Читаем Majestic – Die Saat des Todes полностью

Und dennoch, ganz gleich, wie unzugänglich er sich gab und wie ätzend er sich auch äußern mochte, es war ein weiterer Widerspruch, eine weitere Unstimmigkeit in seiner ganz persönlichen Fassade, die in den letzten anderthalb Jahrzehnten nicht nur ihn, sondern auch ganz Majestic geprägt hatte. Vielleicht hatte er ja schon als Kind mit diesem Spiel begonnen... vielleicht konnte er schon selbst nicht mehr unterscheiden, was eine echte Regung war und was nur eine der vielen Masken, die er sich zugelegt hatte.

Er hatte nicht einfach sechzehn Jahre lang irgendein beliebiges Andenken um den Hals getragen. Ich hatte nie so recht verstanden, weshalb er das Risiko überhaupt eingegangen war, und es passte ganz und gar nicht zu dem Bild, das ich mir von ihm gemacht hatte. Frank Bach war ein Profi, kein Schwachkopf, der sich auf einer Absturzstelle bückte und ein Souvenir mitgehen ließ. Er war nicht eitel genug dafür und zugleich ging seine Eitelkeit weit darüber hinaus, in einem Ausmaß, das mich schwindelig machte. Eine fremde Spezies war über den Abgrund zwischen den Sternen zur Erde gekommen und hatte der mächtigsten Nation ein Ultimatum gestellt und er hatte es zurückgewiesen. Nicht Truman, nicht der Sicherheitsrat, er war die treibende Kraft hinter der Entscheidung gewesen.

Und danach hatte er die Folie mit dem Ultimatum an sich genommen und sechzehn Jahre mit sich herumgetragen, als Erinnerung an diesen Tag und zur Mahnung an das, was er von diesem Tag an als seine Aufgabe verstanden hatte. Da saß er, äußerlich unberührt, und zog genießerisch an seiner Zigarette: Frank Bach, ein einzelner Mann, der sich selbst die Last der ganzen Welt um seinen Hals gelegt hatte. Ich fragte mich nur, ob er sich überhaupt darum scherte, was in den Majestic-Akten verzeichnet wurde, oder ob es ihm einzig und allein darum ging, die Fäden in der Hand zu halten.

Vielleicht nicht. Vielleicht war das der Schlüssel zu seinem widersprüchlichen Verhalten mir gegenüber. Ich fragte mich, was er eigentlich in mir gesehen hatte und was er jetzt in mir sah. Ich dachte an Steel und fragte mich, was er wohl in seinem anderen missratenen Ziehsohn gesehen hatte.

»Reden wir über Steel«, sagte ich in einem Versuch, seine Verteidigung zu umgehen.

»Steel?«, erkundigte sich Bach in einem Schwall von Tabakrauch.

»Wie lange war er schon infiziert?«

»Sagen Sie es mir.«

»Ich habe keine Ahnung«, gab ich zu, »und Sie offenbar auch nicht.« Er machte sich nicht die Mühe, es abzustreiten.

Vielleicht wusste er es wirklich nicht. »Wie ich es auch drehe und wende, es ergibt einfach keinen Sinn. Wenn man Steel schon ein Ganglion implantiert hatte, als wir Brandon in Idaho aufgriffen, warum hat er uns dann damals nicht erledigt?«

Bachs Interesse war geweckt. Er zuckte die Achseln. »Die Infiltration von Majestic ist mehr wert als ein Dutzend Brandons, vermute ich.«

»Durch Brandon sind wir erst darauf gekommen, dass es so etwas wie eine Infiltration überhaupt gibt, oder?«

Das trug mir einen weiteren dieser gelassenen, undeutbaren Blicke ein, die ich zu hassen gelernt hatte.

»Wir vermuten, dass Brandon eine Nachricht war«, sagte Bach.

»Eine Nachricht?«, wiederholte ich verständnislos.

»An uns«, erklärte Bach. »Wie ich schon sagte, ein Ultimatum folgt gewöhnlich einer Demonstration.«

Es ergab einen Sinn. »Wenn Steel damals schon hive war, wieso hat das Ganglion aus Brandon ausgerechnet ihn angefallen?«

»Ein einzelnes Ganglion nach einer ART, verletzt und ohne Wirt, ist vermutlich nicht intelligenter als eine Ratte«, sagte Bach geringschätzig. »Jedes Tier flüchtet dorthin, wo es auf ein Willkommen hoffen kann.«

»Und Steel hat sich gewehrt, weil sein Ganglion noch bei Verstand war?« Ich dachte darüber nach. »Was, wenn Steel erst an diesem Tag infiziert worden ist? Ein kleiner Stich, ein abgebissenes oder von selbst abgeschnürtes Stück vom Ganglion, das er während des Kampfes verschluckt hat, ohne es zu merken.«

Bach nickte nach einem Moment. »Möglich«, sagte er.

Ich lehnte mich gegen den Tisch und starrte ihn aus der Nähe an, damit mir keine Einzelheit seiner Reaktion entgehen konnte. »Wussten Sie vielleicht schon vor Dallas, dass er befallen war?«

Bach lachte. Es war sein kontrolliertes, unechtes Lachen. »Sie überschätzen mich«, sagte er.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Срок авансом
Срок авансом

В антологию вошли двадцать пять рассказов англоязычных авторов в переводах Ирины Гуровой.«Робот-зазнайка» и «Механическое эго»...«Битва» и «Нежданно-негаданно»...«Срок авансом»...Авторов этих рассказов знают все.«История с песчанкой». «По инстанциям». «Практичное изобретение». И многие, многие другие рассказы, авторов которых не помнит почти никто. А сами рассказы забыть невозможно!Что объединяет столь разные произведения?Все они известны отечественному читателю в переводах И. Гуровой - «живой легенды» для нескольких поколений знатоков и ценителей англоязычной научной фантастики!Перед вами - лучшие научно-фантастические рассказы в переводе И. Гуровой, впервые собранные в единый сборник!Рассказы, которые читали, читают - и будут читать!Описание:Переводы Ирины Гуровой.В оформлении использованы обложки М. Калинкина к книгам «Доктор Павлыш», «Агент КФ» и «Через тернии к звездам» из серии «Миры Кира Булычева».

Айзек Азимов , Джон Робинсон Пирс , Роберт Туми , Томас Шерред , Уильям Тенн

Фантастика / Научная Фантастика