Читаем Majestic – Die Saat des Todes полностью

Bach richtete sich auf und betrachtete seine Hand, die eben noch den zweifingrigen Griff des Abgesandten nachgeahmt hatte, mit einem Ausdruck irgendwo zwischen Verwunderung und Missfallen. »Das war der Moment, in dem ich meinen Mund nicht mehr halten konnte«, bekannte er. »Ich sagte dem Präsidenten, dass es keinen Krieg geben würde.«

»Nun, da haben Sie sich wohl geirrt«, platzte ich heraus.

»Denken Sie nach«, rügte Bach mich milde. »Denken Sie an den Zweiten Weltkrieg. Haben die Nazis irgendetwas entwickelt, was sie nicht gegen uns eingesetzt hätten?«

Ich schüttelte den Kopf, als klar wurde, dass er auf einer Antwort bestehen würde.

»Wir haben die Atombombe entwickelt«, sagte Bach. »Haben wir sie eingesetzt?«

»Ja«, sagte ich mit trockenem Mund.

»Ganz recht.« Bach schürzte die Lippen. »Natürlich haben wir sie eingesetzt, hat Truman gesagt. Wir haben es sogar zweimal getan. Wir haben alle eingesetzt, die wir hatten. Ich denke, dass er sofort begriffen hatte, was ich sagen wollte, aber er wollte es nicht selbst aussprechen. Also habe ich es getan.«

Ich hatte endlich verstanden. »Ein Bluff!«

»Das waren meine Worte. Sie bluffen, habe ich Truman gesagt. Einem Ultimatum geht immer eine Machtdemonstration voraus, nicht umgekehrt. Diese Kreaturen hatten uns ein beeindruckendes Fluggerät und ein wenig Hokuspokus gezeigt, nicht mehr. Ich behauptete, dass sie nicht mehr hätten als das, was sie uns gezeigt hatten. Ich setzte meine ganze Karriere darauf und mein Leben.«

»Einiges mehr als das«, sagte ich tonlos.

Bach lachte wieder dieses seltsame Lachen. »Ja, das ist wohl richtig. Wie der Präsident es ausdrückte: Wir waren im Begriff, die gesamte Menschheit darauf zu verwetten. Auf das Wort eines einzelnen Lieutenant-Commander.« Er warf mir einen Blick zu. »Natürlich war es nicht meine Entscheidung. Truman hat die Münze geworfen. Aber ich hätte genauso entschieden.«

»Er hat befohlen, sie abzuschießen«, stellte ich fest.

»Es war eine knappe Sache. Die eine Stunde war fast abgelaufen. Sie müssen etwas gemerkt haben, denn das Raumschiff setzte sich schon in Bewegung, als wir gerade erst damit begonnen hatten, den Platz zu evakuieren. Die dritte Salve hat sie dann über den Hügeln doch noch erwischt.« Er lehnte sich zurück und zog wieder die Zigarettenschachtel hervor. »In derselben Nacht hat Harry Truman mich damit beauftragt, die Reste aufzusammeln. Falls wir es überleben, waren seine Worte.«

Ich musterte ihn abschätzig. »Die Geburtsstunde von Majestic.«

»Man hat mich abkommandiert«, nickte Bach. »Es war meine Pflicht. Und ich habe Recht behalten.«

»Haben Sie das wirklich?«, fragte ich ruhig. »Oder hat es nur ein wenig länger gedauert als erwartet, bis uns die Rechnung für diese Entscheidung präsentiert wurde?«

»Sehen Sie sich die letzten sechzehn Jahre an«, forderte mich Bach gelassen auf, während er unentschlossen die Zigarettenschachtel in der Hand drehte. »Sie haben keine Waffen, keine Soldaten, keine Armeen.«

»Sie machen uns zu ihrer Armee und nutzen unsere Waffen«, erwiderte ich. »Sehen Sie den Tatsachen ins Auge. Sie machen uns mit einem implantierten Ganglion zu ihrem Werkzeug, einen nach dem anderen.«

»Leute wie Elliot Brandon oder Ihre Freundin?«, fragte Bach verächtlich.

Ich zuckte nicht mit der Wimper. »Denken Sie an Dallas«, sagte ich nur. »Denken Sie an Steel, verdammt. Er wusste, wovon er sprach. Das hier ist wirklich erst der Anfang.«

Seine Finger stoppten das zerstreute Spiel mit der Zigarettenschachtel. »Sie haben sich sechzehn Jahre Zeit gelassen«, wandte er ohne Überzeugung ein.

»Dann sollten wir davon ausgehen, dass sie jetzt umso besser vorbereitet sind.«

Er verzichtete auf eine Entgegnung. Er wusste, dass ich Recht hatte, und er hatte keine Bedenken, es sich anmerken zu lassen. Er konnte eine Auseinandersetzung mit mir jederzeit zu seinen Gunsten entscheiden, wenn er seine eigenen Ansichten und Bewertungen von einem Moment auf den anderen änderte. Schließlich saß er am Drücker und nicht ich.

»Warum erzählen Sie mir das alles?«, fragte ich ihn neugierig.

»Ich muss mich über Sie wundern«, sagte er in einem Tonfall puren Sarkasmus’. »Haben Sie mir nicht eben noch lang und breit erklärt, ich sollte mehr Vertrauen haben zur Menschheit im Allgemeinen und John Loengard im Besonderen?«

»Machen Sie sich ruhig darüber lustig.« Stumm sah ich zu, wie er sich eine weitere Zigarette nahm. Ich bekam langsam Kopfschmerzen von dem Zigarettenrauch. Vielleicht rauchte Bach nur so viel, weil er damit Widersacher im wahrsten Sinne des Wortes einnebeln konnte, während er sich selbst mit Nikotin und heißer Luft aufputschte. »Was ist aus dem Abgesandten geworden?«, erkundigte ich mich.

Diesmal verweigerte er die Antwort. Natürlich, dachte ich. Es war Teil seines Spieles, wie schon zuvor. Ich hatte mich ungezogen gezeigt und war weiterer Informationen nicht würdig.

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