Decke. Es gelang ihm nicht ganz, aber er war auch nicht mit dem Herzen bei der Sache. Er senkte den Kopf und starrte mich an, wie ein Lehrer, der mit einem besonders uneinsichtigen Schüler konfrontiert war. Ich dachte an die Ganglien, die ganzen widerwärtigen Einzelheiten und an meine erste Reaktion auf den toten Grauen, der seit Jahren in einem Kühlfach zwei Stockwerke tiefer lag. Ich erinnerte mich daran, dass Steel in die Ermordung Kennedys verwickelt gewesen war, getrieben von einer grausam intelligenten Kraft, die auch schon andere Menschen vor ihm zu furchtbaren Handlungen angetrieben hatte: der mordlüsterne Farmer Elliot P. Brandon etwa, der mich mit seinem Truck fast dem Erdboden gleichgemacht hatte. All das stand im scharfen Kontrast zu der Schönheit des durchscheinenden dreieckigen Artefakts, das ich zuletzt im Beisein Jesse Marcels bewundert hatte, als sich das grelle Licht der Sommersonne in einer kreisförmigen Welle auf der folienähnlichen Oberfläche gebrochen und die Illusion von Erhabenheit und Frieden vermittelt hatte.

»Sie sind sehr naiv, John«, wiederholte Bach, als hätte er meine Gedanken erraten.

»Kann schon sein«, entgegnete ich ruhig. »Aber darauf kommt es jetzt wirklich nicht an, Frank. Wollen Sie mir jetzt nicht endlich erzählen, was in Roswell wirklich passiert ist?«

Er nahm einen letzten langen Zug und drückte den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus; der kalte Rauch stieg mir unangenehm in die Nase. »Sie meinen, Sie wollen meine Version hören?«, erkundigte er sich dann mit perfekt gespielter Höflichkeit. »Oder die Wahrheit?«

»Was immer Sie zum Besten geben wollen«, antwortete ich kurz.

Bach nickte ungerührt. »Sie haben mit Jesse gesprochen, nicht wahr?«

Der Name löste in mir eine unangenehme Erinnerung aus; Bachs Leute hatten den ehemaligen Öffentlichkeitsbeauftragten von Roswell schon im Hotel TEXAS in ihre Gewalt gebracht und das, bevor ich von ihm die ganze Geschichte in Erfahrung bringen konnte. »Was haben Sie mit ihm gemacht?«, fragte ich stirnrunzelnd, gleichermaßen um das Schicksal des schmächtigen Mannes besorgt wie auch begierig darauf, die letzten fehlenden Puzzlestücke der Roswell-Geschichte zu erfahren.

»Jesse Marcel.« Bach lachte kurz und freudlos. »Ein Mann, der sechzehn Jahre lang daran gearbeitet hat, sich im Selbstversuch ein Rückgrat wachsen zu lassen. Sie werden ja seine Geschichten gehört haben, Loengard. Alles, was er zu Stande gebracht hat, ist ein Korsett aus Verschwörungstheorien und wilden Spekulationen. Das hält ihn aufrecht, das und ein klares Feindbild.«

»Hat er Unrecht?«

Bach ignorierte den Einwurf. »Jesse und ich sind alte Bekannte. Ich habe miterlebt, wie er die Öffentlichkeitsarbeit nach dem Roswell-Vorfall verpfuscht hat. Ich bin die Mauer, an der er sich aufrecht hält. Wenn man ihm sein Korsett wegnehmen würde, würde er einknicken und in sich zusammenfallen, als hätte man die Luft aus ihm herausgelassen.«

»Ich bin erstaunt«, sagte ich in die entstehende Pause hinein. »Ein Gefühlsausbruch?«

Bach verzog keine Miene. »Sie sind auf dem besten Wege, wie er zu werden«, erklärte er nüchtern. »Jesse würde auch dann die Wahrheit nicht erkennen, wenn man sie ihm in großen Leuchtbuchstaben vor die Nase halten würde. Wie steht es mit Ihnen?«

»Das werden Sie gleich erleben«, parierte ich. Er honorierte es mit einem anerkennenden Kopfnicken.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Срок авансом
Срок авансом

В антологию вошли двадцать пять рассказов англоязычных авторов в переводах Ирины Гуровой.«Робот-зазнайка» и «Механическое эго»...«Битва» и «Нежданно-негаданно»...«Срок авансом»...Авторов этих рассказов знают все.«История с песчанкой». «По инстанциям». «Практичное изобретение». И многие, многие другие рассказы, авторов которых не помнит почти никто. А сами рассказы забыть невозможно!Что объединяет столь разные произведения?Все они известны отечественному читателю в переводах И. Гуровой - «живой легенды» для нескольких поколений знатоков и ценителей англоязычной научной фантастики!Перед вами - лучшие научно-фантастические рассказы в переводе И. Гуровой, впервые собранные в единый сборник!Рассказы, которые читали, читают - и будут читать!Описание:Переводы Ирины Гуровой.В оформлении использованы обложки М. Калинкина к книгам «Доктор Павлыш», «Агент КФ» и «Через тернии к звездам» из серии «Миры Кира Булычева».

Айзек Азимов , Джон Робинсон Пирс , Роберт Туми , Томас Шерред , Уильям Тенн

Фантастика / Научная Фантастика